Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Nein, nebenan, bei Miller, da können Sie das Tier unterstellen. Ich lasse die Tür auf…«

      Walker nahm die Zügel und führte das Pferd zum Nachbarhaus.

      Das Hoftor stand offen. Der Flüchtige führte das Pferd hinein.

      Drüben in der oben offenen Stalltür sah er die Silhouette einer jungen Frau.

      »Kann ich mein Pferd für eine Nacht hier unterstellen, Madam? Ich schlafe nebenan im Boardinghouse.«

      »Ja…«

      Die Frau öffnete die Stalltür und winkte ihm.

      Als er an der Tür war, hielt er verblüfft inne. Im Schein der Stallaterne sah er ein bildschönes Mädchen mit dunklen Augen und glatt anliegendem schwarzem Haar vor sich.

      »Da drüben die Box neben dem Rappen ist frei!«

      Walker nickte und führte das Tier an den angewiesenen Platz.

      »Kann ich Stroh haben?«

      »Sie wollen das Pferd abreiben?« fragte das Mädchen.

      »Ja.«

      »Gehn Sie nur. Das mache ich.«

      »Nein, das muß ich selbst tun, Miß…«

      Sie nickte und brachte ihm eine Garbe Stroh, mit der er sich an das Abreiben des Pferdes machte. Das Mädchen blieb abwartend in der Tür stehen.

      Endlich war Walker fertig. Er warf die Strohgarbe weg und rieb sich die Hände an den Hosen ab.

      »Sie können sich im Hof die Hände waschen«, meinte das Mädchen.

      Er blieb vor ihr stehen und sah sie mit halbgesenktem Kopf forschend an. »Wie heißen Sie?«

      »Florence.«

      Er schrak zusammen. Florence! Himmel, auch das noch! Mußte er ausgerechnet hier an Florence Campbell erinnert werden, die er oben in Hickory so schmählich behandelt hatte!

      »Evening, Miß.« Er schob sich an ihr vorbei.

      Vor der Tür stand ein Mann und sah ihn aus großen Augen erwartungsvoll an. »Alles in Ordnung, Mister?«

      Walker nickte. Dann stampfe er durch den Hof zur Straße.

      Immer noch rauschte der Regen aus dem Schwarzgrau des Himmels.

      Der Mann vom Westcreek lief dicht an der Hoffront entlang auf den Vorbau des Boardinghouses. Die Tür stand einen Spalt offen.

      Walker trat ein, machte zwei Schritte vorwärts und blieb wie angenagelt stehen.

      Die Tür war hart hinter ihm ins Schloß geworfen worden.

      Langsam drehte der Verbrecher sich um – und sah in das steinerne Gesicht seines Vaters.

      John Walker stand hochaufgerichtet da. Von der aufgeweichten Krempe seines Hutes rann der Regen in kleinen Bächen herunter. Seine helle Lederjoppe war dunkel und schwer. Sein Gesicht war tiefrot, fast bläulich von Regen und Kälte. Tiefe Furchen lagen unter seinen Augen von der Anstrengung des langen Rittes.

      Nachdem sich bei Jerry der Schreck gelegt hatte, dachte er: Es hat also doch noch einen gegeben, der den Ritt hierher durchgestanden hat!

      »Was willst du?« preßte der Bursche heiser durch die Kehle.

      »Ich will dich nach Hickory bringen.«

      »Nie!«

      »Wenn ich dich nicht hinbringe, schießt dich irgendwo in einer dunklen Ecke ein Kopfgeldjäger über den Haufen. Die Andersons werden fünfhundert Bucks auf deinen Kopf aussetzen.«

      Der Mörder lachte kalt. »Reite zurück!«

      »Nicht ohne dich!«

      Da zuckte die Hand Jerrys zum Gurt. Das Messer blitzte auf. Ehe der Rancher es hindern konnte, saß ihm die Klinge in der Brust.

      Mit entsetztem Blick stierte er den Sohn an. Dann sackte er in die Knie.

      Der unselige Bursche stürmte hinaus.

      Vorm Vorbau stand das Pferd des Vaters. Er hatte es vorhin nicht gesehen, weil er von der Seite gekommen war. Er nahm es am Zügel und zog es bis zum anschließenden Hof.

      Das Mädchen und der Mann standen noch im Stall. Sie reinigten leere Boxen.

      Walker stürmte herein, holte den Weißfuchs, sattelte ihn auf und zog ihn zur namenlosen Verwunderung der beiden Menschen wieder heraus.

      Grußlos ritt er davon.

      Der Boardinghouse Owner Joel McIntosh kam aus der Küche und blieb mit schreckensweiten Augen stehen.

      »Frau!« schrie er dann. »Frau…!«

      Die Frau kam in den Korridor und sah den Mann, der vorn an der Tür zusammengesunken war.

      »Um Himmels willen! Ein Messer! Da liegt ein Messer am Boden. Er ist niedergestochen worden! Vorwärts, Frau, hol Doc Bisbane!«

      Der alte Arzt kam sofort.

      John Walker verdankte ganz sicher nur diesem Umstand, daß er nicht verblutete. Und seine zähe Natur erhielt ihn am Leben.

      Aber die Verletzung in der Brust war doch so schlimm, daß er wenigstens eine Woche fest liegen mußte.

      *

      Der Mann, der seinen Vater niedergestochen hatte, war in der Nacht hinausgeflüchtet. Merkte er noch nicht, daß er bereits ein Ahasver war, ein Gejagter, der nirgends Ruhe fand?

      Er ritt nach Osten über das Walodja-Plateau auf die Täler des Birnay-Mounts zu.

      Es war eine stürmische Nacht. Gegen zwei Uhr setzte der Regen plötzlich aus. Dafür fegte der Sturm von Westen und trieb den Reiter mit den beiden Tieren vor sich her, riß Äste von den Bäumen und ließ die Regenlachen immer wieder aufspritzen.

      Der flüchtige Mörder Jerry Walker erreichte bei Grauen des nächsten Tages die ersten Ausläufer des Birnay. An ihren Hängen sah er schon von weitem die Häuser von Dead West.

      Es war das berüchtigte Bergnest, in dem sich die Pelztierjäger von ganz Mittel- und Nord-Colorado trafen, wo mehr Spielhöllen und Bars waren als Wohnhäuser, wo mehr Abenteurer sich ein Stelldichein gaben als sonst irgendwo im Lande.

      Sechs Uhr war es, als Walker die Stadt nach schwerem Anstieg auf ausgepumptem Pferd erreichte.

      Gleich eines der ersten Anwesen auf der linken Seite war ein Mietstall. Walker hielt darauf zu.

      Vorn am Tor lehnte ein langer, hagerer Bursche, der den Hut tief in die Stirn geogen und die Daumen in den Waffengurt gehakt hatte.

      »Wohin?« krächzte er, als Walker an ihm vorbei wollte.

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