Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Wyatt musterte ihn mit forschendem Blick. Allmächtiger, wie sah der Weidereiter aus Loroy aus. Was war aus ihm geworden!

      Er trug einen Anzug aus schwarzem Tuchstoff, der ihn sicherlich eine schöne Säule von harten Dollars gekostet hatte. Sein Hemd war weiß und seine Krawatte schwarz. Auch sein Hut war schwarz. Der Habit stand ihm überhaupt nicht. Er sah darin aus wie ein Bauer, den man in einen Frack gepreßt hat – und der sich denkbar unwohl darin fühlt.

      »Gefalle ich Ihnen?«

      Wyatt zog den Mund zusammen und die rechte Schulter ein wenig hoch.

      »Also nicht?«

      »Wenn ich ehrlich sein soll, Cowboy, haben Sie mir unterwegs besser gefallen.«

      Elliot ließ sich auf einen Hocker neben dem Schreibtisch nieder.

      »Das ist ganz sicher Geschmacksache. Sie tragen doch auch diesen Anzug. Jedenfalls hier in der Stadt.«

      »Sicher. Das gehört zu meinem Job.«

      »Und zu meinem Job auch.«

      »Well – aber trotzdem steht er Ihnen nicht. Der Job übrigens auch nicht.«

      »He – haben Sie nicht gehört, daß ich bei Bon Hatch jetzt eine große Kanone geworden bin?«

      »Yeah, solange es dauert. Außerdem sind Sie doch damit nicht zufrieden.

      Und sehen Sie sich einmal an. Damals, als ich Sie zum ersten Mal sah, waren Sie ein frischer, gesunder, netter Bursche. Und heute – kaum ein paar Wochen später? Sie sehen krank und übernächtigt aus. Nacht für Nacht hocken Sie in den Bars herum bis ins Morgengrauen. Und wenn Sie das nicht tun, stehen Sie bei den aufgedonnerten Girls von Mary Wong…«

      »Hallo, Sie sind ja bestens informiert!«

      Elliot nahm aus einer silbernen Dose eine Fabrikzigarette, wie er es bei Doc Holliday gesehen hatte, riß ein Zündholz über den Daumennagel, brachte es aber nicht zur Zündung, hob dann den Schuh wie einst und strich es an der Sohle an.

      »Tja«, meinte der Marshal, der diesem Vorgang gefolgt war, »so einfach ist das alles nicht.«

      »Es lernt sich.«

      »Ich weiß nicht. Es gibt ganz sicher Dinge, die man niemals lernen kann.«

      »Ach, Sie wollen mich bloß aus Ihrer Stadt vertreiben.«

      »Es ist nicht meine Sache, Cowboy. Und von vertreiben kann keine Rede sein. Ich habe es nur nicht gern, wenn junge harmlose Burschen zusammengeschossen werden, weil sie nicht luchsig und scharf genug für die Tramps sind, die hier im Gamblerfrack herumlaufen.«

      »Schön gesagt, Mister Earp.« Elliot schlug die Beine übereinander und lächelte dünn.

      »Zum Beispiel gestern sah ich Sie mit Joric Albertson sprechen…«

      »Was paßt Ihnen daran nicht? Albertson pokert im Crystal Palace…«

      »Eben.«

      »Und ich werde einen Weg in den Crystal Palace finden, Marshal. Das schwöre ich Ihnen. Albertson mag ein undurchsichtiger Bursche sein…«

      »Ein undurchsichtiger Bursche? Sie haben Humor, Cowboy – und sind schlecht informiert.«

      Joric Albertson hat sieben Jahre in Fort Worth gesessen, wegen Totschlages. Er hat in Dallas einen Mann niedergeschossen, angeblich in Notwehr, in Lublin einen zweiten, in Geraldson einen dritten – die Kette ist sehr lang. In Fort Worth endlich packte das Gesetz zu. Denn es war keineswegs immer Notwehr gewesen. Albertson fordert seinen Gegner heraus. Er hat Spaß daran, sie zittern zu sehen. Er ist ein ganz gemeiner Killer…«

      Elliot sprang auf. Mit hochrotem Gesicht schrie er: »Und weshalb gehen Sie nicht hinüber und nehmen ihn fest? Sperren ihn ein und bringen ihn an den Galgen?«

      Wyatt Earp blieb ruhig, obgleich es in ihm gärte.

      »Junger Freund, ich sagte Ihnen vorhin, daß Sie schlecht informiert sind. Joric Albertson ist wegen guter Führung aus dem Straflager entlassen worden. Aber ich wette mit Ihnen, daß er der gleiche Kerl geblieben ist, der er früher war. Er hat mir hier noch keinen Grund gegeben, gegen ihn vorzugehen. Sie können sich darauf verlassen, daß ich ihn soweit wie möglich im Auge behalten werde und daß ich sofort zuschlagen werde, wenn er gegen das Gesetz verstößt.

      Was wollen Sie gegen einen solchen Burschen machen, Elliot? Solche Kreaturen sind doch keine Partner für Sie. Wozu müssen so junge Menschen das Schicksal immer und immer wieder versuchen?

      »Albertson ist für mich nur eine Brücke«, sagte Elliot. »Ich werde über ihn Zugang zum Crystal Palace finden. Ich muß und will in den Crystal Palace kommen.

      Mister Earp, verstehen Sie mich doch! Ich habe von Tombstone geträumt während vieler Jahre. Ich kannte Ihren Namen schon, als ich noch in die Schule ging. Damals waren Sie in Dodge angekommen und hatten dort mit Milt Rice aufgeräumt. Tombstone war mein Ziel. Und niemand als Sie selbst weiß besser, wie hart mein Ritt hierher gewesen ist. Im Grand Canyon bin ich in den roten Felsbastionen abgerutscht und nur durch ein Wunder gerettet worden…«

      »Yeah, und das Wunder hatte blauschwarze Haare mit Silberfäden drin und lief auf bunten Mokassins durch den Canyon. Und wenn Sie nicht so ein elender Stoffel wären, hätten Sie sich bei dem Indianer bedankt.«

      John Elliot fuhr zwei Schritte zurück. »Woher wissen Sie das?« stammelte er.

      Wyatt winkte ab. »Ich kenne den alten Indianer seit Jahren und immer wenn ich den Grand Canyon passiere, suche ich ihn auf.«

      Der Nevadamann fuhr sich mit dem Daumennagel über die Unterlippe.

      »Yeah, das wollte ich Sie überhaupt fragen, Marshal. Wie kam es eigentlich, daß wir einander so oft begegneten?«

      »Beim erstenmal war es Zufall. Beim zweitenmal hörte ich Ihre Schüsse auf den Berghahn. Beim drittenmal hörte ich die Schlägerei in der Kneipe, wo draußen Ihr Pferd stand. Und beim viertenmal verriet mir auch wieder Ihr Wallach, daß Sie in der Nähe waren. Und da Sie mir ein arger Unglücksvogel zu sein schienen, habe ich mich ein wenig nach Ihnen umgesehen.«

      Daß der Marshal auf dem gleichen Trail einen Mörder oben von Oregon her nach Süden verfolgt hatte und bei den Diamont Mountains schließlich gestellt hatte, daß er beim letzten Mal, als er Elliot in St. David heraushieb, wieder von einem anderen Ritt in die Augustin Plains oben in New Mexico zurückkam, davon sprach er nicht.

      Elliot ging zur Tür und blickte auf die Straße hinaus. Tief sog er die Abendluft ein. In den Häusern wurden die Lichter angezündet.

      »Eine herrliche Stadt, dieses Tombstone«, sagte der Bursche mit verklärten Augen.

      Wyatt warf ihm einen raschen Blick zu, hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. Er beschloß, nichts mehr zu sagen.

      Was ging ihn schließlich der Bursche an? Wenn er mit Gewalt in die Hölle reiten wollte, so war das seine eigene Sache.

      »So long, Marshal«, sagte Elliot. »Und denken Sie daran, ich werde im Crystal Palace

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