Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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eng um seine breiten Schultern spannte. Sah, wie er die schwarzen Stiefeletten unsicher aufsetzte und sich bemühte, den derben harten Cowboyschritt hinter dem leichten federnden Gang des Gamblers zu verbergen.

      Der Missourier blieb ruhig hinter seinem Pult stehen und spannte die Linke um den Federhalter, so hart, daß der Holzstab zerbrach.

      Wyatt schleuderte die Reste in den Papierkorb. Dann nahm er seinen Hut vom Haken und schnallte seinen Waffengurt um. Er mußte in Websters Shop einen neuen Federhalter für Virgil kaufen.

      Er hatte noch einen flüchtigen Blick durch das Hoffenster geworfen und wollte zur Tür, als er draußen den leichten, federnden Schritt eines Mannes hörte, der sich zu dieser Gangart weder zu bemühen noch zu verstellen brauchte.

      Es war der Schritt Doc Hollidays.

      Und gleich darauf stand er auch schon selbst im Türrahmen. »Hallo, Marshal!«

      »Hallo, Doc.«

      Der Georgier blieb in der Tür stehen und blickte über den Vorbau. »Sie hatten Besuch?«

      »Yeah.«

      Der Spieler kniff das linke Auge ein.

      »Netter Bursche.«

      Wyatt Earp nickte und schob die Unterlippe vor.

      Da hörte er den Gambler sagen: »Schätze nur, daß er nicht lange machen wird.«

      Wyatt trat auf den Vorbau hinaus, verschränkte die Arme und blickte in die andere Richtung.

      »Wieso? Finden Sie, daß er schlecht aussieht?«

      »Das auch«, entgegnete der Spieler ungerührt. »Aber er hat so merkwürdige Augen, die erinnern mich an die Augen der Kälber, die zum Schlachthaus geführt werden. Was will der Bursche von Joric Albertson? Will er etwa mit ihm spielen?«

      »Höchstwahrscheinlich. Er träumt vom Crystal Palace. Will da sitzen wie Doc Holliday.«

      Der Gambler lachte in sich hinein. »Gibt es so was auch?«

      »Anscheinend ja.«

      Holliday tippte an seinen Hutrand.

      Und der Marshal, der hinter ihm her sah, wußte genau, was er jetzt dachte: Wie kann sich ein gesunder, junger Mensch Nacht für Nacht in den Spielsalon hocken?

      *

      Elliot hatte eine Zeitlang bei Hatch gesessen und den Spielen zugesehen.

      Der Salooner war zu ihm gekommen und hatte ihn gefragt, ob er denn keine Lust hätte, mitzuspielen.

      Nein, er hatte keine Lust.

      Gegen elf verließ er die Schenke und ging in die fünfte Straße. Vorbei an den hellerleuchteten Fenstern des Crystal Palaces.

      Dann ging er auf den Hof, an seinen Lieblingsplatz vor dem großen Fenster, von wo aus man den Spielsaal so ungestört übersehen konnte.

      Plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter.

      Tödlich erschrocken fuhr er herum und wollte den Colt hochreißen.

      Er blickte in die Augen Doc Hollidays. Blitzschnell hatte der Spieler seine Linke auf die Colthand des Nevadamannes gepreßt.

      »So ist das schon falsch, Mister. Sie müssen sich entweder gar nicht umdrehen, oder aber zur Seite werfen und schon während des Werfens ziehen, so daß Sie sofort schießen können, wenn Sie in Front sind.«

      John Elliot schluckte.

      »Ich habe nicht gewußt, daß Sie hier sind, Doc.«

      Holliday zündete sich eine Zigarette an.

      »Das ist ein hübscher, stiller Ort hier, wo einen niemand sucht und wo man die Hammel da drinnen in dem Pferch wie in einem Theater beobachten kann. Ich bin übrigens einer dieser Hammel, die man meistens da sehen kann…«

      Elliot lachte gezwungen.

      »Ein Freund von mir spielt drinnen.«

      »Ich weiß – Sie meinen Joric Albertson. Daß er ein Freund von Ihnen ist, wußte ich allerdings nicht.«

      Wieviel lieber hätte der kleine Cowboy Elliot den König aller Gambler und Gunmen seinen Freund genannt. Statt dessen mußte er diesen pockennarbigen widerlichen, entlassenen Sträfling und Totschläger seinen Freund nennen.

      »Vielleicht werde ich einmal mit ihm spielen«, sagte er stockend, »da drinnen, an den grünen Tischen.«

      »Finden Sie, daß das etwas Besonderes ist?«

      »Yeah, Doc – etwas ganz Besonderes!«

      »Well, kommen Sie!«

      »Wohin…?« stammelte Elliot.

      Aber der Georgier war schon auf das Tor zugegangen.

      Mit raschen Schritten und klopfendem Herzen folgte Elliot ihm. Sie gingen über den Vorbau auf die Tür des Crystal Palaces zu.

      In dem Augenblick, in dem Holliday die Schwingarme auseinanderstieß, glaubte der Cowboy aus Nevada, das Paradies öffne sich ihm. Langsam folgte er dem Spieler.

      Herman Cramer, ein Gambler, der zuweilen im Hatch Saloon auftauchte und hier nur eine Randfigur abgab, schob sich dem Burschen, der einen etwas zu großen Abstand zu Holliday hatte entstehen lassen, in den Weg.

      »He, was will denn der kleine Cowboy hier im Crystal Palace?« meinte er schnarrend.

      Da stach ihm Hollidays klirrende Stimme in den Nacken: »Wo bleiben Sie, Elliot?«

      Cramer wich zur Seite. Hell and devils! Doc Holliday also hatte den Cowboy mitgebracht. Das war natürlich etwas anderes. Wen der mitbrachte, der war hier schon so gut wie Stammgast.

      Holliday steuerte zielgerade auf Joric Albertsons Tisch zu.

      In die Stille, die um den Spieltisch des entlassenen Sträflings herrschte, sagte Doc Holliday:

      »Mister Albertson, mein Freund Elliot hätte gern eine Partie mit Ihnen gemacht. Sie haben Ihr Spiel ja gerade beendet. – Jonny, setzen Sie sich hier hin. Der Gentleman da ist ganz sicher so liebenswürdig und macht Ihnen Platz.«

      Es gab niemanden im Crystal Palace und auch sonst nirgends in dieser Stadt, der etwas gegen die Eiseskälte und absolute Bestimmtheit dieser Stimme hätte ausrichten wollen.

      Der entlassene Sträfling nickte in erzwungener Freundlichkeit. Der ›Gentleman‹ war so nett, Platz zu machen. Und der Cowboy John Elliot setzte sich an den mit grünem Filztuch bezogenen Tisch.

      Nur für einen Moment blickte er hinüber zu der gewaltigen Theke, über der an zwei schweren verzierten Eisenarmen je zwei große Kerosinlampen hingen und dessen Rückfront gebildet wurde, vor dem zwei Holzsäulen angebracht waren. Drei weißbeschürzte Männer eilten geschäftig hinter der Theke hin und her.

      Doc

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