Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Behan draußen auf dem Vorbau erschrak bis ins Mark, fuhr herum und kam auf zitternden Beinen ins Office gestürzt, wo er Frank Stilwell entdeckte, der seine blutende Rechte mit verzerrtem Gesicht an die Brust preßte.

      Die Hoftür wurde aufgestoßen, und die riesige Gestalt Wyatt Earps schien ihren Rahmen auszufüllen. In der linken Hand hielt der Marshal noch seinen rauchenden Buntline Special.

      »Er wollte mich erstechen!« schrie Jim Thorpe, während er sich auf das Messer stürzte, das bei ihm in der Zelle lag. »Ich werde den Hund bestrafen!«

      Wyatt Earp stieß den Revolver auf den Nogalesman vor. In seine rechte Hand flog der schwarzkolbige Fünfundvierziger, dessen Mündung dann auf Frank Stilwell gerichtet war.

      »Behan, nehmen Sie diesem Banditen den Waffengurt ab und sperren Sie ihn in eine Zelle.«

      Der Sheriff tat, was ihm gesagt wurde. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und weißer Nasenspitze ließ sich der Messerwerfer Stilwell in die Zelle führen.

      Wyatt Earp ließ den Fünfundvierziger mit einem Handsalto ins Halfter fliegen und trat an Thorpes Zelle heran.

      »Das Messer!«

      Mit zuckenden Lippen kam der Bandit näher und reichte ihm das Messer heraus.

      »Was soll das, Marshal?« zeterte er dann los. »Weshalb wollte mich dieser Kerl da umbringen? Was habe ich mit ihm zu schaffen? Was ist das für eine Stadt, dieses Tombstone, wo Leute, die im Jail stecken, von Messerhelden bedroht werden?«

      Wyatt lud die verschossene Patrone nach und schob den großen sechskantigen Revolver ins Halfter zurück.

      »Es ist nicht meine Stadt, Jim Thorpe. Und nun halten Sie Ihren Rand, sonst hole ich Sie raus, und dann unterhalten wir uns noch einmal über alles.«

      Jonny Behan hatte die Winchester noch in der Hand, als er den Schlüsselbund wieder an den Wandhaken hängte.

      Er hatte den Schrecken, den der ganze Vorgang ihm verursacht hatte, noch nicht überwunden. Und es war ihm deutlich anzusehen, daß ihm die zwei Gefangenen bedeutend unwillkommener waren, als es schon der eine gewesen war.

      »Was soll ich jetzt mit dem anfangen?« knurrte er vor sich hin.

      »Thorpe kommt wegen Raubes vor den Richter, und Frank Stilwell wegen versuchten Mordes.«

      Ohne den Marshal anzusehen, knurrte Behan: »Weshalb nehmen Sie nicht wenigstens Stilwell hinüber in Virgils Office? Da gibt’s doch auch Zellen.«

      »Wofür werden Sie eigentlich bezahlt, Mr. Behan? Etwa dafür, daß ich hier die Banditen in das Jail meines abwesenden Bruders sperren soll? Sie haben ein fatales Talent, immer das Falsche zu tun, Jonny Behan. Wer den Stern nimmt, muß für den Stern kämpfen. Und wem er zu schwer geworden ist, der muß ihn abgeben.«

      Da sprang Thorpe an die Gittertür. »Da haben Sie es, Sheriff«, hetzte er. »Was habe ich gesagt? Der Marshal will Sie fertigmachen, nichts anderes. Wozu haben Sie Freunde wie Ike Clanton und Frank McLowery, wenn Sie sich von Wyatt Earp wie ein kleiner Schuljunge behandeln lassen?«

      Der Marshal wandte den Kopf.

      »Er wird wie ein Schuljunge behandelt, weil er sich wie ein Schuljunge benimmt. Und Ihnen habe ich gesagt, Thorpe, daß Sie Ihr Maul halten sollen. Ich habe heute abend zwei Depeschen bekommen. Eine war aus Santa Fé. Die andere vom Sheriff von Pearce. Hoffentlich sagt Ihnen das was, Thorpe.«

      *

      Die heiße Nacht von Tombstone war vorüber. Flammendrot wie jeden Morgen stieg die Sonne im Osten auf und warf gleißende Strahlenbündel in die Straßen.

      In seinem kleinen Haus unten in der Toughnutstreet, gleich neben dem Court House, wo er seines Amtes zu walten hatte, war Richter O’Neil eben aufgestanden, hatte sich rasiert, gewaschen und in ein frisches Hemd gesteckt, als hinten im Hof die Tür ging.

      Verblüfft sah sich der Mann um und blickte aus dem Fenster.

      Auf dem Hof stand ein gesatteltes Pferd.

      O’Neil zog rasch seine Hose an und stürmte die Treppe hinunter.

      Im halbdunklen Hausflur sah er einen Mann. Er war staubbedeckt, trug einen Stetson, ein grünes Hemd und eine kurze Weste, wie sie die Cowboys trugen. Auch die ledernen Chapperals und die Bullpeitsche, die er am Waffengurt hängen hatte, wiesen ihn als Weidereiter aus.

      »Sie sind Richter O’Neil?« fragte er rauh.

      Der Richter nickte. »Yeah, und wer sind Sie?«

      »Mein Name tut nichts zur Sache, O‘Neil. Ich habe Ihnen lediglich eine Botschaft zu übermitteln.«

      »Ja?«

      »Frank Stilwell ist im Jail.«

      »Ja, Wyatt Earp hat ihn wegen Mordversuchs festgenommen.«

      »Das geht mich nichts an«, entgegnete der Reiter schroff. »Ich habe Ihnen nur mitzuteilen, daß Frank Stilwell auf jeden Fall freigesprochen werden muß.«

      Der Richter zog die Stirn in harte Falten.

      »Was soll das heißen? Wenn Wyatt Earp ihn wegen Mordversuchs festgenommen hat, und wenn Jonny Behan Zeuge ist, dann kann ich doch nicht…«

      »Behan ist nicht Zeuge!«

      »Wie wollen Sie das wissen? Es ist bei ihm durchaus möglich, daß er…«

      »Es ist nicht möglich!«

      »Und, was verlangen Sie von mir? Soll ich etwa im Angesichts des Marshals einen Mann freisprechen, der schuldig ist?«

      »Wyatt Earp wird bei der Verhandlung auch nicht dabei sein.«

      »Aber ich verstehe Sie nicht. Wie denken Sie sich das denn, Mann? Ich kann doch nicht…«

      »Sie können, was Sie müssen, Richter«, schnitt der Reiter ihm schroff die Rede ab.

      Der Mann verließ den Flur und trat in den Hof. Wortlos setzte er sich auf seinen Gaul und trabte davon.

      Richter O’Neil rieb sich verzweifelt über die Stirn.

      So stand das also wieder. Ike Clanton hatte einen Boten geschickt. Nein, natürlich hatte der Mann kein Wort von Ike Clanton gesagt, und niemand würde beweisen können, daß der etwas mit der Sache zu tun hatte, aber andererseits gab es keinen Menschen in der Stadt, der daran zweifelte, daß die Clantons dahinter steckten.

      O’Neil machte sich sofort und ohne Morgenkaffee auf den Weg zum Marshals Office.

      Wyatt Earp war nicht da.

      Ein Hausknecht aus dem Occidental Saloon sagte, während er den Tabakpriem in seinem zahnlosen Mund hin und her schob: »Der Marshal wohnt bei Nellie Cashman.«

      Nellie Cashman machte große Augen, als der Richter sie nach dem Marshal fragte.

      »Ja, er hat hier ein Zimmer, aber er wurde heute im Morgengrauen von einem Cowboy der Hattaway Ranch abgeholt. Da oben sind

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