Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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eben alle mit, und damit Schluß!«

      Der Wirt bohrte eine halbe Stunde, bis er aus den Harpers das Ziel und den Grund der Reise erfahren hatte, das heißt, das Ziel erfuhr er nur insoweit, als man ihm gesagt hatte, daß es noch hinter dem Shenandoah-Tal liege, das Nest, das sie aufsuchen müßten.

      »Das sind ja fast tausend Meilen!« meinte der Wirt entsetzt.

      Da hob der alte Harper den Kopf und fauchte den Wirt an.

      »Es ist mein Bruder!« Und während er wieder den Kopf senkte und ins Glas stierte, fuhr er fort: »Wir reiten hin, und wenn es zehntausend Meilen wären.«

      »Die sind es ja«, meinte Joe respektlos. »Und schließlich müssen wir ja auch wieder zurück.«

      Raffiniert, was der junge Harper da ausgebrütet hatte: Der Bruder des Alten wäre gestorben, und deshalb müßten sie hin.

      Und die Negerin? Die blieb auf der Ranch.

      Die Harpers waren ihrer sicher, denn die alte Frau hätte niemals gewagt, auch nur ein Sterbenswörtchen von dem Verbrechen zu verraten.

      »Hätten wir die Ranch nicht lieber verkaufen sollen?« fragte Charly, als sie wieder draußen bei den Pferden waren.

      Joe winkte ab. »Auf keinen Fall. Damit hätten wir uns sofort verraten. Die Leute wüßten dann, daß wir nicht wiederkommen wollen.«

      »Du willst sie also schießen lassen, die Ranch?«

      »Halt’s Maul!« unterbrach Clint seinen jüngsten Bruder. »Wenn gekämpft wird, entscheide ich, wenn gedacht wird, entscheidet Joe.«

      Kämpfen nannte er es, wenn er den Revolver zog, der Sheriffsmörder von den Pineridge Plains.

      Joe rieb sich das Kinn. »Die Ranch ist nichts wert. Die Hütten sind ohnehin halb zerfallen. Die Pferde, die im Corral waren, haben wir bei uns…«

      »Und die Rinder?« begehrte der Alte auf.

      Da lachten seine vier prächtigen Söhne wild auf.

      »Die gehören uns ohnehin nicht, Dad. Deine alte Herde haben wir schon vor Jahren verkauft, und was auf der Weide steht, ist entweder ungebranntes oder glattes Vieh, das aber mühelos von jedem Besitzer herausgekannt wird.«

      Joe Harper schob sich den Hut aus der Stirn.

      »Trotzdem, Vater hat recht. Wir können die Rinder nicht zurücklassen, denn das ist das erste, worüber die anderen stolpern.«

      »Sollen wir sie etwa mitnehmen?«

      Joe schüttelte den Kopf.

      »Wir werden sie verkaufen.«

      »Verkaufen?«

      »Yeah, und zwar sofort.«

      Die fünf Harpers machten sich auf den Weg zu Clark Fenner, dem Vieh-agenten, der unten am Teich wohn-

      te.

      Fenner war ein kleiner, dickleibiger Mensch mit hochrotem, massigem Schädel und whiskyrauher Stimme.

      Er kam im grünen Morgenrock an die Tür und musterte die späten Besucher mit mißtrauischen Blicken.

      Als er erfuhr, was die Harpers wollten, schüttelte er zunächst den Kopf.

      Fenner kannte alle Herden der umliegenden Ranches. Und die der Harpers war nicht sehr viel wert.

      »Wenn ich zurückkomme, kaufe ich dir eine neue Herde ab«, sagte Mac Harper.

      »Es ist ein Notfall«, warf Joe ein.

      Eine halbe Stunde später war der Kauf getätigt, und jeder der beiden Partner war insgeheim überzeugt, den anderen gehörig übers Ohr gehauen zu haben.

      Der betrügerische Viehhändler Fenner jedoch hatte ein schlechtes Geschäft gemacht und sich zu früh gefreut: Fast die Hälfte der Herde würden ihm die Leute abnehmen, die einen Monat nach dem Wegzug der Harpers endlich den Mut gefunden hatten, sich auf deren Weide nach ihren Rindern umzusehen.

      *

      Die Banditen indes dachten nicht daran, nach Shenandoah zu reiten.

      Sie waren nach Süden geritten.

      Nach Nebraska.

      Als sie hundertfünfzig Meilen hinter sich hatten und mitten auf dem Hochplateau von Tryon waren, machten sie den ersten längeren Aufenthalt.

      Drei Meilen vor der Stadt hatten sie sich in einer verlassenen Blockhütte niedergelassen.

      »Wir müssen vorsichtig sein«, mahnte Joe. »Auf keinen Fall dürfen wir alle zusammen irgendwo auftauchen. Ich schätze, daß Richter Henning sofort unsere Steckbriefe losgelassen hat, als das Weib ihm von uns erzählt hat. Aber in diesen Steckbriefen wird immer von fünf Harpers die Rede sein. Und das ist auch der Grund, weshalb wir von der Ranch weg in zwei Gruppen geritten sind.«

      Clint stützte seine Rechte auf seinen Revolver und knurrte:

      »Wir haben keine Angst, Joe.«

      Die anderen Brüder stimmten ihm zu.

      Aber der gerissene Joe kläffte: »Angst habt ihr nicht, aber hohle Köpfe!«

      »Wir sind zu fünft«, meinte Charly und schob seinen Revolver nach vorn.

      Joe war klug genug, sich mit den Worten an Clint zu wenden:

      »Vielleicht machst du deinem Bruder klar, daß wir hier nicht mehr in Dakota sind, daß das Land hier dichter besiedelt ist und alle fünfzig Meilen ein Sheriff hockt.«

      Clint, auf diese Weise angesprochen, fühlte sich geschmeichelt, da der anerkannte Klügste der Familie bei ihm offensichtlich auch Klugheit voraussetzte.

      »Joe hat recht«, belferte er. »Und wer anderer Ansicht ist, hat mit mir zu tun.«

      Sie hockten in der Hütte, an den Wänden verteilt, und stierten dösig vor sich hin.

      »Wollen wir etwa ewig hier in dieser Bude bleiben?« wollte Mac schließlich wissen.

      Joe ging an die Tür. »Nein, natürlich nicht, aber wir müssen uns schließlich ausruhen, und vor allem haben die Gäule eine Pause nötig. Heute nacht reiten wir weiter.«

      »Wohin?«

      »Nach Süden.«

      *

      Bei Einbruch der Dunkelheit zogen sich die Harpers in die Sättel und ritten auf die Stadt zu.

      In Tyron brannten nur noch wenige Lichter, als die fünf Outlaws in die Mainstreet kamen.

      Joe hielt sein Pferd an.

      »Wir müssen noch am Tage getrennt reiten.«

      »Verflucht noch mal«,

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