Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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hintere Tür war um diese Zeit noch nicht verschlossen; wer rechnete denn auch jetzt mit einem Eindringling?

      Joe Harper ging, ohne sich in acht zu nehmen, zur Zimmertür der Frau, öffnete sie und stand, mit dem Colt in der Linken, im Raum.

      Entgeistert starrte Liz Thomas den Banditen an.

      »Was – wollen – Sie?« stammelte sie.

      Hart trat der Tramp an sie heran.

      »Wem haben Sie von dem Schuß auf unserem Hof erzählt?«

      »Dem Sheriff…«, stammelte die Frau.

      »Wem noch?«

      »Niemandem!«

      Der Verbrecher drückte ihr den Revolver auf den Leib.

      »Du lügst, Dirne, deshalb wirst du jetzt sterben.«

      »Ich schwöre es…«

      Joe nahm den Colt weg und schob ihn ins Halfter. Seine grauen Augen waren gefühllos und kalt.

      »Geben Sie genau acht, Miß! Ihr Mann ist nicht tot. Sie haben also keinen Grund, sich mit uns anzulegen! – Wenn Sie jetzt auch nur den Mund aufmachen, um unseren Namen auszusprechen, war es das letzte, was Sie getan haben. Und Ihr Mann…«

      »Er ist mein Bruder!«

      »Einerlei – er stirbt mit. Ob Sie jetzt reden oder später.«

      Die Frau schluckte.

      Hart und rücksichtslos warf der Outlaw die Tür hinter sich ins Schloß.

      Liz Thomas warf sich aufs Bett und schluchzte verzweifelt. Sie hatte namenlose Angst. Das Schreckliche, was sie auf dem Hof der Harpers erlebt hatte, stieg jetzt wieder in ihr auf und schien ihr die Kehle zuschnüren zu wollen.

      *

      Am Abend des darauffolgenden Tages hörte die Frau, daß der Sheriff verschwunden wäre.

      Als er auch nach drei weiteren Tagen nicht zurückkam, wußte Liz Thomas als einziger Mensch in Clarence, daß er nie mehr in die Stadt zurückkehren würde.

      Die Harpers hatten ihn getötet.

      Sie waren Sheriffsmörder.

      Liz ging zum Arzt, um nach dem Befinden ihres Bruders zu fragen.

      Es hatte sich etwas gebessert.

      Liz saß auf dem Rand seines Lagers. Mit rotgeränderten Augen sah sie ihn an.

      Bred erschrak.

      »He, ist – mit mir was nicht in Ordnung? Hat mich der Doc vielleicht nur belogen?« Der junge Mann wurde plötzlich aschfahl.

      Die Frau schüttelte den Kopf.

      »Nein – du bist bald wieder gesund, Bred. Aber wir müssen weg von hier. Heute noch. Heute nacht.«

      »Aber…«

      »Bitte!«

      »Der Doc…«

      »Der Doc steckt nicht in unserer Haut. Wir fragen ihn nicht. Ich hole dich um Mitternacht ab. Der Wagen steht dann hinterm Hoftor.«

      »Liz – ich verstehe dich zwar nicht, aber ich will tun, was du sagst. Du hast es bisher immer richtig gemacht.«

      »Wir müssen weg!«

      »Wohin?«

      »Ich weiß es nicht. Nach Osten. Wir fahren nach Osten, so weit uns der Braune zieht.«

      Sie ging zur Tür, blieb da aber noch einmal stehen und kam zurück.

      »Ich komme früher, Bred, um halb elf. Die anderthalb Stunden brauchen wir. Um so länger währt für uns die Nacht, die Dunkelheit…«

      *

      Wie zwei Diebe schlichen sich die Thomasgeschwister aus der nächtlichen Stadt.

      Bred hatte für den Arzt Geld und einen Zettel hingelegt:

      Wir wollen nicht länger bleiben. Um uns den Abschied von Menschen zu ersparen, die es gut mit uns meinen, fahren wir in der Nacht…

      Ungesehen kamen sie durch die Mainstreet.

      Als sie die letzten Häuser erreichten, kam von Osten her ein Reiter auf sie zu.

      Bred lag hinten unter der Plane.

      Lizzy zog den Überhang des Wagendaches tiefer und senkte den Kopf.

      Der Reiter kam näher – und ritt vorbei.

      Es war der Sohn eines Brunnenbauers, der auf einer Farm siebzig Meilen östlich von Clarence nach Wasser gebohrt hatte.

      Er sah zwar den Wagen, blickte aber nicht hinüber, da er mit seinen Gedanken noch immer bei der Arbeit war, die er draußen auf der Wegger-Farm verrichtet hatte.

      Als sie die letzten Häuser hinter sich hatten, trieb Lizzy Thomas das Pferd zu größter Eile an.

      Der leichte Wagen rollte über die staubige Fahrstraße nach Osten.

      Weit spannte sich der samtschwarze, von zahllosen Sternen bedeckte Nachthimmel Dakotas über das Land.

      Als im Osten der Morgen graute, hatte der Braune ein so gewaltiges Stück geschafft, daß die Frau den Wagen vom Wege ab in eine Baumgruppe lenken konnte, wo sie auf dem eisernen Dreibein den Kaffee aufbrühte, den Bruder versorgte und dann selbst neben ihm auf dem Wagen in einen bleiernen Schlaf versank.

      Drei Tage später hatten die Thomasgeschwister eine unglaubliche Strecke zwischen sich und Clarence gebracht.

      Und das war ihr Glück!

      *

      Die fünf Harpers kamen an diesem Abend in die Stadt.

      Sie hatten Tage verstreichen lassen, aber sie hatten ohne Sorge gewartet.

      Selbst wenn die Frau gesprochen hätte, wer hätte die Harpers angreifen wollen?

      Sie kamen am Abend, weil Leute, die tagsüber arbeiteten, nur abends Zeit hatten. Jedenfalls, wenn es sich um die ganze Crew, um die volle Besatzung der Ranch handelte.

      Zwar arbeiteten die Harpers nicht, aber sie hielten sich unbewußt an diesen Brauch.

      Wieder suchten Joe und Clint den Nugget Saloon auf. Die »Zeitung« der Stadt; hier erfuhr man alles, was es zu erfahren gab, kostenlos, unauffällig und genau.

      Der Wirt war sogar stolz auf diese Tatsache.

      Die beiden Outlaws lehnten sich über das Thekenblech und starrten in ihre Gläser.

      Der Salooner stützte die Hände auf die

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