Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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lehnte er sich nach vorn, stütz-

      te sich auf die Ellbogen und fixierte in

      der gleichen Art wie der ältere McLo-wery den übrigen Schankraum im Spiegel.

      »Was Neues?«

      Frank nickte. »Eine ganze Menge.«

      »Und…?«

      »Virg ist seit fast zwei Wochen weg.«

      »Aha. Und…?«

      »Wir haben Besuch gekriegt.«

      Ike wandte auch jetzt noch nicht den Kopf. »Ah…?«

      »Einen ganz großen Brocken.«

      »Wyatt?« fragte Ike nach einer Weile.

      »Nein, Gott sei Dank nicht. Aber der Junge ist vom gleichen Kaliber: Luke Short!«

      Ikes Kopf flog herum. »Luke Short? Bist du krank?«

      »Ich hoffe nicht. Der Tex kam genau richtig zu einem Preisschießen, das wir unten bei Nelly gestartet hatten, um tausend Bucks einzustreichen.«

      »Du bist doch krank. Doc O’Keefe wohnte gegenüber«, versetzte Ike lakonisch und blickte weiter unterm Hutrand hervor in den großen Spiegel.

      Plötzlich hatte der Curly Bill entdeckt. »He, gegen welchen Baum ist der denn gelaufen?«

      Frank feixte. »Gegen einen verdammt harten Baum, der irgendwo in Texas gewachsen ist, Ike.«

      Da wandte sich der Boß ihm voll zu. »Hör mal, willst du mir allen Ernstes erzählen, daß Luke Short hier ist, tausend Bucks von euch kassiert hat und dann erst von Curly Bill Prügel bezog?«

      Frank strich über seinen Kinnbart. »Es stimmt alles. Bis auf die Prügel. Die bezog Curly Bill. Und Indian Charly bekam die nächste Portion.«

      Das war für den Desperado zuviel. Er goß gleich zwei Gläser des rubinroten

      Firepoints hintereinander durch die Kehle und zischte dann: »Man kann nicht einmal einen Tag aus der Stadt wegreiten, dann ist hier gleich der Teufel los, und alles geht schief. Wo ist der Tex jetzt?«

      »Stilwell erzählte, daß er drüben im Oriental sitzt und weitere Bucks beim Poker kassiert.«

      Ike fuhr herum. »Tom!«

      Franks jüngerer Bruder stand unten an der Stirnseite der Theke. »Ike?«

      »Im Oriental Saloon sitzt ein Gent, mit dem ich gern ein paar Worte gesprochen hätte. Er heißt Short, ich glaube, Luke Short oder so…«

      Tom McLowery, der die Neuigkeit noch nicht vernommen hatte, sperrte den Mund auf. »Was?«

      »Geh hinüber und sage ihm, daß er auf die Straße kommen soll. Ich habe mit ihm zu sprechen!« –

      Als der junge Bandit den Oriental Saloon betrat, herrschte dort gespannte Stille. Eine Menschenmenge umstand einen Tisch, an dem zwei Männer in eine heiße Pokerpartie vertieft waren.

      Tom schob sich durch die Männer.

      Die sahen sich ärgerlich um. Als sie aber sahen, wer sich da breitmachte, wichen sie zur Seite.

      Tom McLowery sah die beiden Spieler, und er wußte sofort, wer sein Mann war. Er schob sich an die Tischmitte und sagte überlaut in die Stille hinein.

      »Luke Short! Ike hat mit dir zu reden. Du sollst auf die Straße kommen!«

      Die Aufmerksamkeit der Umstehenden hatte sich sofort auf Tom McLowery gewandt.

      Hatte er ›Ike‹ gesagt? Es gab nur einen Mann in Tombstone, der Ike hieß.

      Ike Clanton! Er war also in der Stadt und wollte diesen Luke Short sprechen!

      Man zog sich langsam zurück.

      Luke Short blieb ruhig sitzen. Als sein Spielpartner sich erheben wollte, meinte der Texaner: »He, Mister, die Partie ist noch nicht zu Ende. Sie haben noch eine reelle Chance.«

      »Thanks, Mister Short. Sie haben doch so gut wie gewonnen. Ich stecke auf.«

      »Kommt gar nicht in Frage. Ich nehme kein Geld, das ich nicht gewonnen habe.«

      Dann schob sich Tom näher an den Texaner heran. »Short, hast du nicht gehört, daß…«

      Da erhob sich der Abenteurer zu seiner vollen Größe. Er überragte Tom McLowery um volle Haupteslänge.

      »Sprichst du etwa mit mir, Kurzer?«

      Tom wurde feuerrot. »Ike Clanton hat befohlen, daß du…«

      Wie ein Dampfhammer krachte die Linke des Texaners von der Hüfte her in Toms Gesicht und wirbelte den jungen Banditen herum.

      Als Tom in rasender Wut zum Colt greifen wollte, sah er in der Rechten des Riesen schon den Revolver.

      »Hör gut zu, Kurzer, bestell deinem Freund Ike, oder wie der Bursche heißt, daß ich ihn gern kennenlernen würde. Aber erst habe ich hier meine Partie Poker zu Ende zu spielen. Und jetzt verschwinde!«

      Short setzte sich wieder.

      Schweißtriefend und kalkweiß vor Angst nahm auch sein Partner wieder Platz.

      Der Texaner spielte so, daß es sich für seinen zitternden Partner lohnte, sich wieder hingesetzt zu haben.

      Dann erhob sich Luke ohne Hast, strich den Teil seines Gewinns ein und warf zwei Silberstücke aufs Thekenblech. Mit festen, sporenklingenden Schritten verließ er den Oriental Saloon.

      Als er den Vorbau betrat, sah er im schwindenden Tageslicht fünf Männer in breiter Front vorn beim Chrystal Palace an der Ecke stehen und langsam vorwärtsgehen: Ike Clanton, Frank McLowery, Curly Bill, Phin Clanton und Frank Stilwell. Hinter ihnen an der Vorbaukante standen Tom McLowery, dessen linke Gesichtshälfte noch von der gewaltigen Ohrfeige brannte, die ihm der Texaner verabreicht hatte, Indian Charly und die anderen.

      Der Texaner ging sofort auf die Straßenmitte und näherte sich den fünf Desperados.

      Sie hielten gemeinsam an.

      Neun Yards lagen zwischen ihnen. Eine Distanz, auf die ein guter Revolver noch eine Kugel ins Ziel zu bringen vermochte.

      Ike Clanton stand Luke Short genau auf der Straßenmitte gegenüber. Rechts neben ihm stand Frank McLowery, links Curly Bill. Fast am Vorbauplatz stand Phin Clanton, und auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatte sich Frank Stilwell aufgebaut.

      Fünf Männer gegen einen!

      Es gab in diesem Augenblick keine Seele in Tombstone, die auch nur noch einen roten Cent für das Leben des Texaners gegeben hätte.

      Ike Clanton stieß den Kopf vor wie ein Raubvogel. »Du bist Luke Short?«

      Die weißen

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