Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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einer auf der Ranch sein!« Damit gab er seinem Hengst die Sporen und preschte davon.

      Die wilde Schar seiner Leute folgte ihm in das Dunkel der Arizonanacht.

      *

      Es war früher Vormittag, als die drei Reiter in Colgy einritten.

      Die Menschen auf den Vorbauten blickten den dreien mit weiten Augen nach. Sie interessierten sich weniger für die Reiter als für die Pferde, auf denen sie saßen.

      Ein alter Mann mit weißem Stoppelbart, grünem Hemd und einer Hose, die von den verschlissenen Trägern fast bis unter die Armhöhlen gezogen wurde, stieß seinen Nachbarn an, der wie er in einem knarrenden Schaukelstuhl saß.

      »Zounds! Sieh dir die Pferde an! Den Falben da! Madre mia! Das ist Kansaszucht, oben bei Salina gibt es Ranches, die diese Tiere züchten! Der Hengst ist selbst unter Brüdern noch ein Vermögen wert. Und der Rappe, den der lange Bursche da reitet, hell and devils, Texanerzucht, auch er ist eine gewaltige Stange Dollars wert.«

      Der Schecke des Gamblers war von den beiden anderen Tieren für die ›Kenner‹ verdeckt. Dafür wurde er um so besser von der anderen Straßenseite aus taxiert.

      »Welch ein Tier!«

      Die Reiter interessierten die Männer von Colgy so gut wie gar nicht.

      Als Wyatt vor der Cantina anhielt und aus dem Sattel rutschte, meinte er: »Wir wollen uns hier nicht lange aufhalten. Ich gehe zum Sheriff…«

      »Und ich zum Doktor und ins Post Office«, fügte Holliday hinzu.

      Luke Short schlang eben seine Zügelleinen um den Querholm und meinte: »Well, ich werde die Kneipe hier mal inspizieren.«

      So machte sich jeder auf seinen Weg, um Erkundigungen nach dem Vermißten einzuziehen.

      Der Sheriff war ein kleiner knorriger Mensch mit harten hellen Augen. Er rieb sich das Kinn und legte den Revolver, den er eben poliert hatte, aus der Hand, als der Missourier eintrat.

      Wyatt grüßte kurz und sagte: »Mein Name ist Earp. Ich möchte…«

      »Earp? Well, ich kenne Sie, Mister. Sie sind oben in Tombstone Marshal, stimmt es?«

      »Nein, das ist mein Bruder Virgil. Und eben seinetwegen bin ich hier…«

      »Dann sind Sie Wyatt Earp?«

      »Yeah.«

      Der kleine Sheriff nahm seine Pfeife aus dem Mund, trat dem Marshal entgegen und streckte ihm die Hand hin.

      »Wyatt Earp! Welch ein Glanz in meiner Hütte! Hätte nie gedacht, daß Sie sich einmal in dieses Nest verirren würden. Weiß der Teufel, als ich heute morgen aufstand, da…«

      Wyatt unterbrach ihn und trug ihm sein Anliegen vor. Der Sheriff rieb sich die Nase und machte ein wichtiges Gesicht.

      »Yeah, da muß ich überlegen. Vielleicht gehen wir am besten zu Zio Pino. Er ist ein alter Italiener, hat hinten in einer Seitengasse so etwas wie eine Druckerpresse aufgestellt, auf der er hin und wieder ein Zeitungsblatt für die Stadt druckt. Well, er lebt nicht eben gut davon, aber diese Leute sind ja bescheiden. Unsereiner…«

      Wieder unterbrach ihn der Marshal. »Glauben Sie, daß dieser Mann etwas wissen könnte?«

      »Wenn hier in Colgy einer etwas Neues weiß, dann ist es Zio Pino. Kommen Sie, ich werde meine Kanone umschnallen, und dann machen wir uns auf den Weg. Es ist nicht weit. Warten Sie, ich werde mir noch eine Pfeife stopfen.«

      Ein paar Minuten später standen sie vor einem windschiefen Holzhaus, das aussah, als sei es aus Kistenbrettern zusammengenagelt.

      Sheriff Brigger stieß die Tür auf, die ein scheußliches Angelquietschen von sich gab.

      »Praktisch, nicht wahr«, meinte der Gesetzeshüter der kleinen Grenzstadt. »So hört Zio Pino immer ob jemand ins Haus kommt.«

      Er ging voran.

      Wyatt betrat hinter ihm den niedrigen Hausgang, in dem es fast dunkel war. Ein Geruch von Knoblauch und schlechtem Tabak schlug ihm entgegen.

      Brigger klopfte irgendwo an eine Tür.

      »Avanti!« kam eine ölige Stimme von drinnen.

      Brigger öffnete, und Wyatt, der hinter ihm stand, sah einen Raum vor sich, in dem ein unvorstellbares Durcheinander herrschte.

      Links auf einer alten Kommode lagen Kleidungsstücke, und darauf lag eine dicke weiße Katze.

      Überall standen Stühle und Hocker herum, die mit Papieren übersät waren. Drüben, vor dem mit einer selbstgefertigten Jalousie fast verdunkelten Fenster, hockte eine schwarze Katze. Der Schrank drüben stand offen und war mit Papierbündeln vollgestopft, seine beiden Türen standen sperrangelweit offen.

      Auf dem niedrigen Tisch gab es nicht einen Quadratinch, der nicht besetzt gewesen wäre. Kochtöpfe, angegriffene Bücher, halbleere Flaschen, Körbe und Teller standen zwischen Bergen von Papier da herum.

      In der rechten Ecke neben der ebenfalls verdunkelten Hoftür hockte ein kleiner feister Mann mit dunklen Augen und schnitt auf einem Buchdeckel eine Zwiebel. Rechts brodelte auf einer geradezu gefährlich nah neben einem Papierberg liegenden Feuerstelle irgendeine süßlich riechende Suppe in einem flachen Topf.

      »Hallo, Zio Pino!« rief der Sheriff und stolperte in dem diffusen Licht über einen weichen Gegenstand, der sofort einen miauenden Schrei von sich gab.

      »Hallo, Sheriff! Kommen Sie herein, gleich ich habe Zeit. Bin machen Mittag-essen. Wichtig! Sie wissen. Der Mensch muß essen! Und dazu muß man sich Zeit lassen wie zum Schlafen und zum Wein-trinken. Früher einmal, vor einem halben Jahrhundert, als ich noch drüben in Cogoleto bei meiner Madre lebte, da habe ich mir auch Zeit zum Küssen gelassen. Aber das ist heute vergessen. Setzen Sie sich nur. Warten Sie, ich räume einen Stuhl ab – ah! Sie haben Besuch mitgebracht?«

      »Yeah«, entgegnete der Sheriff, während er wie ein Storch im Salat behutsam vorwärtsstieg, um sich nicht erneut die Feindschaft eines getretenen Katzentieres zuzuziehen, »dies ist ein Kollege von mir gewissermaßen, wenn ich so sagen darf…«

      Sie waren beide im gleichen Maße geschwätzig, und der Missourier war sofort davon überzeugt, daß der tapfere Gesetzesmann den freundlichen Zio Pino ganz sicher nicht selten besuchte. Den Grund der häufigen Besuche sollte der Marshal sofort erfahren.

      Zio Pino klopfte dem Sheriff auf die Schulter und meinte: »Si, si, ich habe noch eine Flasche von dem guten Tropfen, den mir mein Bruder aus Frisco geschickt hat. Wir werden sie köpfen, he!«

      Aus dem Korridor hörte man sein Rumoren, Flaschengeklirr, und gleich kam er mit drei Gläsern zurück.

      Er scheuchte mit einer sanften Handbewegung einen Gegenstand vom Tisch, den Wyatt in der Finsternis für einen zusammengeknüllten Rock oder eine Hose gehalten hatte, der sich aber ebenfalls als eine Katze erwies, und stellte Flasche und Gläser ab.

      Brigger nahm die Gelegenheit wahr, seinen Begleiter dem südländischen Zeitungsmann vorzustellen.

      Fast

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