Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 218

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

und Feuer! Das sind Ihre Freunde!« schrie einer. »Vorwärts, laß sie los!«

      Aber die anderen schoben weiter.

      Und drei Minuten später standen sie in einer der beiden Zellen des Jails von Sulphur.

      Es war dem Sheriff gelungen, die anderen Männer außer dem Mayor und dem greisen Richter Bingham herauszudrängen.

      Der Missourier rief dem Sheriff zu: »Lassen Sie unsere Pferde vom Saloon wegholen, Sheriff!«

      »Mann, rede nicht!« zischte der Mayor, ein schlanker Mensch von höchstens sechsundvierzig Jahren. »Ihr habt doch hier keine Forderungen mehr zu stellen. Ihr werdet aufgeknüpft, das ist doch klar. Drüben in der Schenke liegt ein Toter…«

      »Noch nicht«, entgegnete Holliday eisig. »Sheriff, lassen Sie unsere Pferde herbringen. Wenn die Tiere weg sind, machen wir Sie dafür verantwortlich.«

      Draußen schrie und tobte die Menge.

      »Aufhängen!«

      Damit war man im Westen rasch bei der Hand.

      »Da, hören Sie nur, was die Leute rufen!« sagte der Mayor und warf sich in die Brust. »Yeah, Boys, so leicht ist euch das in Sulphur nicht geworden, nicht wahr. Wir kennen euch, die Cornoy Brothers. Wozu sollen wir eigentlich noch warten, Richter, es sind die Cornoy Brothers, und die haben den Tod siebenfach verdient. Geben wir sie doch den Leuten.«

      Sheriff Watson, sonst ein gutmütiger und rechtlich denkender Mensch, war völlig aus dem Leim. Er plusterte sich auf und meinte:

      »Ich gehe jetzt hinaus und spreche mit den Leuten. Sie, Mayor, müssen den Hintereingang bewachen. Und der Richter kann sich die Halunken ja schon mal vorknöpfen.«

      »Die Pferde, he!« rief Wyatt dem aufgeblasenen Mann nach, der das Gesetz in Sulphur vertrat.

      Richter Bingham war ein alter, gichtgebeugter Mann. Er hatte schütteres Haar und trug eine goldgeränderte Brille. Trocken und pergamentfarben spannte sich seine Haut über seinen knochigen Schädel. Er trug einen schwarzen Anzug, der auf den Revers und den Unterarmen mit Flecken besät war. Auch sein Hemd war nicht mehr weiß.

      Er zog sich einen Hocker heran und ließ sich vor der Gittertür nieder.

      Während er den Georgier anblickte, sagte er: »So, Freund, und nun wirst du mir mal erzählen, wie du heißt.«

      »Ich bin nicht mit Ihnen in die Schule gegangen, Mister. Also bitte, richten Sie sich danach.«

      »Well…« Bingham strich sich mit einem halb verlegenen, halb ärgerlichen Grinsen über seinen kahlen Schädel. »Also, wie heißen Sie?«

      »Holliday.«

      »Gut. Augenblick, ich muß mir Papier und Schreibzeug holen.«

      Der Mayor brachte ihm beides und brachte noch einen Hocker, damit er darauf schreiben konnte.

      »So, Sie heißen also Holliday?«

      Der Mayor brüllte: »Der Kerl lügt doch, Richter! Merken Sie das denn nicht? Es ist Ed Cornoy, und der andere ist Joe! Lesen Sie doch die Steckbriefe durch, Richter. Ich habe es gerade getan. Ed – groß, schlank, hager, mit blauen Augen und brünettem Haar, Bart auf der Oberlippe. Frech, großmäulig, gefährlicher Revolverschütze…«

      Holliday lachte leise in sich hinein. »Stimmt tatsächlich. Findest du nicht auch, Joe?« wandte er sich an den Marshal.

      »Da, haben Sie es gehört, Richter! Der Fall liegt doch sonnenklar.«

      »Völlig klar«, entgegnete Holliday kühl.

      Der Richter klopfte mit seinen Fingerknöcheln auf den Hockerrand.

      »Ich muß doch bitten, Mayor, mich nicht ständig zu unterbrechen. Ist das hier mein Amt oder ist es das Ihre? Bitte, also halten Sie sich zurück. Ich weiß schon, was ich zu tun habe. Es ist meine Pflicht, die Festgenommenen zu vernehmen. Also, Sie heißen Holliday?«

      »Aber der Kerl lügt doch, Richter!« protestierte der Mayor.

      Da sprang der kleine Richter auf, schob sich die Brille auf den Nasenrücken hoch und schrie: »Mayor Hick! Ich fordere Sie auf, das Jail zu verlassen, falls Sie sich noch einmal in meine Amtshandlungen mischen!«

      Der Mayor preßte wütend die Lippen aufeinander.

      Und Richter Bingham ließ sich wieder auf seinen Hocker nieder.

      »Holliday, haben Sie also gesagt, Well, und Ihr Vorname bitte, Mr. Holliday?«

      »John. John Henry.«

      »John Henry«, wiederholte der Richter. Die Feder kratzte über das Papier.

      »Beruf, Mr. Holliday?«

      »Zahnarzt.«

      Da hob der Richter den Kopf. »Zahnarzt. Sind Sie Doktor?«

      »Yeah.«

      »Pah!« platzte der Mayor los. »Gemeine Lügen! Nichts als dreckige Lügen, Richter, lassen Sie sich doch um Himmels willen von diesen Brüdern nicht die Zeit nehmen. Merken Sie denn nicht, worauf dieser Kerl hinaus will? Er will nicht mehr und nicht weniger, als Ihnen weismachen, daß er Doc Holliday wäre. Ha! Fehlt jetzt nur noch, daß der andere, der verstockte Bursche da, behauptet, er wäre Wyatt Earp!«

      Der Richter sprang auf und wies mit dem ausgestreckten Arm zur Tür. »Mayor…!«

      »Ja, ja, schon gut, ich gehe.« Der Bürgermeister verließ mit zornigrotem Kopf das Jail.

      Bingham setzte sich wieder.

      »Es muß doch schließlich alles seine Ordnung haben. Also, Sie heißen Doc Holliday. Well. Ist aufgeschrieben. Und sie, Mister – Sie heißen also Earp.«

      »Genau.«

      »Wyatt, vermute ich?«

      »Yeah.«

      Unbeirrbar schrieb der Richter es auf.

      »Wissen Sie, das ist nichts Besonderes. Es wird alles notiert. Wir haben schon die tollsten Figuren gehabt. Oben in Ohama, wo ich siebzehn Jahre lang Richter war, da kam eines Tages Napoleon Bonaparte ins Jail, und George Washington war auch da. Sogar Mohammed und der Kaiser von China. Jedem wird Recht geschehen!« fuhr er pathetisch fort. »Jeder kommt zu Wort und gibt zu Protokoll, was er zu Protokoll zu geben hat, ehe wir ihn -grrt!« Er machte die unverwechselbare Geste des Strangulierens.

      Wyatt Earp hatte ihn scharf beobachtet. Dieser alte Richter war sicher kein übler Bursche, aber doch schon ein wenig durchgedreht.

      »Hören Sie, Richter, wenn Napoleon zu Ihnen kommt, so müssen Sie Mitleid mit ihm haben, daß er so viele Jahre nach seinem Tod noch in ein Jail kriechen muß, um sich von einem US-Richter verhören zu lassen. Aber was würden Sie sagen, wenn das tatsächlich unsere Namen wären, die Sie da aufgeschrieben haben?«

      Der Richter hatte sich erhoben. Ein stilles,

Скачать книгу