Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 101

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

hatte sich da zweifellos auf etwas eingelassen, das nicht ungefährlich war. Aber wer die Indianer und ihre Gewohnheiten kannte, wußte, daß der Tombstoner Gesetzesmann keine andere Wahl hatte.

      Die Roten führten ihn auf den Hügelkamm und deuteten in die Ebene.

      Weit in der Ferne stieg aus einer Bodenmulde eine fadendünne Rauchsäule in den Himmel.

      »Da war unser Lager.«

      »War…?« forschte der Weiße, wobei er die Indianer scharf im Auge behielt.

      »In der letzten Nacht haben uns drei weiße Männer überfallen und das Camp niedergebrannt«, sagte der vorherige Sprecher, wobei er den Blick finster auf die Bodenmulde richtete.

      Billy Claiborne! dachte Virgil. Es sieht ganz nach seiner Handschrift aus. »Wie viele Leute sind dort?« fragte er.

      »Neun. Die Blaßgesichter haben unsere beiden Wagen und die Zelte in Brand geschossen und die Pferde mitgenommen.«

      »Wie viele Pferde?«

      »Fünf.«

      Fünf Pferde – das war für einen so kleinen Indianertrupp ein nahezu unersetzlicher Verlust. Daß die Roten sich nun bemühten, Pferde beizuschaffen, war nicht verwunderlich.

      »Habt ihr einen der weißen Männer erkannt?« forschte Virgil.

      »Ich habe ein Blaßgesicht im Feuerschein gesehen, das ich nie vergessen werde.«

      »War es ein blonder Mann, groß und hager, mit breiter vorspringender Kinnlade und auffällig großen Ohren?«

      Die Augen des Apachen wurden weit. »Du kennst ihn?« fragte er heiser.

      »Yeah, ich glaube, daß ich den Mann kenne, der euch bestohlen und euer Camp niedergebrannt hat. Es ist ein Desperado, der vor wenigen Tagen unten in der Sierra den weißen Mann überfallen hat, der da eine Schafsfarm hat.«

      Der Apache nickte. »Wir kennen die Farm. Das Blaßgesicht ist gut und kümmert sich nicht um die roten Männer. Ist er tot?«

      Virgil schüttelte den Kopf. »Nein, es ist ihm gelungen, die Banditen in die Flucht zu schlagen.«

      Da wandte der Apache Virgil das Gesicht voll zu. »Du bist der Bruder von Wyatt Earp?« fragte er düster.

      »Yeah.«

      »Ist es sein Stern, den du trägst?«

      »Ein ähnlicher Stern.«

      »Dann wirst du uns beistehen?«

      »Ich will es versuchen.«

      Nun war der U.S. Deputy Marshal gezwungen, sich auf die Fährte Billy Claibornes zu setzen. Es galt ja jetzt, eine doppelte Rechnung mit dem Verbrecher zu begleichen.

      Virgil nahm die Zügel auf.

      Da rief ihm der Indianer zu: »Du wirst dem großen Häuptling nicht sagen, daß ich dein Pferd von dir gefordert habe?« Es war fast ängstlich von den Lippen des Apachen gekommen.

      Virgil schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe es schon vergessen.« Damit trabte er davon.

      *

      In den Morgenstunden des darauffolgenden Tages erreichte er in der Nähe von Haderyk eine verlassene Pferdewechselstation einer länger eingestellten Overland-Linie.

      Schon von weitem sah er mehrere Pferde in dem kleinen Corral vor dem halbverfallenen Gebäude stehen.

      Virgil hielt hinter einer Gruppe von Bodenkakteen, rutschte aus dem Sattel und beobachtete mit zusammengekniffenen Augen das alte Haus.

      Da trat drüben ein Mann aus der Tür, schleuderte einem kläffenden kalbsgroßen Hund etwas zu, auf das sich das Tier wie wild stürzte. Es war ein großer hagerer Mann mit schmalem Gesicht und flachsblondem Haar.

      Virgil Earp erkannte ihn trotz der großen Entfernung: Es war Billy Clai-

      borne.

      Wo waren die beiden anderen Männer?

      Virgil wartete. Offenbar hatten die Tramps ihn noch nicht bemerkt, sonst wäre Claiborne nicht so sorglos vor die Tür gekommen.

      Da trat ein zweiter Mann hinter der rechten Hausecke hervor.

      Es war ein mittelgroßer Mensch mit weit offenstehendem grauem Hemd, feuerrotem Haar und rotem Gesicht. Ted Flanagan. Auch ihn erkannte der Deputy Marshal augenblicklich.

      Der dritte Bandit ließ sich nicht sehen.

      Zufällig wandte Virgil sich um, weil sein Pferd ein leises Schnauben von sich gegeben hatte.

      Die Kugel fehlte ihn nur um einen halben Zoll und schlug in die trockene Kakteenstaude hinter ihm.

      Das Geschoß aus dem Revolver, der blitzschnell in die Rechte des Gesetzesmannes geflogen war, warf den Mann, der sich ihm fast lautlos von hinten genänert hatte, sofort von den Beinen.

      Auch ihn hatte Virgil sofort erkannt. Es war Jimmy Higho, ein Outlaw, den er in Tombstone schon mehrmals hatte in Arrest nehmen müssen. Wie ein gefällter Baum lag er jetzt drüben im Sand.

      Sie hatten ihn also doch bemerkt. Und der gerissene Billy Claiborne hatte ihm sogar einen Mann entgegengeschickt, der ihm aus dem Hinterhalt heraus abfangen sollte. Daß Claiborne selbst aus dem Haus getreten war, konnte nur eine Finte gewesen sein, um den Reiter von Jim Higho abzulenken.

      Die beiden Männer waren drüben vor dem Haus verschwunden.

      Virgil ging mit vorgehaltener Waffe auf den Niedergeschossenen zu.

      Higho hatte es böse erwischt. Die Kugel des Tombstoner Marshals hatte ihm die Schädelschwarte aufgerissen. Aber bei näherem Hinsehen stellte Virgil fest, daß es schlimmer aussah, als es tatsächlich war. Allerdings mußte der Mann sofort behandelt werden.

      Mit kühler Gelassenheit nahm Virgil ihm zunächst den Revolver weg, zog ihm das lange Wurfmesser, das Higho ständig bei sich führte und mit dem er unten in der Stadt schon mancherlei Unheil angerichtet hatte, aus dem Gurt, holte dann die kleine Whiskyflasche aus der Satteltasche und reinigte damit die Wunde des Banditen.

      Der kam sofort zu sich und schrie gellend auf.

      »Halt deinen großen Rand, Brother«, fuhr Virgil ihn an, »sonst setzt es noch ein paar Ohrfeigen.«

      Gewaltsam mußte er dem Tramp einen Notverband anlegen, den er aus Hemdstreifen Highos angefertigt hatte. Dann band er ihm mit seinem eigenen Gurt die Hände und die Füße zusammen und legte ihn zwischen die Kakteen.

      »So, einer wäre abgefertigt.«

      Virgil nahm sein Gewehr und robbte in einer Sandfurche vorwärts. Als er bis auf Rufweite herangekommen war, reckte er den Kopf hoch und rief:

      »Komm raus, Bill, sonst hole ich dich!«

      Der Desperado antwortete mit einem bellenden Lachen: »Du bist es also,

Скачать книгу