Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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vor dem kläffenden Hilgers stehenblieb. »Wenn nämlich genug hier geschossen würde, könnten doch nicht soviel Luftbohnen dabei herauskommen.«

      Hilgers wurde puterrot vor Ärger. Vor allem, da seine Kameraden jetzt noch mitlachten.

      Owen Jipp stieß sich von der Wand ab. »Wir hatten ja überhaupt nichts mit dem Marshal zu tun. Es ging ja hier um diesen dreckigen Burschen, dem der Mietpreis bei Lund zu teuer war!«

      »Kann schon sein. Aber der Marshal schätzt es nun einmal nicht, wenn sich fünf Burschen an einem einzelnen vergreifen.«

      Der lange Henninger hatte sich vom Boden aufgerichtet, wo er seit den Schüssen Hollidays alles mit angehört hatte. Er rieb sich das Kinn und hob drohend die Faust.

      »Ich rechne mit beiden ab! Mit beiden! Und wenn sie direkt aus der Hölle kämen!«

      »Großmaul!« warf ihm der Missourier zu.

      Henninger verzog das Gesicht zu einer scheußlichen Grimasse. »Mich hat noch niemand von den Beinen geschlagen, Mr. Earp…«

      »Dann wurde es aber höchste Zeit«, gab Wyatt gelassen zurück. »Sonst können Sie sich gar nicht vorstellen, wie es Leuten zumute ist, die am Boden liegen.«

      Wieder lachten die anderen.

      Henninger stürzte auf den kleinen Derrick zu und hob ihm die geballte Faust an den Schädel – das heißt, er wollte es, aber der Schlag ging ins Leere, weil der gnomenhafte Mann abgeduckt hatte.

      Henninger wurde von der Wucht seines eigenen Schlages zu Boden gerissen, was die anderen wiederum zu einer schadenfrohen Lache veranlaßte.

      Walker stand dicht neben dem Marshal. Ganz taub war es in seinen Ohren.

      Und doch dröhnte es in seinem Schädel wie von hundert Trompeten. Wyatt Earp!

      Wie oft hatte er von dem berühmten Gesetzesmann gehört! Er hatte sich die Gazetten daheim aufgehoben, in denen von Wyatt Earp die Rede war. Jahrelang hatte er davon geträumt, Wyatt Earp und Doc Holliday einmal zu sehen.

      Und nun standen sie hier neben ihm, ja, hatten ihn aus einer höllischen Klemme mit einer Bravour ohnegleichen herausgerissen.

      Und er – war ein Mörder.

      Er war ja nicht mehr der Bursche, der von den beiden geträumt hatte, der sich gewünscht hatte, einmal ein Mann wie der Dodger Marshal Earp zu werden, der davon geträumt hatte, einmal schießen zu können wie Doc Holliday! Dieser Bursche war er ja längst nicht mehr.

      Die Zeit, in der er von den beiden großen Männern geträumt hatte, mußte viele Jahre zurückliegen. Inzwischen war er selbst ein Mann geworden.

      Ein harter Mann. Ein Mann, der mit dem Revolver umgehen konnte. Der es sich immer wieder bestätigen mußte, daß er es konnte.

      Schlimmer noch: Ein Mann, der gedankenlos auf andere Menschen schoß, ja, der oben in Hickory am

      Westcreek einen Mann erschossen hatte.

      By Gosh! In diesem Augenblick, in dem Jerry Walker neben dem großen Wyatt Earp und dem bekannten Doc Holliday stand, wurde ihm eigentlich zum erstenmal bewußt, daß er Ole Anderson ermordet hatte.

      Und er war ein Mörder!

      Jerry spürte, daß seine Hände bei den Gedanken, die ihn da plötzlich ansprangen, schweißnaß wurden.

      »Ich bin ein Mörder!« Tonlos formten seine Lippen diese Worte.

      Und der Vater – hatte er ihn nicht auch niedergestoßen?

      Hatte er ihm nicht auch mit dem Messer eine vielleicht tödliche Wunde beigebracht?

      Der Mann vom Westcreek schluckte schwer.

      By Gosh, vielleicht hatte er seinen eigenen Vater ermordet. Und einen solchen Menschen schlugen und schossen Leute wie Wyatt Earp und Doc Holliday aus der Patsche.

      Langsam senkte der Verbrecher den Kopf und starrte auf seine vom Regen aufgeweichten Stiefel.

      Da spürte er, daß der Marshal ihn ansah.

      »Alles in Ordnung, Mister?«

      »Clifford, Mr. Earp, Jerry Clifford. Yeah, es ist alles in Ordnung.«

      Die Pelztierjäger standen mit verstockten, verschlossenen Gesichtern da und schwiegen.

      Nur einer konnte nicht schweigen: Ben Hilgers, der Fallensteller mit dem verschlagenen Gesicht, den grünen Augen und dem brandroten Haar.

      Er hatte das Gefecht mit den beiden Dodgern und Jerry Walker noch am heilsten überstanden und meinte jetzt: »Well, wir haben hier auch Leute, die schießen und schlagen können. So ist das nicht. Oben im Camp ist Jube Norton, der schlägt einen Stier mit einem Faustschlag zu Boden. Und morgen kommt Jonny Whites Freund, ein Mann, den auch Doc Holliday kennen wird: Cass Velo.«

      Das Gesicht des Spielers blieb ungerührt.

      »Prächtig, Mister«, entgegnete er kühl. »Habt Ihr nicht auch eine Zweizentnerfrau und einen langen Mann hier? Vielleicht auch einen, der noch kleiner ist als der Bursche da, der sich gerade seine Beule reibt? Wäre doch nett. Man soll nie versäumen, die Attraktionen einer Stadt kennenzulernen. Ich für meinen Teil interessiere mich jedenfalls immer dafür.«

      Hilgers trat vor Ärger einen halben Schritt zurück. Er spürte, daß seine Freunde anfingen zu lachen.

      Gallig stieß er hervor: »Sie können ruhig spotten, Doc. Aber ich werde sie beide holen, Velo und Norten. Und dann sprechen wir beide weiter.«

      »Well, Unterhaltung muß sein«, antwortete der Georgier ironisch. »So long, Mr. Hilgers.«

      Der Fallensteller suchte das Gesicht des Gamblers zu durchforschen, aber er fand nichts darin, was ihn hätte beruhigen können.

      Wyatt Earp wandte sich um und ging zu seinem Pferd. Langsam führte er es über die Straße und band es drüben vor Urbans Boardinghouse an.

      Doc Holliday folgte ihm.

      Auch Walker nahm sein Pferd und führte es an den Querholm, an den der Missourier sein Tier angebunden hatte.

      »Da drinnen gibt es ein großartiges Steak«, sagte der Marshal ohne sonderliche Betonung.

      Holliday nickte. »Ich weiß, so lange ist es ja nun auch wieder nicht her, daß wir hier waren.«

      Der Salooner trat oben auf den Vorbau.

      »Mr. Earp! Doc Holliday! Welche Freude! By Gosh! Wie lange ist das her, zwei oder drei Jahre?«

      »Siebzehn Monate«, entgegnete der Spieler gelassen.

      Sie begrüßten den Salooner herzlich. Ehe sie mit ihm ins Haus traten, wandte Wyatt sich um und sah Walker unten bei den Pferden stehen.

      »Kommen Sie. Wenn Miß Fonda zwei Steaks machen muß, wird es ihr nichts ausmachen, ein drittes zu braten.«

      Jerry

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