Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 113

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

mehr als vier Stunden, bis wir die Tiere wieder eingefangen hatten. Da verspürte natürlich niemand von uns Lust, Virg noch zu folgen. Wir trennten uns. Flanagan und Higho, der einen Kopfverband trug, ritten nordwestlich, und wie ich später feststellte, gerieten sie Geronimo genau in die Flanke. Er hat sie beide getötet.«

      Ike ballte die Fäuste und preßte heiser hervor: »Woher weißt du das?«

      Claiborne griff in die Jackentasche und holte ein altes Armeefernrohr hervor. »Hiermit kann man verdammt weit sehen…«

      Es war einen Augenblick still, dann schnarrte der Bandenführer: »Und Virgil Earp, was ist mit ihm, he?«

      Claiborne sah den Desperado unsicher an. »Well, ich machte, daß ich aus der Nähe der Apachen kam, und hielt mich südlich auf Haderyk zu, weil ich annahm, daß ich dort sicherer vor den Indsmen wäre. Eine knappe Meile vor der Ansiedlung rutschte ich bei einer Feldhütte aus dem Sattel. Ich zog den Gaul in den Schuppen und schlief sofort ein. Wir waren schließlich eine volle Nacht ohne Schlaf gewesen…«

      »Rede nicht solange um den Brei herum!« fuhr ihn Ike wütend an. »Was ist mit Virgil Earp?«

      Claiborne rieb sich die Schweißperlen von der fliehenden Stirn. »Als ich erwachte, sah ich ihn kommen. Er ritt nicht weit an der Hütte vorbei. Ich sprang sofort auf, nahm mein Gewehr und lief hinaus. Er hatte seine Winchester gleich im Anschlag, fehlte mich aber mit zwei Schüssen, während ich ihn mit der ersten Kugel gleich aus dem Sattel riß.«

      Frank McLowery stieß spitz hervor: »Die Earps sind mit der Büchse so gut wie mit dem Colt, Bill. Er hat dich nicht verfehlt. Weil er gar keine Chance dazu hatte. Du hast ihn von hinten niedergeschossen.«

      »Das ist nicht wahr!« zeterte der Heckenschütze.

      Da fuhr Ike Clanton hoch, warf sich zu ihm hinüber und riß ihn am Hemdkragen hoch. »Junge, du willst mir doch keine Märchen erzählen. Einen Earp holst du nicht von vorn aus dem Sattel, und schon gar nicht mit einem einzigen Schuß! Mach das Maul auf, Bursche!«

      Claiborne wurde aschgrau. »Was willst du, Ike. Laß mich los. Ich habe dir erzählt, wie es war…«

      Da schleuderte der Bandenchief ihn mit einem brutalen Stoß zurück gegen die Wand.

      Eine kleine Konsole stürzte um, und klirrend zerbarst eine Porzellanschüssel.

      Der Rancher stand in der Tür. »Laß meine drei Brocken heil, Ike!« knurrte er.

      »Sei still!« fuhr der Sohn ihn an. Dann wandte er sich wieder an Claiborne, der am Boden saß, stemmte die Fäuste in die Hüften und stieß heiser hervor: »Du verdammter Dreckskerl hast den Sternträger von hinten abgeknallt!«

      Billy Claiborne wagte keine Entgegnung mehr.

      Ike schrie: »Von hinten hast du ihn abgeknallt!«

      Es war nicht etwa die Entrüstung über die Tat als solche oder gar über den Tod des alten Gegners, die den Banditenboß so in Rage brachte. Es war die Sorge um sich selbst.

      Claiborne wagte nicht, sich zu rüh-

      ren.

      Da flog Ike ihm entgegen und würgte ihn. »Mach das Maul auf, Bill, sonst schlage ich dir alle Zähne ein. Du hast dich auf deinen Klepper geschwungen und bist geflohen wie ein Kojote! Stimmt das?«

      Claiborne rang sich frei und kroch an der roh behauenen Bohlenwand hoch. »Was blieb mir anderes übrig? Die Earps sind gefährlich, das weißt du so gut wie jeder andere. Sollte ich vielleicht warten, bis er sich aufrichtete, um mir ein Loch in den Schädel zu blasen?«

      Da hagelte es Ohrfeigen in das hagere Gesicht des Tramps.

      Ike Clanton kannte kein Pardon. Und erst Frank McLowery gelang es, den Rasenden von dem wild aufbrüllenden Claiborne wegzureißen.

      »Laß ihn!« schrie Frank.

      Ike stand wie ein Gorilla da, mit geballten Fäusten, er schleuderte Franks Hand von seinem rechten Unterarm und sagte mit belegter Stimme: »Ihr Idioten! Ihr dreimal verdammten hirnlosen Idioten! Ihr wißt ja gar nicht, was dieser Skunk angerichtet hat. Wyatt Earp ist hier. Er wird seinen Bruder suchen – und wie ich ihn kenne, wird er ihn so lange suchen, bis er ihn gefunden hat.«

      »Das wissen wir selbst!« versetzte der ältere McLowery bissig.

      »Ach, das wißt ihr? Dann wißt ihr Schlauköpfe vielleicht auch, daß er sich denken kann, daß ihn die Mäuse von Haderyk nicht aus dem Sattel geschossen haben. Oder die Geister der toten Padres, he?«

      Frank hatte sich mit einem Ruck auf seinen Hocker niedergelassen. »Yeah, das wissen wir auch, Ike. Ich weiß sogar, daß er sehr schnell herauskriegen wird, wohin du mit der Herde gezogen bist. Er weiß dann, daß du in der Nähe warst. Er weiß ferner von dem Fight vorm Crystal Pa-lace…«

      »… wo dein so gescheiter kleiner Bruder den Sternträger von hinten mit dem Gewehr niederschlug. Well, ich sehe, daß ich eine Reihe äußerst gescheiter Leute um mich versammelt habe. – All right, Frank, du weißt also, was los ist. Ich bin sicher, daß du der einzige bist, der es richtig weiß. Aber die anderen Ochsen, sieh sie dir doch an. Stilwell, dieser linkische Hammel, scheint noch etwas zu lachen zu haben, he?«

      Der Messerwerfer schüttelte hef-

      tig den Kopf. »Du irrst, Ike«, sagte er rasch. »Ich habe absolut nichts zu lachen.«

      Der Banditenchief ging wie ein wütender Tiger um den großen Tisch herum. »Nein, du hast ganz und gar nichts zu lachen. Wir alle nicht. Wißt ihr, was jetzt passiert? Ich will es euch sagen. Wyatt Earp und Doc Holliday sind bereits auf Virgils Spur. Todsicher…«

      Frank McLowery erhob sich. »Well, es gibt jetzt nur eines: Wir müssen sofort aufbrechen, um Virgs Leiche wegzuschaffen. Vielleicht gelingt es uns, vor den dreien nach Haderyk zu kommen.«

      Die anderen sahen ihren Boß an.

      Der schob sich den Hut aus der Stirn. »Well, Frank hat recht. In die Sättel, Boys.«

      Da trat die hagere Frau aus dem Dunkel der Küche an ihn heran. »Ike…«

      »Was willst du?« knurrte der Bandenführer und sah seine Mutter mürrisch an.

      »Bleib hier!«

      »Laß mich zufrieden!«

      Die Frau klammerte ihre Hand um Ikes Arm. »Laß Phin wenigstens hier!«

      »Wenn er nicht mitreiten will, ist das seine Sache.«

      Aber Phin schob sich den Hut in die Stirn und ging neben Tom McLowery hinaus.

      Der Rancher ließ die Männer passieren. Und als plötzlich der jüngste Clanton Brother über den Vorbau kam und seinen Waffengurt umschnallte, schoß die braune Faust des Ranchers vor und spannte sich um den Oberarm des Jungen.

      »Du reitest nicht mit, Bill.«

      Der Bursche wollte sich losreißen. »Was willst du, Dad? Ike und Phin müssen kämpfen. Ich bin kein Kind mehr. Weshalb darf ich nicht mitreiten? Ike, sag ihm, daß ich mitreiten muß.«

      Der

Скачать книгу