Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Clint Harper wie von Sinnen. »Wir müssen sofort zurück!«

      Joe packte ihn am Bein, riß den Davonstürmenden zurück und zerrte ihn zu sich nieder.

      »Willst du mit ihm sterben?«

      Der Himmel hatte sich schwefelgelb bezogen, und die Luft war stickig schwül.

      »Mit ihm?« keuchte Clint.

      »Yeah – er ist vielleicht noch nicht tot. Aber daß er ein Harper ist, werden sie sofort wissen, wenn sie in sein Gesicht sehen. Wenn es der Kerl auf dem Vorbau nicht schon gewußt hat.«

      »Aber wir haben doch keinen Dollar mehr…«

      »Na und? Besser keinen Dollar in der Tasche als einen rauhen Hanfstrick um den Hals.«

      Mit dieser makabren Weisheit legte sich Joe Harper zurück und faltete die Hände unterm Kopf.

      Gregg kam herunter zu den Brüdern.

      Clint giftete ihn an. »Was fällt dir ein? Habe ich dir nicht gesagt, daß du oben bleiben sollst?«

      »Yeah, aber ich bin müde!«

      »Wir haben keine Zeit, müde zu sein!«

      »Aber Joe…«

      »Joe denkt nach!« schrie Clint.

      Langsam trottete Gregg an den Rand der Senke zurück, um das Land nach Norden hin scharf im Auge zu behalten, wie es ihm Clint aufgetragen hatte.

      Jetzt waren sie völlig abgebrannt – und deshalb dreifach gefährlich, die Harper Brothers.

      Waren sie bisher nur auf der Flucht gewesen, so sah das jetzt anders aus: Sie mußten leben. Sie mußten sich Nahrungsmittel und dergleichen beschaffen.

      Mit dem Bewußtsein der plötzlichen Not hatte sich die Gemütsverfassung der vier Banditen plötzlich geändert. Die Tramps wußten jetzt, daß sie um ihr elendes Dasein kämpfen mußten.

      In Jefferson City brachen sie einen Store auf.

      In Moable zertrümmerten sie die Scheibe eines Gunsmith und beschafften sich Munition.

      Um die so auffällig scharf nach Süden führende Spur zu verwischen, schlug Joe vor, einmal nach Westen zu reiten.

      Fünfzig, sechzig Meilen.

      Das taten sie.

      Aber auch dort fanden sie in Jenkins Town ihren Steckbrief vor dem Marshals Office.

      Sie ritten weiter nach Südwesten und dann wieder nach Süden.

      *

      Am sechzehnten September überschritten sie die Grenze von Kansas.

      Vier Meilen ritten sie noch zusammen Richtung Süden, dann trennten sie sich.

      Joe und Gregg hielten nach Südwesten, und Clint ritt mit Charly südöstlich davon.

      »Am Arkansas treffen wir uns bei Garden City!«

      Welche Macht zog sie in den Bannkreis des großen Gesetzesmannes Wyatt Earp?

      Ahnten die Verbrecher nicht, wohin sie sich da begaben?

      Sie ritten zum Arkansas.

      *

      Es war eine Nachtstunde, als zwei von ihnen am westlichen Stadtrand von Garden City eintrafen.

      Joe und Gregg waren schon am Vormittag eingetroffen. Sie hatten sich in der Stadt umgesehen, das Sheriffs Office kurz gemustert, in Budways Bar einen Drink genommen, den sie mit dem Geld bezahlten, das sie oben in Nebraska bei dem Storeeinbruch erbeutet hatten – dann waren sie an den Rand der Stadt zurückgekehrt.

      Es herrschte eine ganz seltsam laue Luft hier unten an den Ufern des Flusses.

      Joe lag im hohen Büffelgras und lauschte in die Dunkelheit.

      Gregg ging auf und ab.

      »Setz dich endlich hin!« knurrte ihn der Bruder an.

      Stunde um Stunde verging.

      Gegen zwei Uhr endlich ließ sich auch Gregg im Gras nieder.

      Als Joe aufwachte, glaubte er, einen Alptraum zu haben. Er riß die Augen auf und starrte den Mann an, der da auf einen Tupfschimmel vor ihm hielt. Er war ein großer Mann mit schwarzem Hut, blauen Augen, weißem Hemd, schwarzer Weste und enganliegender Levishose. Links auf seiner Brust blinkte in der Morgensonne der Stern des Gesetzes.

      Joe war so entgeistert, daß er nicht imstande war, ein Wort hervorzubringen. Auch vermochte er nicht den Blick von dem Reiter zu wenden.

      Gregg schlief noch laut schnarchend.

      »Ziemlich ungemütlicher Platz hier, Boys«, meinte der Sheriff mit einer seltsam eindringlichen sonoren Stimme.

      Joe Harper rieb sich mit dem Handrücken über die Augen und erhob sich langsam.

      Damned, was sollte er entgegnen?

      Wer kampiert schon am Rand einer Stadt?

      Der Sheriff hatte seinen forschenden Blick von Joe Harper genommen und richtete ihn auf dessen Bruder.

      Jetzt hatte Joe Gelegenheit, das Gesicht des Sternträgers eingehender zu mustern. Es war ein ernstes gutgeschnittenes und braungebranntes Männergesicht.

      Joe kratzte sich den Schädel.

      »Waren ziemlich müde, als wir hier ankamen, und wenn man sich in einer Stadt nicht auskennt, ist es ziemlich dumm, nachts jemanden um ein Quartier herauszuklopfen.«

      By gosh! Er spürte selbst die Unsinnigkeit seiner Worte und hoffte, daß der Sheriff sie nicht beachten würde.

      Wie wäre dem Banditen wohl zumute gewesen, wenn er gewußt hätte, daß der Mann auf dem Tupfenschimmel niemand anders als der berühmte Marshal Wyatt Earp war?

      Der Missourier nahm den Hut ab und fuhr sich mit der Rechten durch sein dichtes dunkles Haar, dann warf er noch einen kurzen forschenden Blick über die beiden Tramps und ritt nach Osten davon.

      Obgleich Joe Harper nicht wußte, mit wem er es da zu tun hatte, fiel ihm doch ein Stein vom Herzen, als er weiterritt. Er glaubte, dessen Blick noch zu spüren.

      Da kam oben aus der Hütte ein alter Mann. Er war barhäuptig, hatte einen weißen Stoppelbart und ein aufgedunsenes Gesicht. Ganz sicher hatte er in dem Hemd, das er jetzt trug, auch geschlafen, und möglicherweise war auch die Hose nicht von seinem Leib gekommen.

      Er kam heran, riß seinen zahnlosen Mund auf und quäkte:

      »Wißt ihr, wer das war?«

      Gregg schreckte durch den Laut hoch.

      Joe zog den Waffengurt enger und winkte ab.

      »Interessiert

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