Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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hängen. Weiß der Teufel, wie dir die Flucht gelungen ist.«

      »Macht doch kurzen Prozeß mit ihm«, kam da plötzlich eine Stimme von der Theke her, die dem Burschen das Blut in den Adern gefrieren ließ.

      Es war Ike Clanton. In seiner abgerissenen Cowboytracht stand er da. Hoch aufgerichtet, die Daumen in den Waffengurt gehakt, mit gepreizten Beinen.

      Dieser Mann war sich seiner Macht bewußt. Wer außer ihm hätte es gewagt, sich in diesem Aufzug in den Crystal Palace zu begeben?

      Elliot wollte sich aufrichten, als ihn die Faust Grays erneut traf.

      Da riß der Nevadamann blitzschnell seinen Colt aus dem Halfter und hieb die Waffe dem Goliath ins Gesicht.

      Aber in diese Bewegung hinein feuerte Plicat. Und Joric Albertson hatte ebenfalls geschossen.

      Als sich der Pulverrauch verzogen hatte, herrschte eisiges Schweigen in der Schenke.

      Wie angenagelt stand der Nevadamann an der mit schweren roten Blumenmustern und goldenen Säulen geschmückten Wand.

      Da flogen vorn die hölzernen Schwingarme der Pendeltür auseinander. Wyatt Earp stand in dem Raum.

      Drei Männer wichen zur Seite.

      Aber Ike Clanton stellte sich mitten in den Weg. »Was wollen Sie, Wyatt? Hier ist alles in Ordnung.«

      Der Marshal schob den Desperado mit der rechten Hand zur Seite und ging weiter.

      John Elliot lehnte verkrümmt an der Wand und sah ihn mit glasigen Augen an. Dann rutschte er ganz langsam an der Wand hinunter.

      Als Plicat den Marshal gesehen hatte, war sein Gesicht von einer fahlgrünen Blässe überzogen worden.

      Und noch einmal brüllten Schüsse im Crystal Palace auf.

      Der Mörder Mirco Plicat hatte die Nerven verloren. Er schoß auf den Marshal. Aber die Reaktion des Mannes aus Missouri war gedankenschnell gewesen. Er warf sich mit der Bewegung Plicats zur Seite, und im Fall brüllte der große Buntline Special auf.

      Plicats Kugel hatte den Marshal verfehlt – und traf statt dessen Joric Albertson. Sie drang dem Banditen in die Herzspitze.

      Plicats rechtes Ellbogengelenk war zerschmettert.

      Der Marshal sah Plicat an. »Vorwärts, Boy, du kommst mit ins Jail. Richter Gordon wird das richtige Urteil für dich finden…«

      Wyatt Earp sah sich um und blickte in die kalten gelblichen Augen Ike Clantons.

      »Das waren doch auch deine Freunde, Ike, nicht wahr? Wie die Burschen drüben in St. David, die den Jungen schon hängen wollten. Ich warne dich, Ike.«

      Der Bandenführer wandte sich um und ging mit harten Schritten auf die Tür zu.

      Da trat Doc Holliday ein.

      Der Desperado blieb stehen.

      Wyatt Earp wechselte einen raschen Blick mit dem Georgier. Da ging Holliday langsam an dem Banditen vorbei zur Theke.

      Virgil Earp stürmte herein.

      »Ike! Verdammt noch mal!« brüllte er. »Was ist hier wieder los?«

      Der Bandit sah den Sternträger spöttisch an.

      »Du kommst zu spät, Virg. Das hat dein großer Bruder schon in Ordnung gebracht…«

Schüsse am Westcreek

      Das silberne Band des Westcreek schlängelte sich durch die Rio Blanco Prärie im oberen Colorado. Ein leichter Wind, der von den Bergen kam, kräuselte die Wellen des Flusses und bog das kniehohe Büffelgras.

      Der Rancher reckte seinen bärenhaften Schädel und blickte über das weite Land. Drüben in der Talsenke stand ein Teil seiner gewaltigen Herde. Hinter den Hills waren die Boys bei den anderen Tieren. Viertausend Rinder und neunzehn Reiter – das hatte John Walker auf seiner Weide stehen. Und diese Weide war ein Land ohne Zäune, ein Land, das zu umreiten man länger als einen vollen Tag benötigte.

      Hier oben auf dem windigen Hügel standen sieben große festgefügte Holzbauten, die den Stürmen der Zeiten, Indianerangriffen, Überfällen weißer Banden und den beiden großen Tornados getrotzt hatten, die im Lauf eines Vierteljahrhunderts gegen ihre Wände anstürmten.

      Die Walker Ranch suchte ihresgleichen im Umkreis von dreihundert Meilen. Die Herde stand gesund da und das Gras war nirgends besser als drüben an den Hängen der Silver Hills, die zu Walkers Land gehörten. Überall zogen sich die kleinen perlenden Creeks durch das Land und sorgten für das Leben in der Weide.

      Und doch stand in dem wetterbraunen Gesicht des etwa sechzig-jährigen Mannes eine steile Falte, die sich bis hinauf zu dem silbergrauen Haaransatz zog. Um die Mundwinkel des Ranchers zogen sich zwei tiefe Kerben.

      Er hatte alles bekommen, was er sich vom Leben gewünscht hatte, der Mann aus Kenntucky, der vor fast drei Jahrzehnten mit seiner Frau Hazel hierher nach Colorado gekommen war, um ein neues Leben aufzubauen. Der Herrgott hatte ihm seine Wünsche ausnahmslos erfüllt.

      Sogar einen Jungen hatte er ihm geschenkt.

      Aber mit diesem Geschenk schien der Herr dort oben über den gelbroten Wolken am blauen Coloradohimmel seinen Zins für all das andere gefordert zu haben, das er dem Kentucky Man gegeben hatte.

      Der heute fünfundzwanzigjährige Jerry hatte dafür gesorgt, daß dem Rancher der Wermutstropfen im Lebensbecher nicht erspart blieb.

      Jerry war mittelgroß, von kräftiger Statur, hatte flachsblondes Haar und ein Gesicht, das den Vater nicht

      verleugnen konnte. Gutgeschnitten, kantig und herrisch. Ein echter Walker.

      Vielleicht habe ich mir allen Kummer, den ich durch ihn erleiden muß, selbst zuzuschreiben, sagte sich der Alte, als er jetzt nach Westen blickte, wo in der Ferne eine Staubwolke aufstieg.

      John Walker hatte plötzlich eine große Schweißperle auf der Stirn stehen. Er wußte, daß die da kamen, um ihn zu holen.

      Jerry hatte einen Mann erschossen!

      Nachdem er fünfundzwanzig Jahre lang hatte tun und lassen dürfen, was er wollte, nachdem der Vater und auch die Mutter ihm in seiner Jugend jeden Wunsch von den Augen abgelesen hatte, nachdem er schon mit sechs ein Pferd, mit neun eine Winchester und mit dreizehn einen Lohn wie ein richtiger Cowboy bekommen hatte, hatte es ja eigentlich gar nicht anders kommen können.

      Mit sechzehn hatte er hinter der Scheune den rothaarigen Cowboy Coele Neverman angeschossen, im Streit, Neverman war gegangen, wortlos und ohne Groll, weil er den Boß schätzte und nicht daran dachte, ihm Ärger zu machen.

      Mit siebzehn hatte der junge Walker drüben in Hickory einem Büffeljäger in Websters Bar die linke Hand zerschossen, obgleich der Mann selbst keinen Revolver hatte und angetrunken war. Auch damals hatte der Alte noch alles abbiegen und mit einer Geldsumme aus der Welt schaffen können.

      Aber diesmal war nichts mehr zu machen; einen Toten konnte der Rancher nicht mehr lebendig machen.

      Es

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