Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Georgier haßte sie, weil er ein so durch und durch eisiger Mensch war. Weil niemand mit ihm warm werden konnte, weil er so unansprechbar war, weil er – yeah, weil er der Freund Wyatt Earps war.

      »Doc Holliday! Nie! Nie!«

      Sie wollte hinaus, war schon auf dem Vorbau, als sie den Posthalter sagen hörte:

      »Vielleicht ist er aber Ihre einzige wirkliche Chance, Madame. Ich weiß übrigens zufällig, daß er sich in Santa Fé aufhält. Wir haben eine gute Verbindung nach Santa Fé…«

      Dora Earp war bereits auf der Vorbautreppe, blieb jetzt stehen und kam langsam und mit müden Schritten zurück.

      Es war ganz sicher die schwerste Bitte ihres Lebens, die sie jetzt zu Papier bringen ließ. Eine Drahtnachricht an das Sheriffs Bureau in Santa Fé. Mister James Brocks, County Sheriff.

      Sir, falls Sie Aufenthalt von Doktor John Henry Holliday ermitteln können, bitte benachrichtigen, daß Wyatt Earp dringend in Tombstone erwartet wird. Virgil seit neun Tagen vermißt.

      Dora Earp, Tombstone

      *

      Der grauhaarige County Sheriff James Brocks, der ein schweres Leben hinter sich hatte, der mehrere Jahre unten in Fort Worth unschuldig wegen eines Verbrechens gesessen hatte, das der Raubmörder Jack Hardac begangen hatte, riß die Eilnachricht auf, die ihm der junge Bursche aus dem Post Office eben gebracht hatte.

      Brocks hatte die Botschaft kaum überflogen, als sich seine hagere Gestalt straffte. Er nahm seinen grauen Hut vom Wandhaken, schnallte seinen Waffengurt um und ging die Straße hinuner zum Billroy Casino. Er wußte, daß Doc Holliday seit einer Woche etwa in der Stadt war und sich meistens dort aufhielt.

      Es war noch früh am Morgen, und der Schankraum war fast leer.

      Ein paar Männer lehnten an der Theke, und an einem der zwanzig grünbezogenen Spieltische saßen drei ältere Männer beim Pokerspiel.

      Der Sheriff winkte den Keeper zu sich heran. »Wissen Sie, wo Doc Holliday ist?«

      Der dicke Keeper wischte sich den Schweiß von der Glatze. »Doc Holliday? Yeah, das kann ich Ihnen sogar genau sagen. Doc Baker hat Zahnschmerzen.«

      »Was, unser Zahnarzt?«

      »Yeah, und da hat er hier an der Theke so lange auf ihn eingeredet, bis Doc Holliday mit ihm nach Hause gegangen ist. Vorsichtshalber hat sich der Gambler eine Pulle Brandy mitgenommen…«

      Der Sheriff war schon draußen.

      Das Haus Doktor Bakers lag unten in der Mainstreet, gleich neben der großen Western Bank.

      Ein etwa sechzehnjähriges hübsches Mädchen mit langen Zöpfen öffnete. »Hallo, Sheriff! Haben Sie etwa Zahnschmerzen? Mein Vater hat leider…«

      »Ist Doc Holliday bei Ihnen, Miß Maud?« forschte Brocks.

      »Ja, aber er hat auch keine Zeit, weil er Vater…«

      »Lassen Sie mich bitte rein. Ich muß mit Doc Holliday sprechen.«

      Das Mädchen zog die Schultern hoch und ließ den Sheriff ins Haus.

      Dann stand James Brocks in der halb-offenen Tür des Behandlungszimmers und sah den Zahnarzt Jeremias Baker in seinem eigenen Behandlungszimmer sitzen und schwitzen.

      Vor ihm stand hemdsärmelig, ohne jede Spur von Schweiß mit kaltem, ruhigem Gesicht ein hagerer junger Mann mit gutgeschnittenem ernstem Gesicht und eisblauen Augen. Er handhabte gerade einen Tretbohrer und führte ihn mit großer Sorgfalt und Ruhe über einen der Backenzähne seines Kollegen.

      »Papa, der Sheriff ist hier«, sagte das Mädchen leise.

      Hollidays Hand mit dem Bohrer zuckte sofort zurück, und der alte Baker schnauzte: »Sieht denn der Kerl nicht, daß ich keine Zeit habe, weil ich den teuersten Zahnarzt der Welt in Bewegung gesetzt habe?«

      »Nur einen Moment, Doc«, meinte der Sheriff.

      »Nichts da!« keuchte der Alte. »Wenn Doc Holliday geht, kommt er so bald nicht wieder. Der Mann hat die sanfteste Hand, die ich je bei einem Menschen gesehen habe.«

      Der Georgier warf dem Hüter des Gesetzes einen kurzen Blick zu. »Wir sind gleich soweit, Sheriff. Mund auf, Baker. Es geht weiter.« Und schon wieder surrte der Bohrer. Holliday setzte noch einen Moment aus und winkte Maud herbei. »Wenn Sie das Pedal treten, kann ich besser arbeiten.«

      »Yeah!« krächzte der Alte. »Was

      stehst du auch wieder so da herum und hältst Maulaffen feil, Maud. Er ist verheiratet.«

      »Stimmt nicht«, versetzte Holliday kühl. »Und jetzt: Mund auf!« Wieder surrte der Bohrer.

      Brocks trat näher und sah zu. Dann nahm er den Zettel vom Post Office und las ihn vor.

      Mit einem Ruck setzte der Bohrer aus. Doc Holliday sah den Sheriff an. »Wann ist das gekommen?«

      »Vor zehn Minuten.«

      »Thanks«, sagte er dann nur und bohrte weiter an der faulen Backenzahnstelle seines Kollegen herum.

      Eine Viertelstunde später stürmte er aus dem Haus, wimmelte den Dank des alten Arztes ab und rannte hinüber zur Post.

      Er wußte immer, wo der Dodger Marshal sich aufhielt. Trotzdem gab er vorsichtshalber drei Depeschen auf. Eine nach Dodge, eine nach Yampa in Colorado und eine nach Cory in Texas, wo Wyatt zuweilen seinen Freund, den Rancher Lonegan, aufsuchte.

      Dann ging er ins Boardinghouse, zahlte seine Zeche, holte seinen Schecken aus dem Mietstatt und preschte in südwestlicher Richtung aus der Stadt.

      Sheriff Brocks stand auf dem Vorbau seines Offices und sah ihm nach.

      Der alte Zahnarzt stand neben

      ihm. »Hell and devils, hat der es aber eilig.«

      Der Sheriff nickte. »Ich wollte, ich hätte auch solch einen Freund, wenn ich einmal in Not bin…«

      James Brocks dachte daran, daß Wyatt Earp und Doc Holliday ihn damals aus der Hölle des Straflagers Worth gerettet und den Mörder Hardac hier unten in der Stadt gestellt hatten.

      *

      Tombstone.

      In der breiten Allenstreet herrschte die Stille des Mittags. Ein Hund trottete mit gesenktem Kopf über die Vorbauten, schnüffelte an den Dachpfeilern herum und verschwand in einer Häuserspalte, einer jener engen Gassen, die zwischen zwei Häusern klafften.

      Im Crystal Palace lehnten etwa ein Dutzend Männer an der Theke. Sie hatten sich um den langen Frank McLowery geschart. Frank, der ältere der beiden McLowery Brothers, war zweifellos neben Ike Clanton die interessanteste, aber auch die gefährlichste Figur im Kreis der Tombstoner Outlaws, die sich alle unter der schlichten Bezeichnung Cowboys durchs Dasein drängten. Frank war ein großer Bursche von mehr als sechs Fuß Länge, mit breiten Schultern, dunklem Gesicht, kurz geschorenem kräftigen schwarzen Haar und einem kleinen spitzen Kinnbart, der den diabolischen Ausdruck seiner Augenpartie noch

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