Mit Killern darf man nicht handeln: 7 Strand Krimis. Conrad Shepherd

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Mit Killern darf man nicht handeln: 7 Strand Krimis - Conrad Shepherd

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und Designerdrogen starke Verbreitung finden.”

      In diesem Augenblick erreichte uns Kriminalhauptkommissar Theodor Nesch vom BKA-Büro Frankfurt.

      Ich hatte vor unserem Abflug aus Berlin kurz mit ihm telefoniert. In so fern war er für mich kein gänzlich Unbekannter.

      Nesch begrüßte kurz die Anwesenden. „Tut mir leid, ich bin aufgehalten worden”, sagte er. Anschließend berichtete er auch, weswegen er aufgehalten worden war. Ein Termin, an dem außer Nesch auch der Chef des BKA-Büros, ein Vertreter der Staatsanwaltschaft und ein Bezirksrichter teilgenommen hatten, musste wohl länger gedauert haben als erwartet. „Ich kann Ihnen aber mitteilen, dass wir jetzt die rechtlichen Voraussetzungen für umfangreiche Überwachungsmaßnahmen haben, die es uns erleichtern werden, gegen einige wichtige Personen der Drogenszene von Frankfurt vorzugehen. Darunter auch Irfan Kerimov, der ja von Ihnen in Zusammenhang mit den jüngsten Todesfällen durch Heroin-Pulver gesehen wird.”

      Für Rudi und mich war das keine Überraschung, denn Kriminaldirektor Hoch hatte diese Maßnahmen durch ein Gespräch mit dem örtlichen Chef des BKA-Büro letztlich initiiert und uns darüber in Kenntnis gesetzt. Dass die Rolle des örtlichen BKA in diesem Fall nun vielleicht doch etwas größer war, als es Maik Ladberger lieb gewesen wäre, musste der Ermittler des Frankfurt Polizeipräsidium einfach schlucken.

      „Die nötigen Maßnahmen umfassen eine Überwachung der Telekommunikation”, erläuterte Kommissar Theodor Nesch. „Natürlich müssen wir davon ausgehen, dass Irfan Kerimov mit allen Wassern gewaschen und entsprechend vorsichtig ist. Wir haben außerdem mehrere Immobilien ermittelt, die von Kerimov unter dem Namen von Strohmännern innerhalb des letzten Jahres gekauft wurden. Wir vermuten, dass es sich um Rückzugsressorts handelt, die Kerimov für den Fall, dass die Justiz auf ihn aufmerksam wird, das Untertauchen erleichtert. Manche dieser Immobilien kommen auch als Drogenlager in Frage und stehen nun unter Beobachtung.”

      „Da wird sich Kerimov aber fürchten”, spottete Ladberger. „Bei allem Respekt, Kommissar Nesch, Kerimov rechnet doch mit solchen Maßnahmen. Während Sie sich auf ihn und ein paar Immobilien mit zweifelhafter Verwendung konzentrieren, sorgen seine Handlanger dafür, dass weiterhin Menschen durch Heroinpulver umgebracht werden, das anstelle von Kokain verkauft wird. Niemand traut seinem Lieferanten, niemand weiß, wen es als nächsten trifft - und dann kann Kerimov mit einen Leuten als sicherer Lieferant auftreten und Marktanteile für sich kapern.”

      „Irgendetwas müssen wir unternehmen”, erwiderte Kommissar Nesch. „Unsere Maßnahmen werden mittelfristig sicherlich wertvolle Erkenntnisse bringen, die es uns erlauben, Kerimovs Organisation besser zu verstehen. Und vielleicht erfahren wir dann auch, mit wem in Frankfurt er sich insgeheim verbündet hat. Denn dass er Verbündete unter den alteingesessenen Drogenbossen haben muss, liegt eigentlich auf der Hand. Allein hätte er das nie auf die Beine stellen können.”

      „Ja, das ist in der Tat ein Punkt, der mich von Anfang an gewundert hat”, bekannte ich. „Kerimov ist in Hamburg zu fünf Jahren verurteilt worden und als gerupftes Huhn aus der ganzen Angelegenheit hervorgegangen, auch wenn hier ja schon festgestellt wurde, dass seine Anwälte ihn vor dem Schlimmsten bewahrt haben. Aber kaum ein Jahr später ist er wieder oben auf.”

      „Es gibt eben Leute, die haben ein unverschämtes Glück”, knurrte Maik Ladberger.

      „Ich frage mich eher, woher er das Geld hat”, bekannte ich. „So ein Geschäft zieht man doch nicht einfach so aus dem Nichts heraus auf. Da muss man zunächstmal ganz schön investieren. Und den Stoff liefert auch niemand umsonst.”

      „Ehrlich gesagt habe ich mich das auch schon gefragt, Kriminalinspektor Kubinke”, sagte die Kollegin Ilona Meckenhoff-Grelin. „Und zwar seit dem Zeitpunkt, da Irfan Kerimov hier die Bühne von Frankfurt betreten hat. Und ich habe jede Menge Berichte von Informanten, die alle in dem einen Punkt übereinstimmen: Dieser Mann schwimmt im Geld.”

      „Ich schätze, er wird sich in seiner Zeit in Hamburg einiges zurückgelegt haben”, meinte Ladberger. „Und wenn er einigermaßen geschickt damit umgegangen ist, dann konnte er das irgendwo auf den Bahamas oder sonstwo in der Welt bunkern.”

      „Vielleicht sollten wir Charlotte mal darauf ansetzen”, wandte sich Rudi in meine Richtung - und ich konnte ihm da nur zustimmen.

      Charlotte Ferretz war die Wirtschaftswissenschaftlerin in unserem Ermittlungsteam Erkennungsdienst in Quardenburg. Niemand war in der Lage, Geldströme so sicher aufzuspüren und zu verfolgen wie sie. Dafür hatte sie einen sechsten Sinn, der sich nur mit sehr viel Übung ausbildet. Ich nahm mir vor, Charlotte deswegen später anzurufen.

      „Im Moment möchte ich, dass der Schwerpunkt unserer Arbeit darauf gelegt wird, genau zu ermitteln, was eigentlich passierte. Wir brauchen Zeugen und deswegen will ich so viele Drogendealer wie möglich aus der Gegend, in der Nöllemeyer starb, hier im Präsidium in den Verhörräumen sitzen sehen. Alle weiteren Schritte werden sich vielleicht aus diesen Aussagen ergeben.”

      Maik Ladbergers Telefon ging. Er nahm das Gespräch entgegen, aber außer den Worten „Hier Ladberger, was gibt’s?”, sagte er nichts. Kurze Zeit später beendete er das Gespräch und sagte: „Das waren die Kollegen aus North. Die haben einen Drogendealer mit reichlich Stoff erwischt. Er behauptet, er wüsste, wer Nöllemeyer das Heroin verkauft hat.”

      10

      Rudi und ich bekamen von der Frankfurter Polizei einen eigenen Dienstwagen zur Verfügung gestellt. Allerdings erst auf unseren ausdrücklichen Wunsch hin.

      Ladberger schien das mehr oder weniger für Verschwendung zu halten. Aber wir bekamen unseren Wagen.

      Er war nichts Besonderes. Ein einfacher Ford, nicht mehr das neueste Modell und ziemlich unscheinbar.

      Als wir an einer Ampel direkt hinter Maik Ladbergers Wagen halten mussten, seufzte Rudi. „Könntest du dir vorstellen, mit so einem Stinkstiefel jeden Tag im Büro zu sitzen?”

      „Er ist ein guter Polizist, Rudi.”

      „Aber einer, mit dem ich nicht unbedingt länger zusammenarbeiten möchte!”

      „Wer hat gesagt, dass unser Job ein Wohlfühlaufenthalt ist, Rudi!”

      „Ich dachte eigentlich eher an die armen Kollegen, die nicht die Aussicht haben, seine schlechte Laune nicht mehr ertragen zu müssen, wenn der Fall aufgeklärt ist.”

      „Ich bin jedenfalls mal gespannt, was dieser Dealer uns zu sagen hat”, meinte ich.

      „Ich befürchte, der wird uns alles erzählen, was wir hören wollen. Hauptsache, er bekommt irgendeinen Strafnachlass oder so etwas.” Rudi ließ sich auf seinem Smartphone den Stadtplan von Frankfurt anzeigen. „Der Ort, an dem dieser Kerl festgenommen wurde, liegt jedenfalls nur zwei Blocks von der Stelle entfernt, wo Nöllemeyer aufgefunden wurde.”

      Ein Telefonanruf erreichte uns. Es war meine Nummer, die angewählt wurde. Über die Freisprechanlage nahm ich das Gespräch entgegen.

      Am anderen Ende der Verbindung war Frau Nöllemeyer.

      „Ich habe herausgefunden, bei welcher Agentur sich mein Mann damals beworben hat”, sagte sie. „Sie hieß Glücksmann and Friends.”

      „Wissen Sie noch, warum damals nichts daraus geworden ist?”

      „Er bekam

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