Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Körper der unglücklichen Frau.

      Plötzlich glaubte sie verstanden zu haben. Sie glaubte wenigstens, zu ahnen, daß es mit Jerry zusammenhing.

      »John – es war wegen ihm, nicht wahr?«

      Nur unmerklich bewegte sich der massige Schädel des Ranchers.

      »Sag mir doch, was los ist, du mußt es mir sagen!«

      Aber der Viehzüchter brachte es nicht über sich. Er senkte den Kopf und starrte auf seine staubigen Stiefelspitzen.

      »John…!«

      Der Rancher sog die Luft tief ein und wandte sich langsam um.

      Mit schleppendem Schritt ging er wieder zur Scheune hinüber, wo der Niedergeschlagene eben zu sich gekommen war, am Boden saß und benommen um sich stierte.

      Sheriff Cirby sah die schweren Stiefel vor sich und blickte an dem Mann, der da stand, hinauf.

      »Mr. Walker?«

      Der Rancher sah ihn verschlossen an.

      Cirby nahm den Hut ab und rieb sich den Schädel. »Ich – ich glaube, ich bin vom Gaul gestürzt, he? Oder…?«

      Der Rancher schwieg auch dazu.

      Da hielt Cirby inne und sah den Rancher von unten herauf forschend an.

      »He, ich bin niedergeschlagen wor…« Er sprang auf und stand schwankend auf seinen Beinen. Ein mittelgroßer, magerer Graukopf mit zähem Ledergesicht und hellen Augen.

      »Jerry! Wo ist er?«

      »Ich weiß es nicht, Sheriff«, entgegnete der Alte. »Er ist weggeritten.«

      »Weggeritten!« stieß Cirby rauh hervor. Er war immer noch benommen. Aber plötzlich dachte er an sein Pferd. »Ich muß ihm nach, Rancher…«

      »Und weshalb?« suchte Walker ihn aufzuhalten.

      »Das werden Sie noch früh genug erfahren!« Cirby rannte um die Scheunenecke und blieb wie angenagelt stehen.

      Sein Pferd war verschwunden.

      »Verdammt…!«

      Er wandte sich um und sah in das harte, wie zu Eis gefrorene Gesicht des Viehzüchters.

      »Vielleicht sagen Sie mir doch, weshalb sie hinter Jerry her sind.«

      Er hatte »Jerry« gesagt; weil er nicht den Ausdruck »mein Sohn« über die Lippen zu bringen vermochte.

      Cirby, der seinen Hut wieder aufgesetzt hatte, riß ihn sich vom Schädel und rieb sich die schmerzende Stelle, wo ihn Walkers Revolver getroffen hatte.

      »Well, ich werde es Ihnen sagen, Rancher, und diesmal ist es bitter für Sie. Jerry hat einen Mann erschossen.«

      Das Gesicht des Viehzüchters blieb unbewegt.

      Cirby sah ihn fassungslos an.

      »Er hat einen Mann getötet, Mr. Walker, verstehen Sie denn nicht? Er hat ihn niedergeschossen. Der andere hatte keinen Revolver im Halfter. Jerry hat ihn…«

      »… ermordet!« vollendete der Rancher eisig.

      Cirby hatte den Kopf vorgestreckt und die Augen aufgerissen. »Yeah«, sagte er mit belegter Stimme. »Yeah, Rancher. Er hat ihn ermordet.«

      »Haben Sie es gesehen?«

      Cirby blickte erstaunt auf.

      »Ich? Nein, aber andere haben es gesehen.«

      »Wer?« fragte der Rancher, und es schien, daß er es ohne jede Erregung gefragt hatte.

      »Wer…? Warten Sie: Der alte Danwood war es. Yeah, er kam ins Office gerannt und schrie: ›Sheriff, Jerry Walker hat Ole Anderson erschossen!‹«

      »Ole Anderson«, wiederholte der Rancher leise.

      Cirby sah ihn von der Seite an. Wie mußte dem Alten zumute sein! Jeder im County wußte, daß er ein rechtschaffener und braver Mann war; jeder wußte aber auch, daß er seinen Sohn über alles geliebt hatte.

      Damals, vor Jahren, als Jerry eine schwärende Wunde am Bein hatte, von einem Sturz vom Pferd war sie zurückgeblieben, da trommelte der Rancher die Ärzte aus der ganzen Umgebung herbei. Und als die auch nicht zu helfen vermochten, fuhr er mit seinem Jungen nach Denver hinunter ins Spital. Jede Woche ritt er über die Berge den weiten Weg nach Denver hinüber. Mitten im Winter, bei Eis und Schnee. Einmal tobte sogar ein Blizzard, als sie den Rancher unverdrossen durch Hickory ostwärts reiten sahen.

      An diese Zeit mußte der Sheriff denken. Daran und an manches andere. Wie furchtbar mußte es diesen Mann getroffen haben.

      Aber Dick Cirby war nicht gekommen, weil er den Vater eines Mörders bedauern wollte. Er hatte seine Pflicht zu erfüllen.

      Während er seinen Hut in den Händen drehte und völlig zerknüllte, sagte er:

      »Ich brauche ein neues Pferd, Mr. Walker. Jerry hat mich gesehen, mir hier aufgelautert, mich niedergeschlagen und mein Pferd verjagt.«

      »Können Sie das beweisen?« fragte der Rancher rauh.

      »Beweisen?« fragte der Sheriff verblüfft. Nein, das konnte er natürlich nicht. Aber wie sollte es anders gewesen sein? Jerry mußte ihn hier aufgelauert haben, um ihn niederzuschlagen.

      »Ich brauche ein Pferd, um einem Mörder zu folgen, Mr. Walker«, sagte er dumpf, wobei er jedoch den Blick des Viehzüchters vermied.

      »Ich habe keine Pferde zu verschenken, Sheriff.«

      »Zu verschenken? Wer will es denn geschenkt haben?«

      »Können Sie es bezahlen?«

      Cirby schluckte vor Zorn.

      »Nein, jetzt nicht. Aber wenn ich wiederkomme…«

      »Wiederkomme«, wiederholte Walker gedehnt. »Wer weiß denn, ob Sie wiederkommen?«

      Cirby riß die Augen sperrangelweit auf. Er brauchte lange, bis er den tieferen Sinn der Worte des Ranchers begriff.

      Walker wandte sich um und sagte über die Schulter: »Kommen Sie, wir suchen einen Gaul für Sie im Corral.«

      Es war nicht das beste Pferd, auf dem der Sheriff eine Viertelstunde später davonritt. Aber er hatte es sich selbst ausgesucht. Und John Walker hatte ihn getrost in den Corral führen können, denn die Gäule, die da gerade standen, waren alle nicht viel wert. Keines der Tiere wäre je imstande gewesen, den Weißfuchs oder den Grauschimmel, den Jerry aus dem Stall geholt hatte, einzuholen.

      John Walker stand in der Mitte des Hofes und erwiderte nicht den Gruß des Sheriffs, der mit einer hilflosen Geste an seinen Hutrand getippt hatte.

      Langsam wandte sich der alte Mann um und ging zurück ins Haus.

      Im

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