Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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doch!« schnitt da hinter den Tramps eine klirrende Stimme über die Straße. »Immer der Reihe nach. Erst stirbt Hale, dann kannst du dran kommen, Kid, wenn dein Bruder dir den Vortritt läßt!«Das Blut in den Adern der Banditen schien zu Eis erstarren zu wollen. Sie kannten diese Stimme genau.

      Langsam nahm Hale den Kopf herum. Auch Kid und Jeff wandten sich um.

      Nur etwa sieben Yards hinter ihnen stand ein Mann oben auf dem Vorbau. Er hatte sich an einen Pfeiler gelehnt und die Hände in die Hosentaschen geschoben.

      Es war ein großer, schlanker, drahtiger Mann mit gutgeschnittenem blaßbraunem Gesicht und eisblauen Augen. Er trug einen eleganten schwarzen Anzug, auf dem nicht die mindeste Spur von Staub zu sehen war. Sein Hemd war blütenweiß, und die schwarze Samtschleife war korrekt gebunden.

      Tief über seinen beiden Oberschenkeln steckten in schwarzen, bodenlosen Lederhalftern zwei große fünfundvierziger Revolver mit vernickelten Läufen und elfenbeinbeschlagenen Knäufen.

      Die Tramps stierten den Mann an wie ein Gespenst. Dann flog sein Name wie ein Schrei von ihren Lippen: »Doc Holliday!«

      Der Spieler veränderte seine Haltung nicht im geringsten. In seinem linken Mundwinkel steckte eine Zigarette.

      Wie Holzfiguren verharrten die Harpers auf ihren Plätzen.

      Da sprang Holliday plötzlich auf die Straße.

      »Vorwärts, Boys. Worauf warten wir noch? – Ach, es gefällt euch nicht, daß ihr mal einen Mann im Rücken habt. All right, das können wir gleich ändern.«

      Er ging mitten durch sie hindurch und stellte sich neben den Marshal.

      »So, gefällt euch das besser?«

      Hale hatte den Unterkiefer vorgeschoben.

      »Denkt an die Bucks, die Onkel Ike euch versprochen hatte!« mahnte der Gambler spöttisch.

      »John!« schrie da eine Frauenstimme.

      Kate Fisher war auf der Straße erschienen.

      Doc Holliday dachte nicht daran, sich umzudrehen. »Geh in den Saloon, Sweety, hier wird noch etwas ausgewürfelt!«

      »Nichts wird…!« belferte Hale Harper da. »Ich bin doch nicht wahnsinnig! Sollen die Clantons ihre Suppe doch selbst auslöffeln!«

      Sie wandten sich um und rannten davon.

      Holliday rief ihnen nach: »Eure Gäulen stehen noch hier, Boys!«

      Aber das überhörten die Banditen. Sie rannten wie vom Teufel gejagt davon.

      Doc Holliday blickte zum Sheriffs Office hinauf, wo Jonny Behan eben in der Tür erschien.

      »Ah, da kommt ja auch der Sheriff. Immer pünktlich, Mr. Behan, das muß man Ihnen lassen.«

      Holliday wandte sich ab und reichte dem Missourier die Hand. »Hallo, Marshal!«

      »Hallo, Doc.«

      Der Georgier spie seine Zigarette aus. »Damned, ich war noch nicht ganz wach, als Nellie Cashmans Boy mich rief.«

      »Wo waren Sie denn?«

      »Drüben im San Jose House. Bin gestern abend gekommen. Nellie Cashmans Schwester hat unten im Boardinghouse Bescheid gesagt. Aber Sie waren schon unterwegs. – So, jetzt wird gefrühstückt. Ich glaube, Jonny Norton hat den besten Brandy…«

      *

      Noch einmal war die blutige Auseinandersetzung zwischen den Earps und der Clanton Gang ausgeblieben.

      Aber sie lag in der Luft wie eine Pulverladung, die zur Entladung drängte.

      Es sollte nur noch wenige Wochen dauern, bis drüben zwischen den engen Mauern des O.K. Corral die neunundzwanzig Schüsse losdonnern würden, deren Echo durch ganz Amerika hallte.

… dann kam Luke Short

      Clint Harper hatte ein Gesicht, das aus graubraunem Felsstein gehauen zu sein schien. Hart sprang die kurze Nase daraus hervor, kantig waren Kinn, Stirn und Wangenknochen. Der Mund war nur ein Strich, und das eine Auge saß in einer weit zurückliegenden Höhle und war pulvergrau.

      Die rechte Augenhöhle war leer.

      Mißfarben und strähnig war sein Haar unter dem verschwitzten und zerfransten Melbahut.

      Das Hemd mußte irgendwann einmal grau gewesen sein und auch Knöpfe gehabt haben.

      Fast bis unter die Achselhöhlen reichte dem vierschrötigen Mann die Hose, die viel zu weit war und von halbzerfetzten Hosenträgern gehalten wurde.

      Ein verwaschen-blaues Halstuch war zur Seite geknotet und verstärkte noch das wilde Aussehen des unrasierten etwa vierzigjährigen Mannes.

      Tief über seinem rechten Oberschenkel hing in einem abgewetzten Halfter ein schwerer fünfundvierziger Revolver am Waffengurt.

      Die Hose lief unten über schmutzige, hochhackige, mit rostigen Spuren bewehrte Stiefel aus.

      Der Mann sah aus wie das zerklüftete Felsland um ihn und war wie der graubraune Boden unter seinen Stiefeln.

      Clint stand mitten auf dem Hof einer zerfallen und verwahrlost wirkenden Ranch.

      Drüben vor dem Corral hockten vier Männer nebeneinander, die eine frappante Ähnlichkeit mit Clint hatten – nur daß sie nicht einäugig waren.

      Joe Harper, Charly Harper, Mac Harper und Gregg, der jüngste der Familie.

      Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, daß Mac der Vater der vier Männer war.

      Er sah nicht anders aus als sie – auch nicht älter. Er war unrasiert, hager, hatte scharfe schiefergraue Augen und ein wildes Gesicht. Seine Bewegungen waren hölzern und eckig wie die seiner Söhne. Und wenn er so unter ihnen saß, hätte man gegen jeden Fremden hundert Bucks setzen können: Er wäre nie imstande gewesen, den Vater herauszufinden.

      Clint, der zweitälteste machte eine weit ausholende Handbewegung zum Corral hinüber.

      »Ein Wagen kommt!« krächzte er.

      Die vier anderen standen auf, und ihre Köpfe flogen herum.

      »Yeah…«, kommentierte Mac die neue Situation. »Clint hat recht.«

      Die vier verließen den Baumstamm, der offensichtlich als Daueraufenthalt und meistbenutzter Platz im Tagesablauf der Harpers eine große Rolle spielte, und stampften in den Hof.

      Da standen sie nebeneinander wie eine Mauer und blickten dem Gefährt entgegen, das sich da dem torlosen Eingang zum Ranchhof näherte.

      Plötzlich wurden die Augen zumindest der Harpers Söhne groß und rund wie Zwanzigdollarstücke.

      Oben neben dem Mann auf dem Kutschbock saß eine Frau.

      Eine

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