Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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zurück.«

      Behan hatte die Satteltaschen schon an dem Verbindungsgurt hochgenommen.

      Thorpe brüllte: »Wissen Sie überhaupt, wer ich bin, Sheriff? Wenn Sie es wüßten, würden Sie es nicht wagen, mein Eigentum anzutasten. Aber das sage ich Ihnen: Meine Freunde werden mit Ihnen abrechnen, Sheriff. Ich wette, daß sie schon morgen hier sind. Es sind lauter harte Jungens, die nur eine unschöne Eigenschaft haben, sie verstehen absolut keinen Spaß.«

      Behan hatte diesen Worten nachgelauscht. Sie besagten genau das, wovor ihm graute. Er war kein Kämpfer.

      Mit einer hölzernen Bewegung hing er die Satteltaschen an einem Nagel auf. Während er zu seinem Schreibtisch ging, zupfte er mit einer mechanischen Geste seine Krawatte zurecht. Dann blieb er vor seinem Stuhl stehen, stützte sich mit der Linken auf die Schreibtischplatte und blickte durch die rauchgelbe Gardine auf die Straße.

      »Wissen Sie etwa nicht, wer der Mann war, der Sie gebracht hat?«

      Nein. Jim Thorpe wußte es nicht. Er konnte sich überhaupt nur daran erinnern, daß der Fremde auf ihn zugekommen war und einen Revolver gezogen hatte. Was dann weiter geschehen war, hatte sich aus seiner Erinnerung verflüchtigt.

      Jedenfalls mußte der Mann ihn früher getroffen haben. Aber wie war das nur möglich? Thorpe hatte doch den Colt zuerst in der Hand gehabt. Mit einer tausendfach geübten Bewegung war er bisher fünfmal so schnell gewesen wie jeder andere.

      Jonny Behan sagte leise in das Halbdunkel des Raumes hinein: »Wissen Sie wirklich nicht, wer er war?«

      »Nein!«

      »Well, ich werde es Ihnen sagen, und gleichzeitig werde ich Sie bitten, so rasch wie möglich zu vergessen, daß Sie diesen Namen gehört haben.«

      »He, machen Sie es nicht so spannend, Sheriff! Wer kann der Kerl schon sein? Ein Revolverschwinger, der hart und schnell zuschlägt.«

      Behans Kopf flog herum. Es war die erste rasche Bewegung, die Jim Thorpe beobachtet hatte.

      »Haben Sie sich mit ihm geschossen?«

      »Yeah – das heißt, ich zog und…« Der Outlaw wischte sich über die Stirn. »Damned, der Kerl muß aber schnell gewesen sein.«

      »Wie schnell?« Behan hatte ihm diese Frage zugeschossen. Und in seinen matten Augen schienen plötzlich kleine Lichter zu funkeln.

      Thorpe geriet sichtlich in Verlegenheit.

      »Yeah – wenn ich das recht bedenke, dann muß der Mann höllisch schnell gezogen haben. Denn als ich den Revolver zog, da hingen seine Hände noch herunter. Ja, jetzt weiß ich es genau: Ich hatte den Colt schon vorgestoßen und gerade den Hahn gespannt, da fauchte mich der Schuß von seiner linken Hüfte her an. Das Geschoß riß mir die Waffe aus der Hand.«

      »Und…? Weiter?« forschte Behan. In seiner Stimme war plötzlich ein lauernder Ton.

      »Nun ja, ich mußte nun mit den Fäusten kämpfen.«

      »Trugen Sie nicht zwei Revolver?«

      Thorpe nagte an seiner Unterlippe.

      »Yeah, weshalb sollte ich es nicht zugeben. Ich bin kein echter Zweihandman, dafür bin ich aber links doppelt so gut.«

      Behan zog eine verächtliche Miene.

      »Was wollen Sie!« begehrte der Nogalesman auf. »Der Kerl schoß so schnell, daß ich einfach gezwungen war, mit den Fäusten zu kämpfen. Das große Ding an seiner linken Hüfte fauchte auf, ehe ich überhaupt richtig gezielt hatte.«

      Thorpe schlug sich plötzlich mit der flachen Hand gegen den Schädel. »He, der Mann muß ja ein unheimlicher Revolverschütze sein. Wer ist denn so schnell? Nun sagen Sie bloß, es war Doc Holliday?«

      Behan schüttelte den Kopf. »Nein, da kann ich Sie beruhigen. Es war nicht Doc Holliday, denn wenn er es gewesen wäre, dann hätten Sie jetzt höchstwahrscheinlich keine Chance mehr, über ihn nachzudenken.«

      Wie er sich auszudrücken verstand, dieser Jonny Behan. Mit welcher Begierde er sich die Einzelheiten des Kampfes schildern ließ!

      Es hat nur wenige Menschen gegeben, die ihn so gut kannten, daß sie eine Erklärung für diese seine Natur hatten. Er war schon als Junge so etwas wie ein Gernegroß gewesen. Er las Seeräubergeschichten und konnte darüber stundenlang in seiner Kammer hocken. Und vielleicht träumte er sich in die Rollen seiner Helden hinein.

      Hier gab es das gefährliche Leben, von dem er als Junge geträumt hatte. Aber es war ein hartes, oft brutales Spiel, bar jeder Romantik; ein Spiel, in dem es für den schmächtigen Jonny Behan keine Rolle gab.

      So war denn das, was anfangs eine Art wie Ehrfurcht und Schwärmerei für Männer wie diesen Wyatt Earp gewesen war, in Neid und allmählich sogar in Haß umgeschlagen.

      Behans Blick hing am Gesicht des Gefangenen. »Was geschah dann?«

      »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt«, erwiderte Thorpe unwillig.

      Der Sheriff klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Tisch. Es sollte herrisch wirken, erinnerte aber eher an die Geste eines ungehaltenen Lehrers, der auf das Pult klopft, um sich Respekt vor seinen Schülern zu verschaffen.

      »Ich muß es genau wissen!«

      Der riesige Thorpe knurrte:

      »Ich weiß es selbst nicht mehr so genau. Er hat mich eben umgehauen, sonst steckte ich höchstwahrscheinlich hier nicht in dem Loch. Lassen Sie mich in Ruhe, Sie wissen ja, was geschehen ist. Lochen Sie den Kerl ein, und Schluß.«

      Der Sheriff kam hinter seinem Schreibtisch hervor und ging auf die Zelle zu. Er bleib genau so weit vor den Gitterstäben stehen, daß der Gefangene ihn mit einer etwa rasch vorgestreckten Hand nicht zu erreichen vermochte.

      »Sie werden mir den Vorgang genau berichten!« sagte er krächzend.

      »Was gibt’s denn da zu berichten?« polterte der Nogalesman. »Ich rannte auf ihn zu und hieb meinen Spezialschlag, einen linken Haken, auf seine Leber. Das heißt, ich muß nicht ganz hingekommen sein. Denn er war plötzlich wie ein Phantom von dem Platz verschwunden, wo er gerade noch gestanden hatte, und hieb selbst eine Linke nach mir.«

      Thorpe rieb seine rechte Kinnseite.

      »Yeah, es ist ganz klar, es muß seine Linke gewesen sein! Verdammt noch mal! Das war ein Schlag wie der Huftritt eines Pferdes. Er riß mir sofort die Beine weg.«

      Jonny Behan wandte sich um und ging langsam zum Fenster. Er war wieder in seinen Träumen.

      »He, Sheriff, was ist los? Wollen Sie die Sache nicht aufschreiben? Weshalb lassen Sie sie denn von mir so genau erzählen?«

      Jonny Behan wandte sich um. Und sein Blick saugte sich an dem Gesicht des Verbrechers fest, als dürfe er keine Nuance des Eindrucks versäumen, den seine Antwort jetzt auf den Gefangenen machen würde.

      »Wyatt Earp.«

      Er hatte die beiden Worte ruhig gesagt. Seine Nasenflügel blähten sich etwas.

      Mit

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