Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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einmal in die Stadt zu reiten.«

      Und nun lenkte Virgil das Gespräch vorsichtig auf den Grund seines Besuches.

      John McBride kannte auch den Namen Ike Clanton – aber er konnte sich nichts so Rechtes darunter vorstellen. Nein, gesehen hatte er den Mann noch nicht. Und er meinte, daß er auch wenig Sehnsucht danach hätte, einen berüchtigten Desperado kennenzulernen.

      Nein, der alte McBride log nicht. Das wußte Virgil sofort. Am liebsten wäre er gleich wieder aufgebrochen, aber er spürte, daß er die Farmersfamilie damit sehr gekränkt hätte. So hörte er sich dann auch die Sorgen der McBrides an und versprach, sich in Zukunft ein wenig um sie zu kümmern.

      Der Alte kraulte sich den Kopf und meinte, als Virgil wieder im Sattel saß: »Da war zweimal ein ziemlich übler Bursche hier. Er nannte sich Billy Claiborne und hatte noch drei andere finstere Gesellen bei sich. Er wollte Geld, behauptete, daß er Steuereintreiber wäre. Beim erstenmal gab’s eine Keilerei, und als er vor ein paar Tagen wieder hier war, ließ ich ihn gar nicht erst auf den Hof. Da schossen die Burschen auf uns. Sie sehen, mein Jüngster, Ed, trägt den rechten Arm noch in der Binde. Aber wir haben die Bande schließlich doch in Schach gehalten und noch vertreiben können.«

      Virgil machte sich wieder auf den Weg.

      Er hatte nun keine andere Wahl; er mußte nach Haderyk hinüber.

      Plötzlich kniff der Reiter die Augen zusammen.

      Rechts auf einem Hügelkamm hielten drei Reiter.

      Indianer.

      Reglos verharrten sie da und sahen zu ihm hinunter.

      Ein Bild wie aus längst vergessen geglaubten Tagen.

      Der Weiße tat das, was er früher auch getan hatte, wenn er in der Savanne einem Indianertrupp begegnet war: Er ritt ruhig weiter.

      Etwa dreihundert Yards trennten ihn noch von den Roten.

      Virgil hatte das Gesicht nach vorn gerichtet, hielt die drei Apachen aber scharf im rechten Augenwinkel.

      Immer noch verharrten sie reglos auf ihren Gäulen.

      Jetzt war er auf gleicher Höhe mit ihnen.

      Sie rührten sich noch immer nicht.

      Virgil ritt ruhig weiter. Jetzt allerdings, ohne die Indianer sehen zu können. Das war ein höllisch unangenehmes Gefühl. Aber er durfte sich auf keinen Fall umdrehen. Aus langjähriger Erfahrung wußte er, daß einem Indianer nichts mehr imponierte als ein furchtloser Mann.

      Dennoch dachte er nicht daran, die drei Rothäute so unbeobachtet in seinem Rücken zu lassen. Seit er einmal bei seinem Bruder Wyatt, der ja noch viel mehr herumgekommen war, ein kleines Stück Spiegelscherbe gesehen hatte, führte auch er immer ein solch nützliches Utensil mit sich. Er nahm es aus der Tasche, wickelte es aus dem Lederfetzen, in dem er es stets bei sich trug, und nahm es nach vorn an den Sattelknauf.

      So sehr er es auch hin und her wandte – die drei Rothäute waren verschwunden.

      Der Hügelkamm war leer.

      Virgil wußte, was das zu bedeuten hatte: Sie würden ihm jenseits des Hügels folgen.

      Also hatten sie es auf ihn abgesehen.

      Da lenkte er sein Pferd weiter südwestlich vom Kurs, um eine größere Entfernung zwischen sich und der Hügelkette zu bringen. So erschwerte er den Indsmen einen Überfall.

      Die Distanz zu den Hügeln betrug jetzt schon fast eine halbe Meile.

      Da sah er sie plötzlich wieder im Spiegel. Sie tauchten oben auf dem Kamm auf und preschten in vollem Galopp talwärts hinter ihm her.

      Sofort, aber ohne Hast, rutschte er aus dem Sattel, zog die Winchester aus dem Lederschuh und blieb abwartend stehen.

      Die Indianer hatten natürlich genau beobachtet, was er getan hatte. Und fast auf den Yard genau dort, wo eine Winchesterkugel ihre Kraft verlor, hielten sie ihre Gäule an und berieten miteinander. Dann hob einer von ihnen den linken Arm und kam langsam näher.

      Fünfzehn Yards vor dem Weißen blieb er stehen.

      Fast genau dort, wo auch der beste Colt kaum noch ernsthaften Schaden anrichten konnte.

      »Wir haben mit dem weißen Mann zu sprechen!« rief der Apache in dem gutturalen Ton seiner Rasse.

      »Sprich!« entgegnete der Weiße kurz.

      »Wir brauchen das Pferd des weißen Mannes.« Der Indianer hatte es gesagt, als sei es eine ganz selbstverständliche Sache.

      Virigl tat auch keineswegs sehr erstaunt, versetzte aber ganz ruhig: »Ich brauche mein Pferd selbst.«

      »Der weiße Mann kann wählen: entweder das Pferd oder den Kampf.«

      »Ich verzichte auf den Kampf und behalte mein Pferd.«

      »Dann hast du den Kampf gewählt.«

      »Du hast ihn gewählt!« rief Virgil. »Komm näher, dann werde ich dir etwas zeigen!«

      Zögernd kam der Apache näher heran.

      Virgil hob die Winchester mit der Rechten und nahm mit der Linken einen seiner Revolver hoch. »Weißt du, wieviel Kugeln ich zu verschicken habe?«

      »Die Krieger Cochises zählen die Kugeln ihrer Gegner nicht.«

      »Hör zu, roter Mann, den Namen deines großen Häuptlings hättest du besser nicht erwähnt. Er ist ein stolzer, aufrechter Mann, der es nicht verdient, daß ein Bandit seinen Namen für seine schmutzigen Geschäfte benutzt. Wenn du ein Krieger Cochises bist, würdest du nicht wie ein Desperado durch die Steppe streifen und einen einzelnen Reiter überfallen!«

      Betroffen sah ihn der Rote an. »Weshalb sprichst du so? Du kennst den Häutling nicht…«

      »Ich kenne ihn. Ich war dabei, als Wyatt Earp im vergangenen Herbst oben an der Teufelsschlucht mit ihm gesprochen und am Lagerfeuer gesessen hat.«

      Der Indianer zog die Brauen zusammen. »Wyatt Earp? Was hast du mit ihm zu schaffen?«

      »Er ist mein Bruder.«

      »Du lügst!«

      Virgil lud mit einem knackenden Geräusch die Winchester durch. »Sag das noch mal, dann schieße ich dich nieder!«

      Der Apache sann offensichtlich nach.

      Endlich schien er zu einem Entschluß gekommen zu sein. »Wir kennen den weißen Häuptling Wyatt Earp und haben nur Gutes von ihm gehört. Wenn du wirklich sein Bruder bist, dann wirst du uns helfen.«

      »Wie kann ich euch helfen?« erkundigte sich Virgil vorsichtig.

      »Komm mit!« sagte der Apache kurz und wandte sein Pferd. Langsam trabte er auf die beiden anderen zu. Als er bei ihnen war, schien er sie kurz zu informieren, wartete, bis der Weiße herangekommen war, und ritt dann davon.

      Virgil

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