Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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mußte seinen Blick gewaltsam von dem Marshals Office losreißen.

      »Damned, ich gäbe was drum, Joe, wenn wir schon wieder weg wären. Die Stadt – ist mir unheimlich.«

      »Da!« Joe stieß ihn an. »Mach die Augen auf. Da siehst du die berühmteste Schenke des ganzen Westens.«

      Neben einem größeren Haus war ein kleiner Saloon, der allerdings einen sauberen Eindruck machte. Vorn links auf der großen Scheibe stand mit gewaltigen roten Lettern:

      LONG BRANCH SALOON

      Gregg hatte den Kopf gewandt, und seine Lippen murmelten fast andächtig: »Long Branch Saloon!«

      Dann fiel ihm der Löwe ein, der ja in dieser Höhle sitzen sollte.

      »Zounds! Doc Holliday! Er sitzt da drin! Und hier ist es hell wie in einem Zimmer! Jedes Fenster dieser verdammten Straße scheint erleuchtet zu sein. Komm, wir verziehen uns da hinüber an den dunklen Bau hinter den Schienen.«

      Der andere schüttelte den Kopf.

      »Ich denke nicht daran. Da kann es gefährlich sein. Hier nicht. Du hast die falsche Betrachtungsweise, Boy. Da drüben wohnt Wyatt Earp – und hier Doc Holliday. Wir sitzen mitten drin. Sicher wie in Abrahams Schoß. Was kann uns hier passieren?«

      Er rutschte aus dem Sattel und band sein Pferd an dem großen vierkantigen Zügelholm der Schenke

      an.

      Gregg folgte ihm und blickte mit weiten Augen durch das Fenster in den Saloon.

      Da schien alles sehr ruhig vor sich zu gehen, obgleich der Schankraum zum Brechen voll war.

      Joe holte sein Rauchzeug aus der Tasche und drehte sich in aller Gemütsruhe eine Zigarette, so als stünde er daheim an einem Weidenzaunpfahl.

      Als das Zündholz aufflammte, zuckte Gregg zusammen.

      »Du hast schlechte Nerven, Boy. Vielleicht hätten wir dich doch auf die Schule in Quincy schicken sollen, wo man Reverend oder Lawyer wird. Gar nicht schlecht. Vielleicht können wir eines Tages sogar einen Anwalt brauchen…«

      Er war von einem euphorischen Berauschtsein erfaßt, der Bandit Joe Daniel Harper. Nun war er in Dodge, mitten in dem Dodge des berühmten Sheriffs Earp! Er stand vor dem Spielsaloon, in dem der große Gambler Holliday seine Karten mischte, wählte und auf den grünen Samt warf. Und er, der Desperado Joe Daniel Harper, war mit einem Vorsatz in die Stadt gekommen, den kein anderer Mann vor ihm gehabt hatte.

      Es waren viele Männer nach Dodge gekommen, um mit dem Marshal »abzurechnen«, andere waren nur deshalb gekommen, weil sie sehen wollten, wie schnell er tatsächlich zog – aber alle waren sie geschlagen worden.

      Und das war das Besondere an Joe Harper. Er war gekommen, weil er den großen Wyatt Earp aus seiner eigenen Stadt entführen wollte!

      »Wollen wir tatsächlich hier in der Festbeleuchtung auf Clint und Charly warten?«

      »Natürlich. Das heißt, zumindest unsere Pferde lassen wir hier, denn hier stehen sie sicher.«

      Langsam gingen sie dann die Straße wieder zurück, schlenderten über die überdachten Stepwalks, die sich von einem Haus zum anderen zogen, bis sie fast das Ende der Frontstreet erreicht hatten.

      »Santa Fé soll größer sein«, sagte Joe, der sich immer noch nicht von seinem berauschten Gefühl hatte lösen können.

      »Ich wollte, ich wäre oben auf dem Pineridge Plains«, krächzte der andere. Dann blickte er über die Straße, die am Fluß entlang nach Westen führte.

      Hufschlag mehrerer Pferde war zu hören.

      »Das sind sie«, stieß Gregg aufgeregt hervor.

      »Unsinn«, knurrte Joe. »Sie können noch nicht hier sein. Ich habe Clint gesagt, daß er sich Zeit lassen soll. Wenn er gegen halb zwölf da ist, ist es in Ordnung.«

      Es war ein Reitertrupp, der von Nordwesten über die Prärie auf die Fahrstraße zuritt. Cowboys von einer nahegelegenen Farm, die in der Stadt noch einen Drink nehmen wollten.

      Als Gregg sich umwandte, sah er den Bruder schon ein ganzes Stück von sich entfernt einen Weg zu einem kleinen Hügel hinaufsteigen.

      »Joe, wo willst du hin?«

      Aber der wandte sich nicht um. Er wollte auf den Hügel, um von seiner flachen Kuppe aus die Stadt zu betrachten. Die Frontstreet mit ihren vielen Lichtern, die schimmernden Bahngleise, den Fluß. Aber als er den Hang erklettert hatte, hielt er inne und blickte mit engen Augen auf die Kreuze und Steine, die da über die ganze Hügelkuppe verbreitet vor ihm lagen.

      Der Boot Hill!

      Der berüchtigte Stiefelhügel von Dodge City!

      Gregg war dem Bruder gefolgt, blieb zwei Schritte hinter ihm stehen und sah entgeistert auf das düstere Bild.

      »Der Graveyard«, brach es heiser von den Lippen des Burschen. »Auch das noch!«

      Er wandte sich schaudernd ab. Und plötzlich erinnerte sich der jüngste der Harpers daran, daß Jonny Triggere, der damals auf der Harper Ranch gearbeitet hatte, vom Dodger Boot Hill erzählt hatte. Er hatte von Steve Loughan erzählt und von dem Mörder Calaghan, die hier liegen sollten. Vor allem aber von dem Mörder Milt Rice.

      Damned, hatte Wyatt Earp sie nicht hierhergebracht?

      In diesem Augenblick spürten die beiden Harper Brothers beide das düstere Omen; aber sie begriffen es nicht.

      Joe nicht, weil er zu sehr von dem Gedanken an den bevorstehenden Coup geblendet war, und Gregg nicht, weil er zu jung war.

      Sie standen nebeneinander und blickten auf den im Sternenlicht flimmernden Arkansas River.

      Joe stieß den Bruder an.

      »Ich glaube, jetzt kommen sie.«

      Ja, es war der Hufschlag zweier Pferde. Die beiden Tramps liefen zur Fahrstraße hinunter.

      Joe hatte sich nicht geirrt. Es waren Clint und Charly.

      »Wie sieht’s aus?« fragte Clint.

      »Fürchterlich«, sagte Gregg. »Eine scheußliche Stadt. Reite ein paar Schritte weiter, dann siehst du eine Straße, wie du noch nie eine gesehen hast. Saloon an Saloon, Spielhölle an Spielhölle, Dancingroom an Dan-

      cingroom.«

      Clint trieb seinen Gaul vorwärts. Als er in die Frontstreet sehen konnte, hielt er inne.

      »Heavens! Das viele Licht! Und – damned, wo ist denn die andere Straßenseite?«

      »Die ist in den Fluß gerutscht«, spöttelte Joe.

      Charly stieg ab. »Wo habt ihr eure Pferde?«

      »Vorm Long Beach Saloon«, erklärte Joe.

      Jetzt rutschte auch Clint aus dem Sattel.

      »Habt

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