Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 253

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

O‘Neil zerknautschte seinen Hut vor Wut und knirschte: »Verdammte Schweinerei.«

      Der Richter stampfte vor sich hin murmelnd hinaus.

      Nellie Cashman hatte den Zeigefinger an ihre Nasenspitze gelegt und stieß einen kleinen Pfiff aus.

      »Bill!«

      Ein etwa fünfzehnjähriger Bursche, der im Hof mit einer Arbeit beschäftigt gewesen war, kam herein.

      Die Boardinghouse Ownerin flüsterte ihm etwas zu, und der Junge rannte gleich darauf hinaus, um den Auftrag seiner Patronin auszuführen.

      *

      Jonny Behan hatte sich für diesen Tag umgekleidet. Er trug einen braunen Anzug, eine braune Weste mit Aufschlägen, ein weißes Hemd und eine rote Krawatte. Dazu hatte er seinen schmalrandigen steifen Californiahut aufgesetzt.

      Als Frank Stilwell ihn in diesem Aufzug ins Office kommen sah, brach er in eine dröhnende Lache aus.

      »He, Thorpe!« rief er dem Mann zu, den er noch vor wenigsten Stunden hatte ermorden wollen. »Sieh dir den Pfingst-ochsen an! Hat er sich nicht toll herausgeputzt?«

      Thorpe erwiderte nichts. Er hätte Stilwell am liebsten zwischen seinen prankenartigen Händen erwürgt.

      Der Messerwerfer feixte.

      »Weißt du auch, weshalb sich der Sheriff so fein gemacht hat, Thorpe? Wegen uns. Yeah, das kennst du noch nicht. Wenn Mr. Behan einen Gefangenen in die Verhandlung unten im Court House führt, einen Burschen, der todsicher an den Strick kommt, dann maskiert er sich so. Haha! Vielleicht bildet er sich ein, daß er dann würdiger aussieht.

      Gib dir keine Mühe, Behan, auch mit diesem Plunder wirkst du nicht. So etwas steht vielleicht Doc Holliday – aber nicht einer solchen Vogelscheuche wie dir.«

      Der Sheriff nahm die Winchester aus dem Gewehrständer und lud sie durch.

      Stilwell zog die Brauen für einen Augenblick zusammen und brüllte dann in einer widerlichen Lache los.

      »Jetzt will er uns mit der Flinte einschüchtern! Wie findest du das, Thorpe?«

      Auch dazu schwieg der Nogalesman.

      Stilwell schob sein Galgenvogelgesicht zwischen zwei Gitterstäbe und krächzte:

      »Ich würde mich nicht so aufplustern, Jonny Behan. Ich kann dir nämlich was verraten: Der liebe Frankyboy wird weder verurteilt noch aufgebummelt. Wie findest du das? Yeah, da sagst du gar nichts mehr. Aber bist du denn tatsächlich so irrsinnig gewesen zu glauben, daß so etwas hier durchläuft? Dachtest du denn, Ike Clanton würde mich so vor die Hunde gehen lassen. Du bist wirklich ein armer Tropf, Behan, wenn du das geträumt hast. Und die Winchester stellst du besser wieder in den Ständer. Könnte sein, daß meine Freunde böse werden, wenn sie dich mit der Kanone sehen…«

      Es blieb eine Weile still.

      Der Sheriff hatte sich in Türnähe postiert und umkrampfte das Gewehr mit beiden Händen.

      Da setzte der Messerwerfer seine Hetze weiter fort:

      »Auf wen wartest du eigentlich, Sheriff? Etwa auf die Boys, die uns zum Court House bringen sollen? Da wirst du lange warten. Und wenn du etwa davon träumst, daß Wyatt Earp eingreift, hast du einen Alptraum gehabt, Junge.

      Stell dir das vor, Thorpe, dieser saubere Sheriff, der uns an den Galgen liefern will, hofft auf Wyatt Earp. Er hofft auf den Marshal, der ihm beistehen soll, wenn wir zum Court House gebracht werden.«

      Thorpe schwieg weiterhin.

      Und der Mann an der Tür spürte, wie ihm der Schweiß unter dem Hutrand hervor in die Augenbrauen rann.

      Jonny Behan öffnete die Tür und ging hinaus. Vielleicht gerade eben noch früh genug, um sich keinen großen Ärger einzuhandeln.

      *

      Sie kamen von Westen.

      Und sie ritten nebeneinander, mit erhobenen Köpfen, staubgepudert, mit harten, rauhen, verwegenen Gesichtern und farblosen Augen. Einer glich dem anderen, wie weiße Billardkugeln einander glichen.

      Sie trugen graue Hüte, blaue Halstücher, graue Hemden, braune kurze Lederwesten und braungraue Hosen, die über die hochhackigen Stiefel ausliefen. Jeder von ihnen trug zwei vierundvierziger Revolver an den Hüften.

      Sogar ihre Pferde waren kaum voneinander zu unterscheiden.

      Es waren die Harper Brothers. Jeff, Kid und Hale Harper, drei Männer, die man in Tombstone lieber auf dem Mond als in der Stadt gewußt hätte.

      Mit erschrockenen Mienen musterten die Bürger die drei Reiter, die langsam und irgendwie unheilverkündend in die Allenstreet einritten, ehe sie vor dem Crystal Palace von den Gäulen stiegen. Sie machten die Zügelleinen an den Querholmen fest und betraten den niedrigen Vorbau. Auch hier blieben sie nebeneinander.

      Und ehe Jeff die Pendeltür aufstieß, sah er noch einmal westwärts die Straße hinunter.

      Ebenso hielten es die beiden anderen.

      Der dicke Foster Gennan wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah sich nach allen Seiten um. »He, Bird, hast du das gesehen…?«

      Der kleine Bird Vielliers, dessen Gesicht mit Warzen bedeckt war, nickte nur kurz, rannte in seinen Laden, schloß die Tür ab und zog die Papierläden herunter. Dann hing er ein Schild hinter das Türglas: Geschlossen wegen Trauerfall.

      Foster Gennan hatte es beobachtet und sah sich nach seiner Schneiderin um. Dann rannte auch er heim und verschloß alle Türen.

      Aber bald darauf erschien er wieder auf der Straße und stürmte auf das Marshal Office zu.

      Es war verschlossen.

      »Verdammt noch mal!« keuchte der Dicke und rüttelte sinnloserweise an dem Drücker hin und her.

      »Virgil ist in Santa Fé!« rief ihm der zahnlose Alte aus dem Occidental Saloon zu.

      »Und Wyatt?« fragte Gennan keuchend. »Ich denke, Wyatt Earp ist in der Stadt?«

      Der Alte zog die Schultern hoch und schnäuzte sich umständlich. Dann schob er in den Hof des Saloons davon.

      Gennan sah sich mit angstgeweiteten Augen auf der Straße um.

      Sie war plötzlich menschenleer.

      »Keiner mehr da!« stieß er tonlos hervor. »Sie haben sich wieder alle verkrochen, diese feigen Hunde.«

      Und dann fiel ihm der Sheriff ein. Hell and devils, zu was hatte man denn einen Sheriff in der Stadt?«

      Er stampfte hinüber und riß die Tür auf.

      »Sheriff! Sie müssen sofort kommen! Die Harper Brothers sind in der Stadt! Behan…! Wo stecken Sie denn?«

      Eine diabolische Lache ließ den Schneider zusammenfahren. Er wandte sich zur Seite und sah aus dem Halbdunkel des Zellentraktes das pockennarbige Gesicht

Скачать книгу