Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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die Nachricht verbreitet.

      Genau um vier brachte Sheriff Parker den Gefangenen hinüber zur City Hall.

      Als Hilgers hereingeführt wurde, brüllten die Pelztierjäger wie auf ein stummes Kommando los.

      »Er muß hängen! Er muß hängen! Sheriffsmörder!«

      »Ruhe!« Der Richter schlug mit seinem kleinen Silberhammer auf den Tisch.

      Nur allmählich trat Stille ein.

      Wyatt Earp und Doc Holliday standen noch draußen an der Tür.

      »Wo ist eigentlich der Cowboy?« fragte Wyatt plötzlich.

      Der Georgier nahm die Schultern hoch.

      »Keine Ahnung. Sein Pferd war heute mittag nicht mehr im Stall.«

      Langsam fuhr der Marshal mit dem Daumennagel über die Unterlippe. »Ach…«

      »Auch eine merkwürdige Type, zweifellos. Der Junge hatte so etwas Unstetes in den Augen…«

      Wyatt Earp war schon auf dem Weg zum Boardinghouse.

      Als er drei Minuten später wieder in der Tür erschien, nickte er Doc Holliday zu.

      »Sie hatten recht, Doc, er ist weg.«

      Holliday schnippste seine Zigarette in die Luft und nahm die Brauen hoch in die Stirn.

      Der Marshal runzelte ebenfalls die Stirn. »Well, ich habe niemals Wert auf ein Dankeswort gelegt. Und auch nicht auf ein Good bye, aber…«

      Holliday nickte.

      Die beiden betraten die City Hall.

      Da ging es bereits hoch her. Es waren die Pelztierjäger, die sich vor allem zu Worte meldeten und dem Beschuldigten erregt ihre Verachtung entgegenschleuderten.

      Da trat Wyatt Earp an den Richtertisch und hob die Hand zum Zeichen dafür, daß er sprechen wolle.

      Der Richter erteilte ihm das Wort.

      »Euer Ehren, ich bedauere, Ihnen sagen zu müssen, daß Sie die Verhandlung aufschieben müssen.«

      »Aufschieben?«

      Ein Raunen ging durch den Saal.

      »Yeah, Sie müssen die Verhandlung verschieben. Denn Sie brauchen mich ja als Zeugen.«

      »Ja, und Sie sind doch hier…«

      »Im Augenblick noch. Aber ich muß leider weg.«

      Die ersten Tumulte wurden laut, und dann setzte ein wahrer Organ wüstester Beschimpfungen des Beklagten ein.

      Der Marshal hob die Hand, und als es trotzdem nicht ruhig werden wollte, übertönte er mit seiner sonoren Stimme den Lärm.

      »Männer, der fremde Cowboy, den ich gestern zusammen mit Doc Holliday hier aus einer Keilerei zog, ist plötzlich verschwunden.«

      Lange Gesichter, hundert Fragen.

      »Wir müssen diesen Mann, von dem wir nicht einmal den Namen kennen, suchen…«

      Und dabei blieb es.

      Ben Hilgers, der schon auf weichen Knien dem Tode entgegengesehen hatte, wurde wieder abgeführt.

      Wyatt Earp und Doc Holliday ritten eine Viertelstunde später nach Osten aus der Stadt.

      Als die letzten Häuser außer Sicht waren, nahm der Missourier sein Pferd herum und führte es vom Weg ab den Hang hinunter, in südlicher Richtung.

      Der Georgier folgte ihm schweigend.

      Nach anderthalb Stunden bog Wyatt weiter nach Westen ab.

      Kurz nach sechs Uhr stießen sie auf eine Spur.

      »Das ist er«, sagte der Marshal, ohne aus dem Sattel zu steigen.

      »Er ist fast sechs Stunden vor uns.«

      »Yeah.«

      »Wenn die Regenfährte bleibt, ist es gut.«

      Aber die durch die starken Regengüsse anfangs sehr deutliche Spur verlor sich bald. Schon auf dem Hochplateau, wo der Boden steindurchsetzt war, hatte der Bergwind ihn schon wieder getrocknet.

      Die beiden Männer blieben in westlicher Richtung und hielten auf die ferne Bergkette der Grand Hogburk Hills zu.

      *

      Der Mörder war geflohen. Er hatte den größten Fehler gemacht, den er machen konnte: Er war davongeritten, ohne seine Zeche zu bezahlen, ohne sich von irgend jemand zu verabschieden.

      Er war gleich nach der Festnahme Ben Hilgers hinauf in sein Zimmer gegangen, hatte seine Sachen geholt und war damit zu seinem Pferd in den Stall gegangen.

      Niemand hatte bemerkt, daß er davongeritten war. Er mußte das hintere Hoftor zur Quergasse hin benutzt haben, sonst hätte ihn doch irgend jemand sehen müssen.

      Nun machte er sofort einen zweiten Fehler: Er ritt nach Westen aus der Stadt. Da er aus Westen gekommen war, in der Stadt aber doch überhaupt nichts erledigt hatte, hätte er nicht nach Westen davonreiten dürfen.

      Wyatt Earp brachte den fremden Cowboy sofort, nachdem er sein Verschwinden bemerkt hatte, mit dem Mord an dem Sheriff in Zusammenhang. Sie waren beide aus Westen gekommen. Und der Bursche hatte einen gehetzten, verstörten Eindruck gemacht. Daß der Sheriff von Westen gekommen war, stand für Wyatt fest, denn das Pferd, das leider kein Brandzeichen trug, hätte lehmbespritzte Beine haben müssen, wenn der Reiter von Osten über die Berge gekommen wäre. Bei dem Unwetter waren die Berghänge so aufgespült worden, daß ein Reiter unmöglich ohne diese Spuren von Osten her in die Stadt hätte gelangen können.

      Diese Überlegungen hatten den Marshal auf den Trail nach Westen gebracht.

      Der Mörder hatte nicht ganz sechs Stunden Vorsprung. Es waren etwas über fünf Stunden. Wenn er das Hochplateau erst erreicht hatte, konnte er in gestrecktem Galopp reiten.

      Noch hatte er das steinige Hochplateau nicht erreicht, das ihn endlich aus dem schlammigen Talboden brachte, als er fern im Norden am Horizont zwei Reiter entdeckte.

      Er hielt erschrocken an und fixierte die beiden Punkte, die sich rasch näherbewegten und zusehends größer wurden.

      Der erste Impuls sagte dem Mörder: Wyatt Earp und Doc Holliday! Sie haben meine Flucht schon früh entdeckt und sind mir gefolgt.

      Sie werden zunächst in östlicher Richtung in die Birnayhänge geritten sein und dann schnell festgestellt haben, daß sie auf dem falschen Trail saßen. Dann müssen sie nach Norden abgebogen sein, und als sie da nirgends in einem entsprechenden Umkreis eine Fährte gefunden haben, kehrten sie jetzt ins Tal zurück.

      Nur so konnte es sein.

      Und diesmal war der Verbrecher klüger und besonnener,

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