Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Und ich werde dich nicht um Erlaubnis fragen, Junge.«

      Damit ging der Marshal auf den Banditen zu.

      Auf der Straße herrschte Kirchhofstille. Die Menschen hielten den Atem an und lauschten. Die Sekunden rannen dahin.

      Plötzlich brüllte drinnen im Haus ein Schuß auf.

      Die Männer draußen zuckten zusammen, als seien sie selbst getroffen worden.

      »Um Himmels willen!« stammelte Mrs. Bancroft. »Dieses Scheusal wird doch den Marshal nicht…«

      Ein dröhendes Poltern drang auf die Straße. Dann war es still.

      Und gleich darauf vernahmen die Leute ein schleifendes Geräusch.

      Die Pendeltür wurde auseinandergestoßen.

      Wyatt Earp erschien. Er hatte den Fremden am Kragen und schleppte ihn auf den Vorbau hinaus. Keinen einzigen Blick warf er auf die stumm gaffende Menge. Mit stampfendem Schritt bog er nach Osten ab und stieß die Tür des übernächsten Hauses mit dem Stiefel auf.

      Es war das Office des Jonny Cyril Behan, des Sheriffs von Tombstone.

      Die Menge, die wie erstarrt den Vorgang beobachtet hatte, geriet in Bewegung. Die Männer stürmten auf den Vorbau und belagerten den Eingang des Offices.

      »Behan ist nicht da!« rief der dicke Fedderson.

      »Den haben wir auch schon gesucht!«

      »Das ist zwecklos!«

      So kamen die Zurufe von der Tür her.

      Wyatt, der den leblos scheinenden Körper des Nogalesmannes immer noch am Kragen hielt, ließ seine rechte Faust auf die Tür zum Nebenraum prallen.

      »Behan!«

      »Glauben Sie uns, Marshal, Mr. Behan ist wirklich nicht da!« krächzte der alte Wagenfield.

      Da ließ Wyatt Thorpe los, ging ein paar Schritte zurück und warf sich mit der Schulter gegen die Tür.

      Krachend und berstend zersplitterte das Holz. Die Tür flog auf.

      Alle, die in der Tür standen, sahen das, was der Missourier sah.

      Der Sheriff lag seelenruhig auf seiner Pritsche, mit abgewandtem Gesicht, und schien fest zu schlafen.

      Wyatt Earp stieß ihn derb an die Schulter. »Behan!«

      Langsam wandte sich der Sheriff um. Er hatte nicht geschlafen. Das sah man sofort. Es wäre ihm auch unmöglich gewesen, bei diesem Lärm zu schlafen.

      »Yeah, was ist denn los?« fragte er gähnend. »Kann man denn nicht mal seinen Mittagsschlaf…«

      »Hier, Jonny Behan«, unterbrach ihn der Marshal rauh. »Hier bringe ich Ihnen einen Mann, dem offenbar zu wohl in seiner Haut war.«

      »He, das ist doch der – der Stranger. Den kenne ich! Haben Sie ihn etwa ermordet?«

      Statt einer Antwort wandte sich Wyatt ab, nahm den Zellenschlüssel von der Wand und beförderte den Outlaw in eine der Gitterzellen.

      Da kam Jim Thorpe wieder zu sich. Er schüttelte den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden, und starrte den Missourier aus weiten Augen an.

      »He!« Er sprang hoch und rannte gegen das Gitter. »He, du hast mich – du hast mich niedergeschlagen! Du verdammter Skunk! Ich werde dir ein Loch…«

      »Halt’s Maul, Bandit!« fuhr ihn der Marshal schroff an. Und zu dem Sheriff gewandt: »Sie können jetzt weiterschlafen, Behan.«

      Damit verließ er das Office.

      Die Leute an der Tür bahnten ihm einen Weg.

      Der Marshal überquerte die Straße und hielt auf den Barbier Shop zu.

      Der Barbier zuckelte kurzatmig hinter ihm her.

      »Weiterrasieren«, sagte der Missourier, als er wieder in dem Rasierstuhl saß.

      Die große Strähne Jimmy Thorpes schien abgelaufen zu sein. Er war gegen ein Bollwerk gerannt, gegen das er auch in seiner stärksten Stunde keine Chance gehabt hätte.

      Immer noch benommen kauerte der Outlaw auf seiner Pritsche und starrte vor sich hin.

      Drüben in der zertrümmerten Tür des Schlafraumes stand eine Jammergestalt: Jonny Behan, der Sheriff von Tombstone.

      Weshalb sah er eigentlich so armselig aus? Er hatte doch ein recht gut geschnittenes Gesicht, eine gerade Figur und eine klare Stimme. Weshalb sprach er immer so leise und stockend? Weshalb vermittelte er einen so unsicheren Eindruck?

      Als Jonny Behan in die Stadt gekommen war, hieß es, daß er ein sehr kluger Bursche sei, und Eingeweihte, die ihn von Tuscacore her kannten, wollten wissen, daß er ein guter Schütze sei.

      Von alledem hatte sich jedoch nichts bewahrheitet. Er war eine farblose Gestalt, dieser Jonny Behan. Was beabsichtigte er eigentlich? Ging es ihm nur darum, den Stern in Tombstone zu behalten? Jenen Stern, dem er doch absolut keine Achtung zu verschaffen wußte? Weshalb klammerte der undurchsichtige Mann sich an einen Posten, für den er nicht im geringsten das Zeug mitbrachte?

      Auch jetzt stand er da in der Tür, als ob er gar nicht in diesen Raum gehöre. Sein Gesicht war ausdruckslos wie immer; hilflos hatte er die Arme neben seinen Oberschenkeln hängen.

      Jim Thorpe hatte den Mund offenstehen. He, war nicht das da drüben der Sheriff? Was tat der denn hier?

      Richtig, er steckte ja im Jail, wohin ihn dieser eisenharte Mann gerade gebracht hatte.

      Und was war mit Sheriff Behan? Weshalb stand er so niedergeschlagen da?

      Thorpe erhob sich ächzend und rieb sich mit dem Handrücken das schmerzende Kinn, wohin der Faustschlag des Missouriers getroffen hatte, nach dem ihm sofort die Besinnung geschwunden war.

      »He, Sheriff. Was ist eigentlich los?«

      Der Mann drüben in der Tür blickte nicht auf. Immer noch abwesend starrte er auf die Holzsplitter am Boden.

      »Sheriff! Wie komme ich hier in das Jail? Wollen Sie mir das vielleicht erklären?«

      Da hob Jonny Behan langsam den Kopf an. Aber er sah nicht zu dem großen Zellentrakt hinüber; seine Augen blieben an den Satteltaschen hängen, die der Marshal zusammen mit dem Betäubten gebracht hatte. Sie lagen mitten in den Türtrümmern auf den Dielen.

      Zwei prallgefüllte braune Ledertaschen. Behan ging darauf zu und bückte sich.

      Ein jäher Schreck zuckte durch die Brust des Gefangenen. »Sheriff!«

      Jonny Behan sah auf. Seine Augen tasteten das Gesicht des Fremden ab.

      »Was wollen Sie?« fragte er mit seiner trägen, matten Stimme.

      »Ich verlange

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