Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson
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Nur die Kuchentheke war neu und entsprach den neuesten Standards, und das war natürlich auch bei den Maschinen für die Zubereitung der Getränke der Fall.
Die Espressomaschine war auf jeden Fall das derzeitige Highlight auf dem Markt. Das wusste Kelly, weil ihr Vater damit auch vor nicht allzu langer Zeit angekommen war. Ihre Mutter war ziemlich ungehalten gewesen, dass ihr Vater für eine solche Spielerei so viel Geld ausgegeben hatte. Auch wenn die Mortimers eine ganze Menge davon besaßen, warfen sie es doch nicht sinnlos aus dem Fenster hinaus.
Da sie, ebenso wie ihr Vater, sehr gern Espresso trank, hatte sie diese Anschaffung genossen, weil der Espresso ganz vorzüglich schmeckte, und da sie das wusste, bestellte sie bei der herbeigeeilten Bedienung auch sofort einen doppelten Espresso, ohne in die Karte zu blicken.
Der Kuchen, der ringsum bestellt wurde und hier eine Spezialität zu sein schien, verkniff sie sich und überlegte stattdessen, sich ein Roastbeef-Sandwich zu bestellen, das gerade an den Nebentisch gebracht wurde und verlockend aussah.
Doch das verschob sie auf später.
Sie blickte aus dem Fenster, sah hinauf zu dem Haus und war so sehr berührt davon, dass sie nur mit Mühe ihre Tränen zurückhalten konnte.
Der Espresso wurde serviert.
Die Bedienung hatte ihren faszinierten Blick wohl bemerkt, denn sie sagte, ohne dass Kelly eine Frage gestellt hatte: »Jeder ist von diesem Anblick begeistert. ›The Seagull‹ ist schon etwas Besonderes, und ich kann die MacCreadys schon verstehen, dass sie das Haus nicht verkaufen wollen, obschon sie es kaum noch nutzen.«
Kelly hielt den Atem an.
Was hatte die Frau da gesagt?
Nichts war davon hängen geblieben, nur der Name »MacCready«, und dennoch wusste Kelly, dass der Grabstein zu den Menschen auf den Klippen gehörte.
Sie war wie im Fieber, vergaß das Sandwich, das sie eigentlich hatte essen wollen, trank hastig ihren Espresso, dann winkte sie die sehr irritierte Bedienung heran, um zu bezahlen.
»Ich komme gleich noch mal wieder«, sagte sie und war sich beinahe sicher, dass sie das auch tun würde. Allein schon, um noch mehr zu erfahren. Doch erst musste sie etwas anderes herausfinden.
»The Seagull« – die Seemöwe, ein treffender Name für etwas, was an den Klippen klebte, autark, für sich allein. So waren die Möwen auch. Sie konnten in Schwärmen auftreten, doch im Grunde genommen waren sie Einzelkämpfer.
Kelly hatte weiche Knie, als sie zu ihrem Auto ging, und als sie drinnen saß, brauchte sie eine Weile, um starten zu können.
Die dicke, neugierige Frau vergaß, sich ein weiteres Stück Kuchen in den Mund zu schieben, und ihr war anzusehen, dass sie sich fragte, warum dieser Gast sofort wieder gegangen war.
Tja, diese Frage würde ihr nun leider niemand beantworten.
Kelly fuhr las, ein Stückchen die sich nicht gerade im besten Zustand befindliche Landstraße entlang, dann sah sie einen Abzweig und wusste, ohne dass es ein Hinweisschild gab, das sie richtig war.
Sie fuhr hinauf.
Was von unten ziemlich abenteuerlich ausgesehen hatte, erwies sich als sehr viel weniger gefährlich, wenn man hinauffuhr.
Von der Landseite führte der Weg, sehr viel weniger steil, durch eine Heidelandschaft, die hier und da unterbrochen wurde durch dichtes Gebüsch und Bäume, wie einfach so hingeworfen, lagen Gesteinsbrocken in der Landschaft.
Es war atemberaubend schön.
Hier also hatte Kelly MacCready gelebt, oder sie hatte hier oben zumindest einen Teil der Zeit verbracht. Ein irrwitziger Gedanke kam ihr. War sie die Klippen hinuntergestürzt? Nein!
Als sie um eine Ecke bog, bemerkte Kelly, dass es ebenfalls ein Trugschluss gewesen war.
»The Seagull«, klebte nicht am Felsen, sondern es gab noch eine ganze Menge Platz, bis man zum Abgrund kam, und auch der war durch eine in den Fels gehauene hohe Mauer gesichert, die von unten nicht sichtbar war.
Kelly fuhr auf den Hof, auf dem man ohne Weiteres mehrere Fahrzeuge abstellen konnte, ohne dass ein Gefühl von Enge aufkam.
»The Seagull« war ein sehr altes Haus, dem anzusehen war, dass es schon so manchen Sturm erlebt hatte, dennoch machte es einen sehr gepflegten Eindruck. Und offensichtlich waren die Fensterrahmen, die Fensterläden und die Tür vor nicht allzu langer Zeit in einem schönen, satten Grün gestrichen worden, einer Farbe, die einen sehr guten Kontrast zu dem Grau der Steine bildete.
Kelly setzte sich auf eine breite, neben der Haustür stehende Steinbank und sah sich um.
Irgendwann waren Blumen angepflanzt worden, doch weil sich niemand um sie kümmerte, waren sie verdorrt.
Dem Haus war anzusehen, dass es kaum bewohnt wurde. Das merkte man sofort, denn, auch wenn viele Leute es lächerlich fanden, hatte auch ein Haus eine Seele.
Das alles hier wirkte, trotz der guten Instandhaltung, verlassen, dennoch griff es Kelly ans Herz.
Sie lehnte sich an die Hauswand, schloss die Augen, lauschte den Wellen, die unermüdlich gegen die Klippen schlugen, genoss die Sonne, die angenehm wärmte.
Und sie genoss die Stille, die nur hier und da durch das Gebrüll einer Möwe unterbrochen wurde, die übers Haus flog, um sich dann beinahe an den Klippen senkrecht ins Meer zu stürzen, um die vorher gesichtete Beute zu fangen.
Es war schön hier! Es war friedlich! Kelly fühlte sich auf merkwürdige Weise angekommen, obwohl das töricht war, sie war einfach nur sensibilisiert, und da sie sich der anderen Kelly so nahe fühlte, war auch dieses Empfinden da.
Um vor lauter Sentimentalität nicht zu zerfließen, stand Kelly auf, begann langsam um das Haus herumzulaufen und stellte mit Entzücken fest, dass es eine große, steinerne Terrasse gab mit einem gigantischen Blick aufs Meer.
Hier gab es Pflanzkübel mit den verdorrten Überresten von Blumen, eine Statue, die der Sturm umgerissen hatte und deren Überreste ihr wieder dieses Gefühl von Vergänglichkeit vermittelten.
Steinbänke und ein Steintisch bröckelten so vor sich hin, was ein Zeichen dafür war, dass der derzeitige Besitzer, wer immer es auch sein mochte, nichts für diese Terrasse übrig hatte.
Also, wenn das ihr Haus wäre …
Schon begann sie in Gedanken alles zu gestalten, und das tat sie mit einer solchen Intensität, dass sie vor sich selbst erschrak, weil sie beinahe wie entfesselt war. Halt! Stopp! Es war nicht ihr Haus!
Und sie war nicht Kelly MacCready, sondern Kelly Mortimer, die beinahe eine Kelly Adams geworden wäre, wenn das Schicksal sie nicht davor bewahrt hätte.
Ja, es war ganz merkwürdig, doch plötzlich tat es nicht mehr weh, und sie begann es zu genießen, frei und offen für Neues zu sein.
Neues?
Jonathan hatte es gesagt, und einen Augenblick lang hatte sie es geglaubt, da hatte es ihr