Homefarming. Judith Rakers
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GEMÜSE FÜR DEN SCHNELLEN ERFOLG – DIE MOTIVATIONSBOOSTER
Vertraut mir einfach, wenn ich euch sage, dass ihr nicht mit Tomaten beginnen solltet, auch wenn ich das damals so gemacht habe. Im Rückblick war das ein Fehler, denn Tomaten sind wahnsinnig pflegeintensiv. So richtig Spaß machen dagegen die folgenden Gemüsearten, weil ihr bei ihnen extrem schnell Erfolge seht, für die ihr kaum etwas tun musstet.
RADIESCHEN
Gehen wir davon aus, ihr entscheidet euch als Erstes für den Anbau von Radieschen. Eine wundervolle Entscheidung, denn Radieschen sind wahnsinnig pflegleicht und vom Samen-in-die-Erde-Legen bis zum Ernten vergehen nur etwa vier bis sechs Wochen. Ich bin mir sicher: Wenn ihr diesen rasanten Ernteerfolg einmal erlebt habt, habt ihr Blut geleckt. Bei mir auf jeden Fall war das so. Wenn ihr euch dann noch Samen mit der Bezeichnung »Radies Ostereier-Mix« kauft, dann habt ihr sogar etwas, was es im Supermarkt gar nicht zu kaufen gibt. Denn die Radieschen dieses Sortenmixes sind bunt: Ihr werdet im Farbspektrum Weiß, Gelb, Rot, Pink- und Lilafarben ernten können. Ein Augenschmaus auf eurem Küchentisch! Und weil es sich um Samen unterschiedlicher Sorten handelt, reifen sie auch unterschiedlich schnell und ihr könnt sie von März bis September anbauen und ernten.
Zieht mit eurem Finger einfach eine schmale, etwa 0,5 Zentimeter tiefe Linie ins Beet oder in euren Blumenkasten. Dort hinein legt ihr die Körner im Abstand von etwa 3–4 Zentimeter und bedeckt sie dann wieder vorsichtig mit Erde. Habt ihr Platz für eine zweite Reihe Samen, so lasst etwa 10 Zentimeter Abstand zur ersten.
Wenn die Samen im Boden sind, gießt ihr. Aber vorsichtig: Die Samen dürfen durch die Wassermenge oder einen zu harten Wasserstrahl nicht gleich wieder weggeschwemmt werden. Setzt den Brausekopf auf eure Gießkanne oder stellt den Schlauch auf Sprühnebel.
Nach etwa acht bis 15 Tagen werdet ihr kleine grüne Keime sehen, die sich durch die Erde ans Licht gebohrt haben. Und etwa vier bis sechs Wochen danach könnt ihr bereits die fertigen Radieschen ernten. In der Zwischenzeit braucht ihr lediglich für genug Wasser zu sorgen. Ihr müsst aber nicht jeden Tag gießen. Wenn ihr berufstätig und viel unterwegs seid, geht das ja auch gar nicht. Aber achtet darauf, dass der Boden nicht komplett austrocknet.
Wenn ihr euch für eine andere Radieschensorte entscheidet, dann befolgt einfach die Anweisungen hinten auf dem Samentütchen. Dort ist alles immer ziemlich genau beschrieben.
Übrigens: Wenn euer Beet oder Hochbeet groß genug ist, wäre Salat ein idealer Nachbar für die Radieschen. Im Folgenden stelle ich euch einige Sorten vor, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe.
Damit mir die Schnecken nicht alles wegfressen, habe ich meinen Salat im Hochbeet und im Gewächshaus gepflanzt.
SALAT
Ebenso einfach ist es, Salat anzubauen – und mein Sortentipp für den Anfang heißt: »Babyleaf-Blattsalat-Mischung«. Sie ist für das Gartenbeet, den Balkon und das Indoor-Beet geeignet, wächst schnell und ihr könnt mehrfach ernten. Die Mischung, die ich gerne mag, besteht aus Lollo Rosso, Lollo Bionda, Salad Bowl und Red Salad Bowl. Mit einem Mal aussäen habe ich so nämlich schon nach wenigen Wochen einen großen, bunten, schmackhaften Salat auf dem Tisch. Achtet hier auf das Saatband, es kostet kaum mehr als die Lose-Samen-Mischung, erleichtert euch die Aussaat aber sehr. Zwischen Ende März und August legt ihr das Saatband in eine etwa 1 Zentimeter tiefe Erdfurche. Dann feuchtet ihr es mit Wasser an und bedeckt es vorsichtig wieder mit Erde. Dann noch mal wässern.
Die Schnitt- und Pflücksalate, die in dieser Mischung enthalten sind, bilden keine Salatköpfe, die ihr im Ganzen erntet, sondern Blattrosetten. Wenn die Blätter nach wenigen Wochen etwa 20 Zentimeter hoch sind, könnt ihr die äußeren Blätter mit dem Messer abschneiden und verwerten. Lasst ihr die Blattrosette innen unverletzt, so können daraus jetzt immer wieder neue Blätter nachwachsen, die ihr ernten könnt.
Wenn ihr es mit einem richtigen Kopfsalat probieren wollt, dann kann ich die Sorte »Attractie« empfehlen. Sie wächst schnell und entwickelt schöne große, hellgrüne Salatköpfe mit weichen Blättern. Die Samen müssen ebenfalls etwa 0,5 Zentimeter in die Erde und gut feucht gehalten werden. Sie keimen nach sechs bis zwölf Tagen und wachsen dann schnell zu einem großen Salatkopf, den ihr dann im Ganzen erntet. Wenn ihr ihn mochtet, könnt ihr ihn danach im selben Jahr noch einmal nachsäen.
Vom Rucola genügt oft schon eine Handvoll, weil er so ein wunderbar intensives Aroma hat – nussig, scharf und leicht bitter.
Esst ihr wie ich gern Rucolasalat mit Tomaten und Parmesan (das Rezept dafür verrate ich euch übrigens auf >), dann könnt ihr in Zukunft auch dafür die Zutaten aus eurem Garten holen. Denn der Anbau von Salatrauke, das ist der deutsche Name für Rucola, ist ebenfalls einfach. Ich habe die Sorte »Salatrauke Speedy« in meinem Hochbeet draußen ausprobiert, sie eignet sich jedoch auch für die Pflanzung im Indoor-Blumentopf oder Blumenkasten auf dem Balkon.
Zwischen Mitte März und August solltet ihr die Samen im Abstand von etwa 5 Zentimeter in die Erde bringen und schon nach wenigen Tagen zeigen sich die ersten Blätter dem Tageslicht. Indoor könnt ihr nach Herstellerangaben sogar ganzjährig säen und ernten, aber das habe ich selbst noch nicht ausprobiert. Vier bis sechs Wochen nach der Aussaat könnt ihr bereits ernten. Der nussig-scharfe Geschmack wird euch begeistern.
Eine tolle Entdeckung ist dieser Eisbergsalat namens »Maugli«. Er ist schön knackig und verträgt das Hamburger Klima ausgezeichnet.
Kleiner Tipp: Recherchiert auch mal im Internet nach Salatsamen. Ich bin dort auf die Eisbergsalatsorte »Maugli« gestoßen, die mich sehr begeistert hat. Diese Sorte ist für das Freiland, also für Beete im Garten oder fürs Hochbeet auf dem Balkon geeignet und wird zwischen März und Juni ausgesät. Je nach Einsaat könnt ihr dann zwischen Juni und November wunderbar dunkelgrüne, kompakte Salatköpfe ernten, die sehr schmackhaft sind.
KARTOFFELN
Ich muss zugeben, dass ich in den letzten Jahren recht wenig Kartoffeln gegessen habe, weil ich die Kohlenhydrate darin lieber in Schokolade investiert habe. Aber ich habe dieses Gemüse für mich wiederentdeckt. Über den Garten. Denn ich sage euch: Nur wenig ist befriedigender, als eine Pflanzkartoffel in den Boden zu stecken und wenige Wochen später die vielfache Menge davon wieder auszubuddeln.
Bei Zwiebeln zum Beispiel steckt ihr eine kleine Saatzwiebel in den Boden und bekommt eine größere Zwiebel wieder raus. Ihr müsst dazu zwar auch nichts weiter machen,