Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Als er das Boardinghouse erreicht hatte, blickte er an dessen düsterer, regenglänzender Fassade hinauf. Sollte er nicht lieber versuchen, weiterzureiten?

      Aber nein, das war heller Wahnsinn. Er war naß bis auf die Haut, und der Weißfuchs war erschöpft.

      Walker klopfte an die Tür.

      Es dauerte nicht sehr lange, bis ein Lichtschein durchs Schlüsselloch und unter der Türritze hervorfiel. Dann wurde geöffnet.

      Es war eine ältere Frau, die eine Nachthaube trug und ein Hemd, das bis auf den Boden ging. Sie trug eine kleine Petroleumlampe in der Linken.

      »Ja…?« fragte sie verschlafen.

      »Haben Sie noch ein Zimmer frei?«

      »Ja. Bringen Sie das Pferd drüben zu Jenkins, wir haben keinen Stall. Ich lasse die Tür offen.«

      Walker nickte und sah sich um.

      Drüben brannte noch Licht.

      Der Mietstallowner war eisgrau und gichtverkrümmt. Mit verzerrtem Lächeln stand er in der Tür und meinte:

      »Das hab ich gern! Könnt ihr Brüder nicht am Tage kommen? Jetzt muß ich noch mit meinen lahmen Knochen durch die Nässe laufen.«

      »Sagen Sie mir, wo ich das Pferd hinstellen soll, Sie brauchen doch nicht mitzukommen.«

      »So seh’n Sie aus, Mann. Das habe ich einmal gemacht. Vor neun Jahren. Als ich am anderen Morgen aufstand, fehlten mir drei Pferde.«

      Walker beobachtete, wie der Alte eine abgesägte Schrotflinte hinter der Tür hervornahm und sie durchlud.

      »Vorwärts. Nehmen Sie die Lampe da vom Haken.«

      Sie stiefelten durch den matschigen Hof.

      Als der Weißfuchs untergebracht war, drückte Jerry dem Alten einen Eagle in die Hand.

      »He, dafür können Sie einen Monat hier den Gaul logieren lassen.«

      »Ich bleibe nur eine Nacht. Der Rest ist für Sie…, wenn Sie schweigen können.«

      Der Mann bleib stehen. »Schweigen? Sie, das gefällt mir aber gar nicht. Ich habe nie schweigen können. Wenn man schon krank und verbogen ist, dann will man doch wenigstens reden können. Was glauben Sie, was meine Mary mit mir anfängt, wenn ich plötzlich den Mund nicht mehr aufmache.«

      Walker blieb stehen. Er hatte den Revolver in der Faust.

      Der Mietstallowner starrte auf die blinkende Waffe. »Was… soll das?« stammelte er.

      Ein häßliches Lachen kam von den Lippen des Flüchtlings.

      »Ich will Sie nur darauf aufmerksam machen, daß Sie jetzt eine Nacht lang schweigen müssen.«

      Der Regen patschte und pitschte neben den beiden auf den aufgeweichten Boden.

      »Well«, meinte der Mietstallowner endlich. »Sie sind weitergeritten. Sie haben sich nur nach dem Weg nach Silverlake erkundigt…«

      Jerry Walker hatte die Straße überquert. Als er drüben auf dem Vorbau stand, wandte er den Kopf und blickte nach Westen hinunter.

      Aber da war nichts als rauschender Regen und eine Doppelfront düsterer Häuserfassaden.

      Er stieß die nur angelehnte Tür auf und trat an den Korridor. Als hinter ihm der Türriegel zuschlug, zuckte er zusammen und wirbelte herum.

      Hinter ihm stand die Frau.

      Der junge Walker starrte sie wütend an. »Sie haben auch eine Art, sich irgendwo aufzustellen!«

      »Bitte?«

      »Ach, nichts.« Er sah auf die Lampe, die die Frau vorn an die Treppe gestellt hatte. Eine große schwarze Katze hatte sich daneben gesetzt, offenbar, um etwas von der Wärme abzubekommen.

      Der Mörder schlief tief und fest bis gegen fünf Uhr. Dann stand er auf und saß eine halbe Stunde später bereits wieder im Sattel.

      In regennassen Kleidern ritt er einen ganzen Tag nach Osten hinüber. Mittags gönnte er sich unter dem Vordach einer verlassenen Blockhütte an einem Berghang eine kurze Rast. Er zündete ein Feuer an und kochte sich auf seinem eisernen Dreibein einen Kaffee. Das Brot, das er in der Satteltasche gehabt hatte, war aufgeweicht und hatte den Geschmack von Leder angenommen.

      Mit verschlossenem Gesicht ritt der Mörder weiter.

      Den ganzen Tag über war er auf keine Ansiedlung gestoßen. Das Bergland war einsam. Nur einmal gegen Mittag hatte er in der Ferne einen Reiter gesehen, der an einem Hang entlang nach Norden ritt.

      Es war schon dunkel, als er noch immer im Sattel saß. Nirgends war ein Haus zu erblicken.

      Da, gegen neun schimmerte von Südosten ein Lichtschein über das Bergplateau. Walker hielt darauf zu.

      Ob das schon Sanfor ist? fragte er sich.

      Allmählich tauchten die ersten Häuser auf. Walker hielt an und fragte einen Mann, der mit eingezogenem Kopf über die Straße lief.

      »Wie heißt diese Stadt, Mister?«

      »Sanfor.«

      »Thanks!«

      Also doch schon Sanfor. Ein hämisches Lächeln zuckte über das regennasse Gesicht des Verbrechers. So hatte er sie wohl alle abgeschüttelt. Denn wer würde die irrsinnige Strapaze, die er hinter sich hatte, noch auf sich nehmen?

      Die Straße sah im triefenden Nachtregen aus wie jede andere Straße. Walker suchte ein Boardinghouse.

      Da drüben war ein großes Schild: Hotel. Damned, dann eben in ein Hotel. Es war schließlich einerlei, wo er unterkroch. Jedenfalls mußte er aus den nassen Kleidern heraus.

      Steif glitt er aus dem Sattel und stakste auf lahmen Beinen auf den Hoteleingang zu.

      Geschlossen!

      Er hämmerte gegen die Tür.

      Im Nebenhaus kam eine Frau ans Fenster.

      »Da ist geschlossen. Der Mann ist drüben im Saloon. Seine Frau ist heute morgen gestorben.«

      Walker ging zu seinem Pferd und führte es weiter.

      »An der Ecke der zweiten Querstraße ist noch ein Gasthaus!« rief die Frau ihm hinterher.

      Es war ein Boardinghouse. Alt, windschief und düster. Auch hier war die Tür schon geschlossen.

      Auf das Klopfen des Reiters kam ein alter Mann in dicken Filzstiefeln an die Tür. Er hatte eine Stallaterne in der Hand.

      »Ich suche ein Quartier.«

      Der Alte zog die Brauen in die kahle Stirn.

      »Ja, kommen

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