Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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und ohne die Frage des Sheriffs zu beachten, wiederholte er seine letzten Worte: »Er ist also wieder da.«

      Voller Unbehagen beobachtete Behan den Gangsterchief. Er hatte sich in seiner Nähe nie wohl gefühlt. Zweifellos war dieser Ike Clanton trotz seiner betonten Cowboyaufmachung ein eindrucksvoller Mensch. Dieses Eindrucksvolle jedoch war eindeutig negativ; er wirkte wie eine lebendige Bedrohung.

      Es war still geworden im Office. Da der Bandenchief nichts sagte, wagte auch Behan nichts zu sagen, geschweige denn der Gefangene.

      Endlich rutschte Ike von der Tischkante und ging zur Tür. Da blieb er mit einem Ruck stehen und deutete auf den Zellentrakt. »Was ist mit ihm?«

      »Wie ich schon sagte«, beeilte sich Behan in fast serviler Haltung zu beteuern. »Wyatt Earp hat ihn gebracht, weil er im Hotel Krawall geschlagen haben soll.«

      »War einer unserer Leute dabei?«

      »Nein, nicht, daß ich wüßte. Das heißt, ich habe Billy vorhin auf dem Vorbau gesehen…«

      Ikes Kopf flog herum. »Billy…?«

      »Yeah, Ihr Bruder.«

      Der große Ike Clanton sagte plötzlich mit völlig veränderter Stimme: »Wieso – Billy? War er allein?«

      »Ich weiß es nicht genau. Vielleicht war Phinja bei ihm!«

      »Vielleicht? Das wissen Sie nicht? Mann, weshalb tragen Sie eigentlich hier den Stern?«

      Jonny Behan hätte am liebsten herausgebrüllt: »Jedenfalls nicht, um auf Ihre Brüder achtzugeben, Ike Clanton!« Aber nie und nimmer hätte er so etwas gewagt. Zu groß war sein Respekt und vor allem seine Furcht vor dem ›König von Arizona‹.

      Ike ging mit raschen Schritten zum Schlüsselbord, nahm den großen Bund mit den Zellenschlüsseln an sich und näherte sich dem Gitter, hinter dem Jim Thorpe immer noch wie gebannt stand.

      Der Schlüssel knarrte im Schloß, quietschend flog die Tür auf.

      »Verschwinde!« herrschte der Bandenführer den Nogalesman an.

      Thorpe stand in der offenen Zellentür. Mit einer linkischen Geste schob er den Handrücken der Rechten über den Mund.

      »Vorwärts!« gebot Ike.

      Da setzte sich Thorpe erst zögernd und schließlich schnell in Bewegung. Mit einem raschen Griff nahm er seinen Waffengurt von der Wand und ging zur Tür.

      Da blieb er stehen. Er hatte ja noch etwas vergessen.

      Sheriff Behan wußte genau, was der Bursche vergessen hatte! Dicke Schweißperlen krochen unter seinem schwarzen öligglatt gekämmten Haarschopf hervor.

      Thorpe sah ihn an, dann hob er leicht grüßend die Hand. »So long, Sheriff. Thanks, Mr. Clanton!«

      Die beiden erwiderten seinen Gruß nicht.

      Thorpe ging hinaus.

      Aber er dachte nicht daran, so sang- und klanglos zu verschwinden. Da drinnen im Schlafraum des Sheriffs lag seine Beute aus dem Überfall auf die Bank of Tombstone. Darauf würde er unter gar keinen Umständen verzichten.

      Überhaupt – Jim Thorpe dachte nicht daran, dieses Thombstone schon zu verlassen. Im Gegenteil, das war eine Stadt nach seinem Sinn.

      Dieser furiose Wyatt Earp! Wie ein Hurrican war er über ihn gekommen und hatte ihn gleich zweimal geschlagen: Erst mit dem Revolver und dann mit der Faust. Und wie war er mit Jonny Behan umgegangen!

      Jim Thorpe empfand einen grenzenlosen Haß gegen den Missourier – aber auch etwas wie Bewunderung für ihn.

      Sheriff Behan…? Well, das war ein Sonntagssheriff, eine Pappfigur. War er ein Gesetzesmann oder ein Bandit? Einmal tobte er, als der Outlaw ihn als Komplicen anredete, dann hatte er das Geld genommen und versteckt. Er hatte es vor dem Marshal verheimlicht und vor Ike Clanton, mit dem er doch auf eine laue Art befreundet zu sein schien.

      Und Ike Clanton? Zunächst war sein Anblick für Thorpe enttäuschend gewesen. Aber als er dann gehört hatte, wie Clanton mit dem Sheriff sprach, und als er beobachten konnte, wie selbstherrlich der Bandenführer ihn aus dem Jail holte, da war sein Herz dem großen Desperado entgegengeflogen.

      Heavens, er würde bleiben in der Stadt, die diesem Ike Clanton gehörte! Er würde bleiben und von ihm lernen.

      Jim Thorpe blieb an der Wand des Sheriff Office stehen und lauschte in die Dunkelheit hinein.

      Es war ziemlich still, dieses Tomb-

      stone. Well, drüben in den Bars waren Männerstimmen zu hören, aber sonst machte das nächtliche Tombstone einen ruhigen Eindruck.

      Der Bandit schlich sich in eine Häuserspalte und kauerte sich nieder. Hier wollte er warten, bis Ike Clanton das Office Jonny Behans verlassen hatte. Dann würde er seine Satteltaschen holen.

      Der Sheriff schien ihm dabei absolut kein Hindernis; er zählte für Jim Thorpe einfach nicht.

      Aber es dauerte ihm schließlich zu lange, und er ging wieder vorn auf den Vorbau, um einen Blick durch das Fenster in Behans Bureau zu werfen.

      Da legte sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter. Er fuhr herum und blickte in das Gesicht Wyatt Earps.

      »Damned!« entfuhr es ihm.

      »Wer hat Sie herausgelassen…?« fragte ihn der Marshal rauh.

      »Mich…« Thorpe brauchte Sekunden, um sich von dem Schrecken zu erholen. Und dann tat er das dümmste, was er überhaupt tun konnte: er holte zum Schlag gegen den Marshal aus.

      Kurz, punktgenau und knallhart donnerte der linke Uppercut des Missouriers gegen die Kinnlade des Verbrechers.

      Wyatt packte ihn wie schon vor Stunden am Kragen und schleppte ihn vorwärts und stieß die Officetür auf.

      Ike Clanton starrte den Marshal an.

      Jonny Behan, der mit dem Rücken zur Tür gestanden hatte, fuhr herum. »Der Marshal…!«

      Wyatt blitzte ihn an. »Wer hat diesen Mann freigelassen?«

      Da warf sich der Bandenführer in die Brust. »Ich«, sagte er dumpf. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Wyatt.«

      »Doch, Ike, ich habe etwas dagegen. Ich hatte diesen Burschen hergebracht, weil er wie ein Verrückter mit dem Colt durch die Gegend ballerte. Jonny Behan hätte es an meiner Stelle tun sollen, aber er hat geschlafen.«

      »Wie kann er geschlafen haben?« warf Ike Clanton ein. »Er sagte mir eben noch, daß er meinen Bruder bei dem Krawall auf dem Vorbau gesehen habe…«

      Der Sheriff wurde blutrot im Gesicht.

      Und sein »Freund«, der Ranchersohn und weitbekannte Outlaw Ike Clanton, lachte dröhnend, während er ihm auf die Schulter hieb.

      »Sehen Sie, Jonny, man kann gar nicht vorsichtig genug mit dem sein, was man sagt.« Damit schob er an Wyatt vorbei hinaus.

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