Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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fuhr hoch und stand schwankend und schlaftrunken auf den Beinen, den Revolver in der Faust.

      Die beiden kannten das schon an ihm und glaubten, daß er sich von den beiden Goldrustlern bedroht fühlte.

      »He, Webster!« meinte Norton, als sie längst im Sattel saßen. »Du faselst da immer was von einem Marshal und von einem Arzt. Was haben die mit dir zu tun?«

      Jerry Walker erschrak bis ins Mark. Verdammt, verriet er sich also schon im Schlaf!

      Da wurde es ja allerhöchste Zeit, daß er sich von den beiden Tramps trennte. Aber wie sollte er das anstellen? Die beiden waren wachsam wie Schießhunde und würden ihn gnadenlos niederknallen, wenn sie sich betrogen glaubten.

      Unablässig zermarterte sich Jerry das Hirn, wie er sich der Gefährten entledigen könnte.

      Yeah, in den Bergnächten, in denen er gewacht hatte, wäre es eine Kleinigkeit gewesen. Da hatten sie schnarchend in ihren Decken gelegen. Aber da hatte er sie ja auch noch gebraucht, weil er den Marshal hinter sich glaubte.

      Jetzt aber zeigten sich die beiden Tramps äußerst mißtrauisch.

      Bei Einbruch der Dunkelheit tauchten die Dächer einer Ansiedlung vor ihnen auf.

      »Was ist das…?« fragte Walker stirnrunzelnd, denn er wußte tatsächlich nicht, wo er sich hier befand.

      »Das ist Sanfor«, krächzte Velo.

      Sanfor! Wie ein Paukenschlag hämmerte der Name durchs Hirn des Mörders. War es nicht die Stadt, in der er den Vater niedergestochen hatte?

      Es war die gleiche Stadt. Da lebte das Mädchen Florence, da war das Boardinghouse – und da gab es jetzt vielleicht auf dem Graveyard einen Stein oder auch nur ein Holzkreuz, auf dem ein paar Zeilen standen.

      Die Daten des Todestages – denn mehr hatten die Leute in Sanfor ja nicht von dem Rancher gewußt.

      Norton deutete nach Südwesten auf die dunklen Häuser. »Da werden wir schlafen.«

      »In Sanfor?« entfuhr es Walker.

      »Yeah!« bestätigte der Coltman.

      »Aber…«

      »Was aber?« fragten die beiden wie aus einem Mund.

      Walker schluckte vor Zorn und Verzweiflung.

      »Es ist nur so, die beiden Banditen, die können doch genausogut in der Stadt sein. Ich vermute es sogar sehr stark, denn es ist ja hier in dieser Gegend offenbar die einzige Ansiedlung.«

      »Na und? Da können wir wenigstens gleich mit ihnen abrechnen«, brabbelte der Holzfäller.

      Walker wollte noch etwas sagen, als Cass Velo plötzlich seinen Revolver in der Hand hielt und langsam mit einem unangenehmen Geräusch den Revolver spannte.

      »Wir reiten nach Sanfor«, sagte er mit seiner hohlen, schnarrenden Stimme.

      *

      Sie ritten nach Sanfor.

      Und zwar so, daß Walker voranritt. Velo blieb dicht hinter ihm und Norton machte den Schluß.

      Die Lichter der Bars warfen gelbe Strahlenbündel auf die Mainstreet, und der Lärm hämmernder Orchestrionmusik vermischte sich mit dem Grölen angetrunkener Männer.

      Als sie die Höhe des Mietstalls erreichten, in dem die hübsche kleine Florence arbeitete, zog der Mörder den Kopf tief zwischen die Schultern.

      »Was hast du denn?« krächzte Velo hinter ihm.

      »Laß ihn, vielleicht friert er«, antwortete der Holzfäller.

      Dann kam das Boardinghouse, in dessen Hauseingang Jerry Walker seinen Vater niedergestochen hatte.

      Velo schnarrte: »Halt an. Da ist ein Boardinghouse. Hier werden wir Quartier machen. Ich muß endlich mal wieder in einem Bett liegen.«

      Walker schwieg.

      Da führte Velo seinen Gaul dicht neben ihn. »He, was ist mit dir los?«

      »Ich reite weiter.«

      »Ach…?«

      »Yeah.«

      »Hast du das gehört, Jube?«

      »Hab’ ich.«

      »Na und? Sollen wir uns das vielleicht bieten lassen?«

      »Das mußt du wissen«, wand sich der Woodcutter heraus.

      »So, das muß ich also wissen! Well, du hast es gehört, Webster. Ich muß es wissen. Und ich sage: wir bleiben hier.«

      Walker nahm die Zügel hoch. Der Weißfuchs setzte sich in Bewegung.

      Sofort war Velo heran und fiel dem Westcreek Man in die Zügel.

      Der warf den Kopf herum. Und trotz der Dunkelheit sah Cass Velo es in seinen Augen blitzen. Ein Anblick, der ihm bei dem vermeintlichen Goldgräber völlig neu war.

      »Was fällt dir ein!« zischte Walker.

      Norton war heran.

      »Laßt das doch, wozu wollen wir uns hier rumschlagen. Ich habe ganz andere Gedanken im Kopf. Zum Beispiel den: Wie kommt es, daß Webster und die beiden Goldkids nicht in Sanfor gelandet sind, sondern drüben in Dead West, he?«

      Walker zuckte zusammen. Damned, jetzt entdeckte ausgerechnet dieser Elefant ein Loch in seinem Lügengewebe.

      »Du machst dir unnötige Gedanken«, meinte Velo schleimig. »Wenn der liebe Webster uns aufs Eis zu führen gedenkt, ist er der erste, der sich darauf das Genick bricht, he-he-he-he.«

      Die widerliche Lache lag dröhnend in Walkers Ohren.

      »Hört zu, Boys, ich werde euch etwas sagen: Ihr braucht ja nicht mit mir zu kommen, wenn ihr plötzlich mißtrauisch werdet. Ich bin vom

      Westcreek geflüchtet, ostwärts, immer ostwärts. Ich wollte nach Sulphur und habe es verpaßt. Dieses Nest hier habe ich auch nicht gesehen, ich bin geritten und geritten, durch die Nacht – und dann war ich am Morgen plötzlich in Dead West. Und trotzdem waren die Verfolger hinter mir.«

      »Aber du bist doch nicht an einem einzigen Tag vom Westcreek nach Dead West gekommen«, knurrte der Schießer.

      »Natürlich nicht, denn Flügel habe ich ja keine. Ich fand in einer verlassenen Berghütte Unterschlupf vor dem Regen.«

      Leuchten waren sie beide nicht, sonst hätten sie das allzu Durchsichtige in »Websters« Story doch erkennen müssen. Trotz der Goldblende. Denn daß das Gold ihre Geister bereits stark getrübt hatte, war überdeutlich.

      »Weshalb willst du hier keine Rast einlegen?« suchte Norton abzulenken.

      »Weil ich weiter muß, und weil ich nicht im Traum daran denke, diesen beiden Schweinehunden

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