Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 111

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

weiß, wie weit es ist«, unterbrach ihn der Marshal grob. »Sie wissen also nichts über Virgs Verbleib?«

      »Nein.« Jonny Behan legte beteuernd die Hände auf die Brust. »Es tut mir wirklich außerordentlich leid, aber so sehr ich mich auch…«

      Wyatt wandte sich ab und sah die Gasse hinunter. »Wie lange wollen Sie eigentlich den Stern noch behalten?« fragte er plötzlich, wobei er den lauen Sheriff kalt musterte.

      Behan wich stolpernd zurück. »Was wollen Sie, Marshal? Ich habe den Stern von der…«

      »Ich weiß, von wem Sie ihn haben. Ich weiß nur nicht, weshalb Sie ihn noch immer tragen.«

      »Mister Earp! Ich protestiere gegen eine solche Kränkung. Schließlich bin ich der gewählte Sheriff dieser Stadt. Ich habe mit Ihrem Bruder nichts zu schaffen. Er ist U.S.-Mann. Wir haben getrennte Aufgabenbereiche…«

      »Daß ich nicht lache, Behan! Aufgabenbereiche! Wo ist beispielsweise Ihr Aufgabenbereich? Drinnen in Ihrem Bureau, he? Wenn es vorn auf der Straße knallt, nehmen Sie die Hintertür. Und wenn es gilt, einen vermißten Bürger dieser Stadt zu suchen, sind Sie anderweitig beschäftigt. Es ist Ihnen doch hoffentlich klar, daß mein Bruder ein Bürger dieser Stadt ist und daß es Ihre Pflicht ist, sich um seinen Verbleib zu kümmern. Es ist ganz besonders noch deshalb Ihre Pflicht, weil er ein Bundesmarshal ist, Mister Behan! Vielleicht denken Sie einmal darüber nach!«

      Als der Missourier weggehen wollte, krähte der Sheriff hinter ihm her: »Das weiß ich ja alles selbst, Wyatt, aber Sie können doch nichts Unmögliches von mir verlangen!«

      Wyatt war stehengeblieben. Er kam zurück und sah auf den mittelgroßen Mann herunter. »Hören Sie, Jonny. Am liebsten würde ich Ihnen jetzt eine runterhauen. Sie sind der einfältigste Bursche, der je einen Stern getragen hat. Wie soll das Gesetz in diesem Land bestehen können, wenn ihm Leute wie Sie Geltung verschaffen sollen! Wo sind Sie, wenn in Ihrer Stadt etwas geschieht, wenn geschossen wird? Sie verlassen sich auf meinen Bruder. Und gleichzeitig beschimpfen Sie ihn und intrigieren gegen ihn. Wo waren Sie beispielsweise vorhin, als in der Allenstreet geschossen wurde, he?«

      »Es ist geschossen worden? Davon habe ich nichts gehört. Ich war mit meinem Bericht über einen…«

      »… Pferdediebstahl beschäftigt!« unterbrach ihn der Missourier barsch. »Den Song kenne ich schon seit Jahren, Behan. Sagen Sie mir, wo Sie waren!«

      »In meinem Büro. Ich habe nichts gehört, sonst hätte ich natürlich eingegriffen.«

      Wyatt lachte hart auf. »Well, vielleicht sind Sie ja wirklich ein armer Teufel, Jonny. Aber dann geben Sie den Stern ab. Tombstone braucht keinen Sheriff. Virgil ist ja da. Und wenn er einen Helfer braucht, dann keinen Burschen wie Sie!«

      *

      Dora Earp hockte mit grauem, zerfurchtem Gesicht in der Küche, und der Lärm, den die beiden Buben machten, schien wie aus weiter Ferne an ihr Ohr zu dringen.

      »Er ist tot«, murmelte sie immer wieder vor sich hin. »Er ist längst tot. Sie haben ihn irgendwo draußen in der Savanne überfallen.«

      Es war gegen halb zehn Uhr am Abend.

      Ich muß die Kinder ins Bett bringen, dachte sie.

      Dann war ein Geräusch an der Tür.

      Die beiden Jungen saßen am Fenster und beobachteten seit ein paar Minuten schweigend den Schlaf des großen schwarzen Katers, der mit eingeschlagenen Pfoten auf der Fensterbank saß.

      Im Flur waren Schritte zu hören. Leise, federnde Schritte.

      Dora Earp sprang auf, stürzte zur Tür und riß sie auf.

      Drei Yards vor ihr, im Halbdunkel des Korridors, stand Doc Holliday.

      Die Frau starrte ihn entgeistert an und preßte die Finger in das Holz des Türrahmens.

      Dann stürzte sie dem Mann mit einem heiseren Schrei entgegen und schlang ihre mageren Arme um seinen Hals. Ein trockenes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. All die Angst und der Schmerz der vergangenen Tage und Nächte wollten aus ihr hervorbrechen.

      Der Georgier stand reglos da.

      Endlich hatte sich die Frau einigermaßen beruhigt, nahm ihre Schürze hoch und wischte sich durch die Augen.

      »Bitte, verzeihen Sie, Doc. Ich – ich bin so in Angst –, und ich danke Ihnen, daß Sie so sehr schnell gekommen sind. Konnten Sie Wyatt irgendeine Nachricht übermitteln?«

      »Yeah«, erwiderte der Spieler kurz. »Er ist auch hier.« Daß er diese Nachricht selbst überbracht hatte, daß er mehrere Tage und halbe Nächte hindurch geritten war, schneller als die schnellste Eilpost, um den Marshal auf seinem Heimritt nach Dodge in Forestiere abzufangen, davon sagte er kein Wort.

      »Wyatt?« stammelte die Frau fassungslos. »Er ist auch schon hier? – In Tombstone?«

      »Yeah, Madame.«

      »Seit wann ist er denn hier?«

      »Seit einer halben Stunde.«

      »Und? Wo ist er jetzt?«

      »Bei Jonny Behan.«

      »Wird er bei uns schlafen?«

      »Wir haben uns in Cashmans Boardinghouse eingemietet.«

      »Aber ich muß ihm doch erzählen, was geschehen ist.«

      »Mister Clum hat es ihm schon erzählt.«

      »Die Clantons haben ihn niedergeschlagen wie einen tollen Hund. Dann sind sie aus der Stadt verschwunden. Er lag halbtot hier und konnte nicht schnell genug wieder in den Sattel kommen. Mister Clum hat ihm von der Verfolgung abgeraten, aber er ist eben… ein Earp.« Die Frau atmete hastig und schluckte verzweifelt. »Wyatt muß die Clantons suchen…«

      »Das ist nicht nötig«, versetzte der Spieler. »Er ist eben schon in der Allen-street mit Ike Clanton zusammengeprallt.«

      Die Frau schlug die Hand vor den Mund. »Die Schüsse! Dann habe ich doch richtig gehört.« Dann sank sie auf einen Schemel neben der Tür nieder. »Es ist also wieder wie früher. Er ist kaum in der Stadt, und schon wird geschossen.«

      »Ach«, meinte der Georgier unwillig. »Die Clantons hatten sich mit Luke Short angelegt…«

      »Der ist auch hier?« unterbrach ihn die Frau verblüfft. »Um Himmels willen! Was will der denn hier?«

      Der Gambler zog die Brauen zusammen. »Das werde ich Ihnen sagen, Missis Earp: Er hat sich erboten, mit uns nach Ihrem Mann zu suchen.«

      Die Frau senkte den Kopf und starrte auf ihre ineinandergefaltenen Hände. »Mord und Totschlag«, ächzte sie, wieder in ihren alten Song verfallend. »Wyatt ist an dem ganzen Elend schuld. Mein Mann hätte bei der Armee bleiben können. Er war schon Offizier wie sein Vater. Aber dann war da sein Bruder Wyatt, der ein berühmter Sheriff geworden war…« Sie brach ab und erhob sich. Kühl fuhr sie fort: »Ich danke Ihnen trotzdem, daß Sie gekommen sind, Doktor Holliday.«

      Frostig entgegnete der Spieler: »Ich habe

Скачать книгу