Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Szene.

      Wyatt Earp stand wie eine Statue da. Immer noch hatte er die Rechte ausgestreckt. »Ihren Revolver, Thorpe«, wiederholte er.

      Da zuckte die Linke des Banditen nach unten.

      Er hatte ihn Hunderte von Male geübt, den Hüftschuß, jenen gefährlichen Schuß, bei dem die heruntergestoßene Hand den Revolverkolben nach unten zu drücken und die Mündung, die unten aus dem Waffenschuh kam, nach vorn zu bringen hatte. Gleichzeitig mußte die Hand den Hahn spannen und den Abzug betätigen.

      Aber in dieser bitteren Sekunde mußte der Bursche aus Nogales erfahren, daß er längst noch nicht schnell genug für die Elite der Revolverkämpfer war.

      Von der linken Hüfte des Missouriers blitzte es auf, und der Schuß sprang Jim Thorpe an. Die Kugel hieb ihm den Revolver zur Seite. Ein stechender Schmerz brannte in seiner Hand.

      Er war nicht verwundet, aber der Schlag des Geschosses auf den Colt hatte sich in seiner Hand fortgesetzt.

      Und in dieser Schrecksekunde des Banditen hinein flog die Rechte des Marshals vor und traf ihn in die kurzen Rippen.

      Genau auf die Herzspitze getroffen, kippte der Bandit langsam wie ein gefällter Baum über die Absatzkanten nach hinten, wo er hart auf die Straße aufschlug.

      Jonny Behan hatte den Atem angehalten. Die Stimme des Marshals ließ ihn zusammenfahren.

      »Nehmen Sie ihm die Waffen weg, Behan. Und bringen Sie ihn ins Jail. Richter O’Neil wird sich morgen mit ihm befassen.«

      *

      Im Obergeschoß eines alten Hauses, oben in der Freemontstreet, saßen acht Männer um einen großen Tisch. Frank und Tom McLowery, Phin und Billy Clanton, Frank Stilwell, Billy Clayborne und Indian Charly. Neben der Tür lehnte Ike Clanton. Der Raum war mit Tabakrauch so vernebelt, daß den Männern das Atmen schwer fiel. Der kleine Billy Clanton stand auf und öffnete das Fenster.

      »Was soll das?« näselte Frank McLowery. »Vielleicht fragst du erst deinen Bruder, wenn du hier irgend etwas tust, Bill.«

      Der kleine Clanton riß seinen Hut vom Kopf, warf ihn auf die Erde und trat mit den Füßen darauf.

      »Wegen jedem Dreck muß ich Ike fragen! Aber für Betonritte durch die Wüste, durch das Apachengebiet, da bin ich euch nicht dumm genug. Die Bude ist so verräuchert hier, daß man kaum noch atmen kann. Aber kein Mensch wagt, das Fenster aufzumachen.«

      Ohne den Boß anzusehen, sagte Frank McLowery: »Ike, vielleicht erklärst du deinem kleinen Bruder, daß wir uns dann gleich auf die Allenstreet oder in die City Hall stellen können, wenn wir uns bei offenem Fenster unterhalten.«

      Der Bandenführer, der mit einem angespitzten Zündholz in den Zähnen herumgebohrt hatte, schob Billy beiseite und riß auch das andere Fenster auf.

      Obgleich er wußte, daß Frank recht hatte, erklärte er gereizt: »Billy hat recht. Hier kann man ja wirklich nicht mehr atmen.«

      Frank stand auf. »Well, dann können wir uns ja ein andermal wieder treffen. Ich habe keine Lust, daß Wyatt Earp in einer Viertelstunde weiß, was hier besprochen worden ist.«

      »Das wird er nicht wissen«, entgegnete Ike, wobei er Indian Charly einen Wink gab. »Geh hinunter, Charly, und bewache das Tor. Wenn sich irgendwas rührt, meldest du dich mit dem Pfiff.«

      Der Mestize erhob sich und ging wortlos hinaus.

      Verärgert zündete sich Frank McLowery eine Zigarette an. »Ich weiß nicht, ob wir so vorwärtskommen, Ike. Wenn hier jeder macht, was er will…«

      »Wer ist jeder?« fragte Ike.

      Frank schob seinen Hut aus der Stirn. »Also, weshalb wollten wir uns hier treffen?«

      »Weil Virgil nicht in der Stadt ist«, meinte Tom McLowery dumm.

      »Unsinn«, unterbrach ihn sein Bruder grob. »Ich rede mit Ike, und du redest nur, wenn du gefragt wirst, ist das klar?«

      Der Bandenboß nahm sich einen Stuhl und setzte sich rittlings darauf.

      »Wenn wir die Stadt völlig auf unsere Seite bringen wollen, können wir das nur, wenn die Earps nicht hier sind. Das ist doch wohl sonnenklar.«

      »Wollten wir das nicht schon dreimal?« meinte Frank McLowery.

      »Doch, aber jedesmal tauchte dann Wyatt Earp in der Stadt auf.«

      »Er wird jedesmal hier auftauchen, wenn Virgil aus irgendeinem Grunde hier weg muß. Worauf wollen wir denn noch warten?«

      »Eben«, entgegnete Ike. »Es ist völlig sinnlos, darauf zu warten, daß einmal keiner der Earps hier ist.«

      Frank beugte sich vor. »Und obgleich Wyatt bedeutend gefährlicher ist als Virgil, bin ich dafür, daß wir jetzt handeln, denn er hat keine amtliche Funktion in Tombstone. Wenn er auch Marshal ist, für Tombstone hat er keine Bestallung. Er hat kein Recht, hier allein irgend etwas zu unternehmen.«

      »Die Sache sieht viel schlechter aus, wenn Virgil auch hier ist. Dann kann er behaupten, den Marshal Earp zu seiner Unterstützung gerufen zu haben. Überhaupt ist es sein Recht, jeden x-beliebigen Menschen zu seiner Unterstützung aufzufordern.«

      »So könnte ihn also auch niemand hindern, etwa Doc Holliday als seinen Helfer auftreten zu lassen?« wollte Ike wissen.

      Die Frage war an Frank McLowery gerichtet, der sich offenbar in diesen Dingen am besten auskannte.

      »Ganz recht, Ike. Virgil ist Federal Deputy Marshal und kann seine beiden Brüder und genauso Doc Holliday als seine Helfer bestellen. Dagegen ist nichts zu machen.«

      Ike Clanton stützte sein kantiges Kinn in seine prankenartigen Hände. »Hm, wie sieht es dann mit Jonny Behan aus?« fragte er lauernd.

      In Frank McLowerys Gesicht stand wieder sein diabolisches Lachen.

      »Diesen Gedanken hatte ich längst schon, Ike, aber leider steht es mit Behan nicht genauso. Er ist kein Bundesmarshal, sondern nur ein kleiner Stadtsheriff. Eigentlich nicht einmal das, denn Shibel hat ihn schließlich nur zum Hilfssheriff von Tombstone bestellt. Wenn er Leute einstellen will, braucht er erstens Shibells Zustimmung und zweitens die des Bürgerrates.

      In der Runde herrschte Schweigen.

      Da erhob sich Ike Clanton geräuschvoll und schob den Stuhl mit dem Fuß zurück.

      »Also ist mit dem verdammten Gesetz nichts zu machen.«

      Frank senkte den Kopf. »Nein, für uns nicht, Ike.«

      »Well«, sagte der Bandenchief gepreßt, »es kommt also auf das heraus, was ich immer gesagt habe: der Kampf, der offene Kampf gegen die Earps. Wenn wir diese Bande mit dem Stern aus Tomb-

      stone vertreiben wollen, müssen wir ganz einfach kämpfen. Wir müssen den Revolver dazu benutzen. Das ist unsere einzige Chance.«

      Es wurde an die Tür geklopft, und auf Ikes Herein schob sich in die Tür eine massige untersetzte Gestalt, die durch die fast bis zu den Knien herunterhängenden

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