Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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redet zuviel!« entschied Joe. »Wir brauchen Geld, und das ist ein einmaliger Weg zu einer enormen Summe Dollars.«

      Plötzlich hatte der sonst so gehirnschwache Clint eine gar nicht einmal so dumme Frage.

      »Und wie wollen wir an das Lösegeld kommen? Willst du es vielleicht mit dem Revolver bei Doc Holliday kassieren, he?«

      Joe Harper erklärte weiter:

      »Nein, Clint, das wäre ein sicherer und schneller Weg auf den berühmten Boot Hill von Dodge. Wir werden den Marshal von der Stadt wegbringen und dann einen Brief in die Stadt schicken. An den Mayor oder an den Bürgerrat. Wir werden den Fettwänsten mitteilen, daß wir ihren Parade-Sheriff im Sack haben und ihn gegen klingende Münze eintauschen würden.«

      »Und das Geld – wo sollen die anderen es hinbringen?«

      »An einen Ort, weit vor der Stadt, auf eine Anhöhe, die man weithin im Auge hat.«

      Das leuchtete den anderen Out-laws wieder ein.

      »Aber ein Marshal…?« fragte Clint heiser.

      Joe grinste diabolisch. »Der wird natürlich an einem noch sicheren Ort für die nächste Lösegeld-Forderung bereitgehalten.«

      Charly stieß einen heiseren Jubelschrei aus.

      Auch Gregg brüllte los.

      »Merkt ihr was?« fragte Joe selbstgefällig. »He, Clint! Dem geht die Lampe nicht auf. Mann, der Marshal ist für uns ein Dauerdruckmittel. Wir werden immer und immer wieder Geld durch ihn bekommen und haben ausgesorgt.«

      »Und wo willst du ihn so lange lassen? Ganz davon abgesehen, daß du ihn wie einen Puma einsperren mußt, darf ihn nie jemals ein Mensch zu Gesicht bekommen. Hier ist er doch

      auf mehrere hundert Meilen im Umkreis so bekannt wie ein bunter Hund.«

      »Einsperren?« Das diabolische Lächeln rutschte aus dem häßlichen Gesicht Joe Harpers und machte einem zynischen Zug Platz. »Du hast doch ein Spatzengehirn, Clint. Ich werde ihn weder einsperren, noch werde ich Sorge haben, daß ihn jemand zu Gesicht bekommt.«

      »Du willst ihn also…« Clint schluckte. »Du willst ihn also auslöschen?«

      »Natürlich!« Joe ging durch das Zimmer, hatte die Hände auf den Rücken gelegt und den Kopf gesenkt.

      Ein Banditen-Napoleon!

      »Er wird umgelegt. Selbstverständlich. Allerdings nicht gleich, weil ich erst feststellen muß, ob sie auch zahlen, wenn sie nicht überzeugt sind, daß er lebt…«

      »Was wolltest du dann machen?«

      »Dann würde ich einen weiteren Mann aus seiner Umgebung einfischen und ihn mit verbundenen Augen zu unserem Camp bringen, wo ich ihm den Marshal zeigen würde. Dann…«

      »Großartig!« grölte Clint.

      »Das ist ein Coup!« krächzte Charly.

      Und Gregg nickte mehrmals hintereinander.

      Yeah, sie konnten stolz sein auf ihren denkenden Bruder, die Harpers…

      *

      Nach Einbruch der Dunkelheit brachen sie auf.

      Joe und Gregg zuerst, Clint und Charly ein paar Minuten später.

      Es war nicht weit hinüber nach Dodge. Knapp fünfzig Meilen.

      In Cimarron hatten sie schon mehr als die Hälfte hinter sich. Da sie scharf ritten, trafen sie, wie von Joe vorausberechnet, gegen elf am westlichen Stadtrand ein.

      Verwundert musterten die beiden voranreitenden Tramps das seltsame Straßenschild der Hauptstraße: Die Dodger Frontstreet war nur auf der nördlichen Seite mit Häusern bestanden.

      Die Südseite bildeten die Bahn, ein paar Depots – und an der Ecke zur Arkansas Bridge Street, das Marshals Office und das anschließende Jail.

      »Sieht das merkwürdig hier aus«, krächzte Gregg und sah sich beklommen um.

      Joes Augen flogen über die hellerleuchtete Häuserfront zur Linken.

      Da war ja fast ein Saloon neben dem anderen! So viele Schenken hatten die beiden Dakota Men in ihrem Leben noch nicht nebeneinander gesehen.

      »Heavens, wer will diese Ka-

      schemmen denn alle besuchen?« fragte Gregg.

      Joe zog die Schultern hoch.

      »Keine Ahnung. Vielleicht sind die Leute hier alle durstig und machen abends eine Wanderung durch die einzelnen Bars.«

      Dröhnendes Gehämmer von Musikkästen, die jaulend, da zu dicht aufeinanderstehend, ihre unrhythmischen Melodien in die Nacht hinaus stampften, girrendes Frauenlachen, vermischt mit brüllendem Gegröle aus rauhen Männerkehlen, Gläsergeklirr, Schreien, Fluchen und Pfeifen – alles vereinigte sich zu dem Song of Dodge, wie der Gambler Holliday es einmal genannt hatte.

      Diese nicht einmal sehr große Stadt hatte etwas besonderes. Ganz zweifellos strahlte sie irgendwie magische Anziehungskraft auf die Menschen dieses Landes aus. Und der Hinweis einiger Historiker, das sei nur auf die Viehtrecks und die Verladestation zurückzuführen gewesen, muß mit der Bemerkung abgewiesen werden, daß es in den siebziger Jahren viele sogenannte Trail-Endstationen gab, auch am Arkansas. Aber keine blühte auf wie Doge City.

      Nie wieder sollte die alte Treibherdenstadt diesen Glanz erleben, diesen Zustrom von Menschen, und nie wieder würde die Luft in ihren Straßen, die nach Rinder, Leder, Durham-Tabak, Pferden und Pulverrauch roch (so Doc Holliday!) ein Geruchsgemisch von ähnlich suggestiver Anziehungskraft auf die Menschen haben.

      Vorm Marshals Office brannte ein Windlicht.

      Joe sah es sofort – und sah auf der Fensterscheibe auch den großen Fünfzack, eingerahmt in ein Wappen, das er an der Brust des Marshals gesehen hatte.

      Gregg starrte auf das im leichten Abendwind hin und her schaukelnde Licht und auf das große milchige Fenster mit dem Stern. »Was er wohl so früh in Garden City gewollt haben mag?«

      Auch Joe hatte schon darüber nachgedacht.

      »Keine Ahnung. Was ein richtiger Wolf ist, der streunt durch die Gegend. Vielleicht war er hinter irgendeinem armen Burschen her, der eine Kugel zu schnell abgegeben oder ein Messer zu rasch auf die Reise geschickt hatte. Diese Schufte sind immer hinter einem her.«

      »Vielleicht wird er eines Tages auch hinter uns her sein, Joe.«

      Der »denkende« Harper schüttelte den Kopf.

      »Das werden wir nicht riskieren, Boy. Er wird keine Zeit mehr dazu haben. Jetzt, in dieser Stunde, sind die Männer in die Stadt eingeritten, die ihn auslöschen werden. Die ihn mit einem einzigen Messerstich oder einer Kugel vernichten werden.«

      Er warf den Kopf ins Genick und sog die Dunstwolkenschleier, die aus dem Billuk Saloon strömten, tief und voller Behagen ein.

      »Riechst

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