Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Ike.«

      Der Desperado wandte den Kopf. »Was wollen Sie? Ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen.«

      »Das möchte ich Ihnen auch raten, Isaac Clanton. Immerhin, Leute, die hier im Jail sitzen, haben Sie nicht freizulassen. Sie sind weder Sheriff noch Deputy, noch haben Sie sonst ein Amt in der Stadt, das Sie zu solchen Handlungen berechtigen würde. So long, Ike!«

      Der Bandit starrte noch einen Augenblick in das harte Gesicht des Marshals und wandte sich dann mit einem Ruck ab.

      Seine Schritte dröhnten auf dem Vorplatz.

      Jim Thorpe war zu sich gekommen und hatte die letzten Worte Wyatt Earps gehört. Ächzend und benommen richtete er sich auf.

      Damned, er hat mich zum zweitenmal niedergeschlagen! zuckte es durch seinen Schädel. Das wird er büßen!

      Jonny Behan blickte mit ausdruckslosem Gesicht vor sich hin.

      »Sperren Sie ihn wieder ein, Behan!« gebot der Marshal.

      Der Sheriff nahm die Zellenschlüssel und wollte Thorpe zur Gittertür führen.

      Da riß sich der Nogalesman los.

      »Da haben Sie es doch, Sheriff! Habe ich es Ihnen nicht gesagt: Dieser Mann schiebt sie hin und her wie einen Topf auf dem Ofen. Und Sie lassen es sich gefallen, wie ein Topf es sich gefallen lassen muß. Was sind Sie doch für ein jämmerlicher Kerl! Da – ich spucke aus vor Ihnen, Jonny Behan! Sie haben Angst vor ihm, weil er Wyatt Earp heißt, weil er der große Marshal ist, vor dem alle kleinen Gauner Angst haben, nicht wahr? Ich verachte Sie, Behan. Sie sind die traurigste Gestalt, die ich je gesehen habe.«

      Und dann federte er plötzlich zur Seite und riß dem Sheriff die Schlüssel aus der Hand.

      Mit zwei blitzschnellen Sprüngen hatte der Missourier ihn schon erreicht, packte ihn am Arm und riß ihm die Schlüssel aus der Hand.

      Jim Thorpe hatte immer noch nicht ausgelernt. Wieder machte er den Wahnsinnsversuch, sich mit den Fäusten gegen den Marshal zu wehren.

      Ein rechter Haken warf ihn krachend gegen die Zellentür.

      Thorpe ging wieder in die Knie. Hinter den Schlägen des eisenharten Mannes aus Missouri saß ein unwiderstehlicher Dampf.

      Wyatt packte den Verbrecher, riß ihn hoch, entwaffnete ihn und schüttelte ihn derb hin und her.

      »Hör zu, Thorpe. Wir sind einander nun schon zweimal begegnet. Beim dritten Mal gibt’s eine böse Feier!« Dann stieß er ihn in die Zelle und warf die Gittertür zu.

      Hart und klirrend fielen die Schlüssel vor dem Sheriff auf die Tischplatte.

      »Good night, Mr. Behan!«

      Donnernd krachte die Tür ins Schloß.

      Jonny Behan blickte auf die Tür. Er hatte die Schultern hochgezogen und die Fäuste geballt. Es zuckte in seinem blassen Gesicht.

      Jim Thorpe hockte auf der Pritsche und rieb sich den Schädel.

      »He, Sheriff!« meldete er sich und riß Behan aus seinen finsteren Gedanken. »Ich hätte eine…«

      Jonny Behan fuhr herum und schrie mit überschnappender Stimme: »Sie sollen Ihr verdammtes Maul halten, Thorpe. Haben Sie verstanden?«

      »All right, Sheriff. Ich kann Ihren Ärger ja verstehen. Aber deswegen wollte ich Sie ja eben etwas fragen. Nämlich weshalb geben Sie den Stern eigentlich nicht ab? Das Ding paßt doch gar nicht zu Ihnen, Behan. Sie sind so ein schlechter Sheriff, wie ich ein Prediger wäre.«

      Das war genau das, was Jonny Behan nicht hören konnte. Er hatte es vor Jahren mit einer gewaltigen Energieleistung geschafft, sich in Sheriff Shibells Gunst einzuschleichen, um den Stern genau in der Stadt zu bekommen, in der er ihn haben wollte. Das war für ihn die Erfüllung seiner Träume gewesen.

      Und nun kam dieser verdammte Rowdy daher und glaubte, ihm so etwas sagen zu können!

      Wütend kam er auf die Zelle zu. Zischend kam es durch seine zusammengepreßten Zähne: »Was fällt dir ein, verdammter Bandit! Ich werde dir das Genick brechen. Du hast die Bank of Tombstone beraubt, und wer weiß, wieviel Dreck du sonst noch am Stecken hast. Der Raubüberfall auf die Bank reicht aus für den Strick, Amigo. Und diesen Strick werde ich dir drehen. Ich, Jonny Behan, der Sheriff von Tombstone.«

      Jim Thorpe hob seinen brummenden Schädel.

      »Sie armseliger Kerl! Ich lache über Sie, Jonny Behan. Sie sind kein Sheriff, auch wenn Sie den Stern tragen.«

      »Ich weiß ganz genau, was Sie wurmt. Ich habe Sie beobachtet, Behan. Es ist Wyatt Earp, der Ihnen zu schaffen macht. Jawohl, geben Sie es doch zu! Es ist der große Marshal, neben dem Sie nichts zu bestellen haben. Yeah, Sie haben Freunde, mächtige Freunde sogar, aber es sind Banditen, und darauf können Sie nicht stolz sein. Auch das wurmt Sie!«

      Jonny Behan taumelte zurück. Seine Unterlippe zitterte. Wieder beschlich Jim Thorpe das Gefühl, dieser Mann wolle ihn niederschießen. Aber dann wußte er, daß Jonny Behan dazu nicht imstande war.

      Behan wandte sich plötzlich ab und rannte in die Nebenkammer, aus der er gleich darauf mit Thorpes Satteltaschen zurückkam.

      Was wohl Jonny Behan in diesem Augenblick wirklich vorhatte? Wollte er etwa zu Wyatt Earp? Oder vielleicht zu John Clumb, dem Mayor? Oder wollte er mit dem Geld verschwinden?

      Er war auf dem Weg zur Tür, als plötzlich vorn geöffnet wurde und ein Mann hereinsah. Es war ein großer, breitschultriger Mensch mit romanischen Gesichtszügen und einem scharf ausrasierten Kinnbart. Er trug Cowboykleidung, machte aber einen äußerst gepflegten Eindruck. Er mochte etwas über dreißig Jahre alt sein.

      »Hallo, Sheriff!« rief er. »Wohin so eilig?«

      »Frank? Sie?«Der Mann in der Tür war Frank McLowery, der ältere des berüchtigten Banditenpaares, das zu den Paladinen der Clantons zählte. Er war der geheime Kopf der ganzen Gang.

      Jetzt stand der Bandit mit einem diabolischen Lächeln einen Schritt vor Jonny Behan. McLowery streckte seine schlanke, langfingrige linke Hand aus und hielt sie dem Sheriff geöffnet entgegen. Den Kopf hatte er dabei hochgenommen und sah Jonny Behan, den er um halbe Haupteslänge überragte, mokant von oben herab an.

      Der Sheriff sah ihn ziemlich hilflos an. Er sah so aus, als wollte er den Kopf schütteln, aber dann hob er doch die Rechte, in der er die Satteltaschen hielt, und reichte sie Frank McLowery entgegen.

      Mit ruhigen Bewegungen, als handle es sich um die selbstverständlichste Sache der Welt, nahm der Desperado die Taschen an und öffnete sie. Dann flog sein Blick zu den Zellen hinüber.

      »Aha«, meinte er mit nasaler Stimme. »Der fremde Dreckskerl da hat also die Bank erleichtert.«

      Mit langsamen Schritten ging er auf die Zelle zu.

      »Hör zu, Junge. Das hättest du nicht tun sollen. Wenn hier einer Geld holt, dann sind wir das. Und wir holen es nicht in Tombstone. Das verstehst du natürlich nicht. Woher kommst du?«

      Thorpe

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