Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Nicht ausgeschlossen…«

      Sie waren ihm in allem dicht auf der Spur, die beiden Dodger. Eines aber wußten sie nicht: daß der Sheriffmörder Jerry Walker zwei Bundesgenossen hatte.

      *

      Zwei Tage lang hatten die drei Tramps die Berge durchzogen. Immer und immer wieder hatte Walker haltgemacht, sich auf eine erhöhte Stelle postiert und das Land, das hinter ihnen lag, beobachtet.

      Nachts hatte er nicht mehr geschlafen, weil er glaubte, die Verfolger müßten schon in der Näher sein.

      Er traute es Wyatt Earp durchaus zu, den ganzen Tag über unsichtbar zu bleiben und mitten in der Nacht plötzlich am Lagerplatz aufzutauchen. Und daß sich der Marshal dann auch nichts aus den beiden Gaunergestalten Velo und Norton machen würde, war Jerry völlig klar.

      Deshalb mußte er wachen. Er mußte der Angreifer sein. Auf keinen Fall durfte er sich von dem Marshal überrumpeln lassen.

      Immer und immer wieder wollte ihn der Schlaf übermannen, aber die Angst vor dem Verfolger war so groß, daß er schließlich doch wach blieb.

      Das rächte sich natürlich amTag. Er brauchte Schlaf und brachte es fertig, die beiden goldgierigen Hyänen, die er da mit sich schleppte, als Wachen aufzustellen. Er sah genau in ihren Gesichtern, was in ihnen vorging.

      Besonders Velo zeigte deutlich, wie er sich die Teilung der Ausbeute gedacht hatte.

      Aber Walker wußte ja, daß es gar keine Goldader und also auch gar keine Ausbeute geben konnte, die geteilt werden müßte.

      Noch war er sicher wie in Abrahams Schoß, wenn er tagsüber unter der Obhut der beiden Banditen wachte.

      Die beiden waren schon mißtrauisch untereinander geworden. Wenn der eine mit Walker sprach, sah der andere zu, daß er ja jedes Wort mitbekam.

      So hatten sie sich schon zwei Tage und zwei Nächte durch die Berge geschleppt.

      Nachts wachte Walker und verbrachte neun Stunden voller Angespanntsein und Angst – tagsüber wachten die beiden. Weiter kamen sie auf diese Weise immer nur wenig.

      Am Morgen des dritten Tages krächzte Velo, als Walker sich wieder zum Schlafen niederlegen wollte. »He, Webster, wo ist eigentlich die Ader?«

      »Drüben am Westcreek.«

      »Ach – und wie lange gedenkst du noch hier in diesen verdammten Bergen herumzukriechen? He, ist es nicht vielleicht möglich, daß deine Diggerkids längst auf einem anderen Weg zum Westcreek gezogen sind, um das Nest zu leeren, he?«

      Walker, der sich schon niedergelegt hatte, richtete sich auf. Er war so vollkommen erschöpft, trotz der Schlafstunden, die er tagsüber einlegte, daß er über diese Dinge längst nicht mehr nachgedacht hatte.

      Yeah, das war tatsächlich möglich: nämlich daß Wyatt Earp und Doc Holliday ihm bereits voraus waren und ihn seinerseits drüben auf dem Rio Blanco Plateau erwarteten.

      Dazu müßten sie allerdings genau wissen, wohin er wollte.

      Oder…? War es nicht auch möglich, daß der Marshal mehr wußte? Daß er vielleicht aus der Fluchtrichtung das Ziel erahnte? Man hatte sich ja solche Dinge von ihm erzählt!

      Und das war das schlimmste für Walker: daß Wyatt Earp, von dessen Taten er einst geträumt, den er nun kennengelernt hatte, der ihn in bravouröser Manier aus einer Patsche gerissen hatte, jetzt als sein Gegner auf seinen Fersen saß.

      Well, und dann dachte er das gleiche, was alle bisherigen Gegner des Missouriers gedacht hatten: Mich jagt er nicht.

      Mich stellt er jedenfalls nicht! Ich bin nicht wie die anderen. Ich bin klüger, geschickter, raffinierter und härter!

      Der Gedanke allerdings, daß Wyatt Earp auf dem Rio Blanco Plateau sein könnte, machte ihm doch erheblich zu schaffen. War es nicht das beste, wenn er auf dem schnellsten Weg suchte, weiterzukommen?

      Ganz sicher.

      Aber wo wollte er eigentlich hin?

      Die beiden Banditen hatte er doch nur mitgenommen, um sich mit ihrer Hilfe der etwaigen Verfolger zu entledigen. Wenn sie jetzt nicht mehr hinter ihm waren, dann konnte er ja vielleicht wieder ostwärts…

      Aber nein, das war auch sinnlos. Denn ebensowenig, wie er nun wußte, ob der Marshal auf der Rio Blanco Ebene war, wußte er, ob er noch hinter ihm war, oder sonst irgendwo im Osten.

      Er mußte nach Westen hinüber.

      Und diesen Gedanken hatte er schon in der vergangenen Nacht gehabt: War seine Flucht, seine Fluchtrichtung anfangs auch willkürlich eingeschlagen worden, so hatte sich die Richtung bei ihm doch schon irgendwie festgesetzt.

      Yeah, er mußte nach Westen. Zum Westcreek.

      Es gab da übrigens wirklich Gold. Aber das steckte nicht in einem Hole, sondern in einer massiven Kiste, die oben in einer Dachkammer des großen Ranchhauses stand.

      Und dieses Gold brauchte er. Zumindest einen Teil davon. Denn er mußte sehen, daß er hinauf nach Norden kam.

      Im Süden waren die Berge. Im Norden zwar auch. Aber im Süden war das Land nachher dichter besiedelt und also gefährlicher für einen – Mörder.

      Nur hin und wieder tauchte vor seinen Augen das Bild Dick Cirbys auf, wie er ihn in jener Nacht aus der Wasserlache angehoben und ihm ins Gesicht gesehen hatte, um festzustellen, ob er tot war.

      Yeah, er hatte Dick Cirby ermordet. Einen Sheriff hatte er ermordet!

      Norton trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.

      »He, Webster, hast du nicht gehört, was Velo gefragt hat?« raunzte der Holzfäller.

      »Natürlich habe ich es überlegt. Gebt acht: Ich werde jetzt zwei Stunden schlafen, und dann ziehen wir los. Im scharfen Galopp nach Westen. Haltet die Augen offen und macht alles zum Abmarsch bereit. Am Ende beabsichtigen die beiden Schufte tatsächlich, die Ader vor uns auszuschlagen. Aber macht euch keine Sorgen. So leicht ist das nichts für Leute, die nichts davon verstehen.«

      »Vielleicht verstehen sie ja eine ganze Menge davon«, gab Velo zu bedenken.

      »Nein, gar nichts. Das weiß ich ganz sicher. Schließlich habe ich ja erst mit ihnen gesprochen…«

      »Hat er nicht gesagt, sie hätten ihn plötzlich überfallen?« fragte Velo den Woodcutter mißtrauisch, als Walker eingeschlafen war.

      »Kann sein. Ist ja auch unwichtig. Er ist schon ziemlich durchgedreht. Interessiert mich alles nicht. Mich interessiert nur eines: das Gold!«

      Und das war auch bei dem Schießer nicht anders. Auch ihn hatte der Gedanke an das Gold umnebelt und seine sonstige raubtierhafte Vorsicht vergessen lassen.

      Walker tat nur so, als ob er schliefe. In Wirklichkeit beobachtete er die beiden scharf und überlegte, wie er sie am raschesten loswerden könnte.

      Dann war er vor Übermüdung doch eingeschlafen.

      Velo

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