Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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du ein guter Sheriff sein und ganz schnell drei Eimer mit Wasser für die Pferde in den Hof bringen.«

      Nickend trottete der Dickleibige davon.

      Die Straße war leer. Wyatt Earp, Doc Holliday und Luke Short standen im Hof des Sheriffs Office und spähten durch eine Bretterritze hinaus.

      Drüben in der Cantina war es still geworden.

      »Zu still«, meinte der Marshal.

      »Wollen wir nicht hinübergehen?« fragte der Texaner. »Ich muß sagen, daß ich einen Drink gebrauchen könnte.«

      Wyatt Earp blickte durch die Bretterlücke auf die Straße. »Wir müssen abwarten, was sich da drüben tut. Sie haben Doc Holliday gesehen und wissen also, daß wir in der Stadt sind.«

      »Wie nun, wenn die Bande hinter dem Laden auf die Gäule kriecht und abdampft?« wollte der Texaner wissen.

      »Das werden sie nicht tun.« Doc Holliday hatte es gesagt. Er wandte sich ab und setzte sich auf eine der steinernen Treppenstufen, die zum Haus hinaufführten.

      Luke sah den Marshal an. »Wie kann er das wissen?«

      »Weil er die Clantons kennt. Wenn Ike Clanton hier ist, kann er es sich nicht leisten, zu fliehen. Er hält sich für einen mächtigen Mann und muß Wert darauf legen, daß die Bevölkerung der kleinen Städte die Angst vor ihm nicht verliert.«

      »Ist denn die ganze Bande hier?«

      Wyatt zog die Schultern hoch.

      »Und was geschieht jetzt?«

      »Nur Geduld, Mister Short. Es gibt Situationen im Leben, in denen man abwarten können muß.«

      »Kann ich schon. Habe nur wenig Lust, darauf zu warten, daß die Brüder uns eine Ladung Dynamit hier in den Hof werfen.«

      »Ich bin sicher, daß sie im Augenblick gar nicht wissen, wo wir sind. Die Panik, die Holliday in die Schenke gebracht hat, hinderte die Tramps daran, die klare Übersicht zu behalten. Außerdem sind Tom McLowery und Phin Clanton verletzt. Wenn Ike wirklich bei der Crew ist, dann geschieht zunächst nichts. Ich kenne den Burschen genau. Er wartet auf uns.«

      Der Tex lachte. »Da kann er lange warten.«

      »Eben. Und wir haben eine Chance, uns von dem langen Ritt etwas auszuruhen.«

      Als eine volle Stunde vergangen war, in der Cantina immer noch kein neues Licht angezündet wurde und auch sonst alles auf der Straße ruhig blieb, stand Doc Holliday von der steinernen Stiege auf und kam an das Tor.

      »Ike wartet auf den Tag«, sagte er leise.

      Der Missourier nickte.

      »Ist das günstig für uns?« wollte der Texaner wissen.

      Die beiden schüttelten die Köpfe.

      »Nein«, erklärte der Marshal, »in Anbetracht der Tatsache, daß Ike Clanton möglicherweise acht, zehn oder gar noch mehr Leute bei sich hat, ist die Nacht unser Bundesgenosse. Wir warten noch eine halbe Stunde, und dann handeln wir.«

      »Well«, entgegnete der Texaner. »Und wie haben Sie sich das gedacht? Wollen wir den Laden drüben stürmen?«

      Holliday lachte in sich hinein. »Das wäre ein Fressen für die Boys.«

      Wyatt, der unentwegt an der Bretterlücke Wache gehalten hatte, flüsterte dem Texaner zu: »Wir müssen das Anwesen hier zur anderen Seite hin verlassen und werden dann aus drei verschiedenen Richtungen versuchen, festzustellen, wo sich die Bande aufhält.«

      Doc Holliday machte sich aus einem Seitenfenster des Hauses davon. Luke Short stieg hinten über die Fenz, und der Marshal stand noch bei dem offenbar ständig zitternden Sheriff und schärfte ihm ein: »Sie haben niemanden gesehen. Ist das klar?«

      Der Sheriff nickte. »Ja, Sie können sich auf mich verlassen, Marshal. Aber ziehen Sie mich bitte nicht in den Fight. Ich habe eine Frau und vier Kinder…«

      Virgil hatte er weder gesehen noch etwas von ihm gehört. Wyatt hatte sich natürlich sofort danach erkundigt, als er das kleine Office des Sheriffs betreten hatte.

      Jetzt stieg er hinten aus einem Fenster, setzte mit einem federnden Satz auf den sandigen Boden auf und schlich im weiten Bogen durch die kleinen Gassen um die Mainstreet herum, bis er von Westen her hinter die Häuser der Straßenseite kam, auf der die Schenke lag.

      Er hatte eines der kleinen weißgetünchten Adobehäuser vor sich, an das hinten ein niedrig ummauerter Hof anschloß.

      Ein Hund kam leise jaulend auf ihn zu.

      Wyatt kraulte dem struppigen Tier das Fell und flüsterte ihm ein paar beruhigende Worte zu. Langsam trottete das Tier davon.

      War es der sechste Sinn des Marshals, der ihn jetzt, als er an der Rückfront eines grauen Steinhauses entlang vorwärtshuschte, zu größter Lautlosigkeit mahnte?

      Kaum hatte er die Ecke erreicht, als er ein leises Knirschen hörte, das nur von einer Stiefelsohle auf dem Sand verursacht werden konnte.

      Wyatt hatte sofort seinen großen Buntlinke Special in der Linken, preßte sich dicht an die Wand und lauschte.

      Da, wieder hörte er das gleiche Geräusch.

      Kein Zweifel, gleich um die Ecke stand ein Mann.

      Der Missourier konnte nicht wagen, weiterzuschleichen, da der andere das Geräusch seiner Schritte ebenso hören mußte, wie der Marshal ihn gehört hatte.

      Aber länger warten durfte er auch nicht. Mit zwei federnden Sprüngen war er um die Ecke herum.

      Da stand ein Mann und starrte ihn aus großen Augen an.

      Wyatt erkannte ihn sofort.

      Es war der Messerwerfer Frank Stilwell.

      »Wyatt Earp!« entfuhr es dem Banditen tonlos.

      »Yeah.«

      Der Bandit stieß seine Rechte zum Gurt.

      Da fuhr ihm die linke Faust des Marshals krachend zum Schädel.

      Stilwell knickte in sich zusammen.

      Wyatt bückte sich und lauschte.

      Es blieb alles still.

      Da zerrte er dem Besinnungslosen den Hosengurt vom Leib und fesselte ihm damit die Hände. Mit dem Halstuch band er dem Tramp die Füße zusammen. Dann zog er ihn um die Ecke herum und fertigte aus Stilwells Taschentuch einen kunstgerechten Knebel.

      Es war also so, wie der Missourier vermutet hatte: Ike Clanton dachte nicht daran, in der Nacht anzugreifen; er wollte den Morgen abwarten. Und offensichtlich hatte er rund um sein Lager herum Wachen aufgestellt.

      Wyatt ließ den Outlaw liegen und huschte zu dem nächsten Haus hinüber. Es stand seitlich hinter der Cantina. Und wenn Ike Clanton so gerechnet hatte, wie der Marshal vermutete, da mußte

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