Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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dann hättest du den Ärger, den du jetzt noch vor dir hast, hinter dir«, erwiderte Virgil kalt.

      »Du mußt verrückt sein, Earp, wenn du dir einbildest, uns beide hier herausholen zu können.«

      »Ich hole euch raus«, rief der Gesetzesmann, »darauf könnt ihr euch verlassen!«

      Sofort brüllte drüben ein Gewehr auf; die Kugel ließ den Sand nur drei Yards vor Virgil aufstieben.

      Und dann folgte Schuß auf Schuß. Aber keine der Kugeln erreichte Virgil.

      In einer kurzen Feuerpause drang die blecherne Stimme Claibornes zu Virgil herüber. »Wie gefiel dir der Empfang, Virg?«

      »Du mußt eine Menge Patronen bei dir haben, Junge. Ich würde ein bißchen sparsamer sein an deiner Stelle.«

      Wieder folgten einige Schüsse vom Haus herüber.

      »Bin wirklich neugierig, wie du uns aus dem Bau locken willst, Virg«, blecherte der Desperado.

      »Vielleicht habe ich das gar nicht nötig, Bill«, entgegnete der Sternträger. »Die Sache ist nämlich ziemlich einfach. Ich schieße eure Pferde nacheinander nieder und setze mich dann mit der Gewißheit in den Sattel, daß ihr einen Fußmarsch vor euch habt, den ihr nie mehr vergessen werdet.«

      Bill Claiborne stieß einen lästerlichen Fluch aus. »Das solltest du wagen, Mensch! Ich würde dich in Stücke reißen!«

      Drüben blieb es still. Virgil zählte die Sekunden.

      Kurz vor Ablauf der Minute kam die Stimme des Desperados wieder. »Was willst du überhaupt, Earp? Ich habe mit dir nichts zu schaffen.«

      »Du hast so wenig mit mir zu schaffen, daß du mir einen Mann in den Hinterhalt legst, der mich ausblasen soll.«

      »Ach, plustere die Sache doch nicht so auf.«

      »Die Minute ist um. Sieh dir den Grauen noch einmal an. Es war ganz sicher ein gutes Pferd.«

      »Warte!« brüllte Claiborne röhrend. »Weshalb kommst du hinter mir her?«

      »Weil ich dir was auszurichten hatte.«

      »Mir?« kam es ungläubig zurück. »Was denn?«

      »Einen Gruß von Cochise.«

      Kurze Stille. Dann: »Bist du vielleicht verrückt, Earp?«

      »Das wollte ich dich gerade fragen«, erwiderte Virgil. »Ein Mann, der ein Apachen-Camp überfällt, niederbrennt und fünf Pferde mitgehen läßt, der kann nicht mehr ganz gesund im Kopf sein.«

      »Ich weiß nicht, wovon du redest, Virg.«

      »Hör zu, Bill: Ich habe keine Lust, mich hier mit dir herumzuärgern. Ich will dir eine Chance geben. Komm raus und laß die fünf Gäule aus dem Corral.«

      »Daß ich verrückt wäre! Wenn ich aus dem Bau komme, knallst du mich ab.«

      »Das würde ich ganz sicher tun, wenn ich Claiborne hieße. Verdient hättest du es übrigens. Komm raus.«

      »Ich schicke Ted Flanagan.«

      »All right, du Feigling! Aber überlege es dir nicht zu lange, sonst lasse ich mein Feuerwerk auf die Gäule los.«

      Es dauerte eine ganze Weile, ehe der Rotschopf Flanagan in der Tür erschien. Der Bandit machte ein paar zögernde Schritte auf den Corral zu und blieb dann stehen.

      »Hol die fünf Gäule raus, Ted, kopple sie aneinander und bring sie her.«

      »Du wirst nicht auf mich schießen, Virg?« erkundigte sich Flanagan.

      »Nein, wenn du deinen Colt drüben läßt und die Gäule hergebracht hast, kannst du unbehelligt abziehen.«

      Anscheinend sahen die Tramps ein, daß es das beste war, der Aufforderung des Sternträgers nachzukommen.

      Virgil wußte genau, worauf Claiborne spekulierte: Er wartete darauf, daß der Marshal mit den Pferden abzog, um ihm dann folgen zu können, schließlich hatten die beiden Banditen ja noch ihre eigenen Pferde.

      Aber Virgil dachte nicht daran, den Tramps diese Chance zu lassen.

      Der rote Flanagan hatte inzwischen die Tiere aneinandergekoppelt und führte sie aus dem Corral.

      Er hatte das vorderste Pferd am Halfter und kam mit immer langsamer werdenden Schritten näher.

      »Halt dich weiter links, Brother«, rief ihm Virgil zu. »Damit ich deinen Freund Bill im Auge behalten kann.«

      Als Flanagan bis auf zwanzig Schritte herangekommen war, blieb er stehen. »So, das ist genug, Earp«, krächzte er und wollte die Indianerpferde loslassen.

      »Wenn du es riskierst, die Indianergäule loszulassen, Ted, ist unsere Abmachung nichtig. Du bringst die Pferde her zu mir.«

      Zögernd kam Flanagan heran. Er warf dem Sternträger die Halfterleine zu und rannte davon.

      Virgil wartete, bis der Outlaw fast am Corral war, dann rief er: »Halt!«

      Wie angenagelt blieb Flanagan stehen.

      »Öffne das Corralgatter!«

      Sofort erschien Claibornes Kopf drüben im Fenster… »Was soll der Betrug, Earp! Wir haben…«

      Virgils Kugel schlug dicht neben der Schulter des Banditen in den Fensterrahmen und riß ein daumengroßes Stück aus der Holzfassung.

      »Du hältst das Maul, Claiborne! Öffne das Corralgatter, Flanagan! Und zwar schnell!«

      Der Rotschopf nahm die Arme hoch und ließ sie resigniert wieder fallen. Dann stampfte er auf den Corral zu und öffnete das Tor.

      »Treib die drei Gäule raus!«

      Mürrisch brachte der rothaarige Desperado die drei Pferde vor den Corral.

      »Jetzt verschwinde!« rief Virgil.

      Flanagan rannte zum Haus hinüber.

      Und schon heulte die Winchester des Sternträgers auf.

      Die Kugeln klatschten hinter den Pferden in das Gatterholz. Sofort stoben die Tiere davon. Virgil setzte noch einige Kugeln hinter ihnen her, die sie in panische Angst nach Südosten davontrieben.

      »So, Boys, und nun vergeßt euren Freund hier an dem Kaktus nicht. Er hat einen frischen Scheitel und wird Durst in der Sonne kriegen. Und noch etwas, Claiborne: Wenn du dich noch einmal bei dem Briten drüben in der Sierra sehen läßt, hast du neuen Ärger mit mir.«

      Er wandte sich um und führte die Indianergäule zu den Kakteen.

      Drei, vier Gewehrschüsse fauchten hinter ihm her, vermochten ihn aber nicht zu erreichen, da die Distanz zu groß war.

      Virgil stieg in den Sattel und sprengte

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