Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      Betäubt blieb er liegen.

      Als er wieder zu sich kam, lag er auf dem Rücken und blickte in ein helles, sonderbar eindrucksvolles Augenpaar.

      Der Mann kniete neben ihm und hatte ihn etwas aufgerichtet.

      »Wie sieht’s aus, Mister?« hörte Baker ihn mit einer rauhen Stimme fragen.

      Baker sog die Nachtluft tief ein und wischte sich über die Augen.

      »Was war los: Herzanfall?«

      Der Fremde schüttelte den Kopf. »No, Mister, Sie sind ganz einfach die Vorbautreppe hinuntergefallen.«

      Baker richtete sich auf die Ellenbogen auf und verspürte auf einmal einen eigenartigen scharfen Geruch in der Nase.

      »Damned.« Er sah den Fremden mißtrauisch an. »Hier riecht es nach Salmiak…?«

      »Yeah.«

      Doc Baker klopfte den Staub aus seinem Anzug, und ohne den Fremden anzusehen, fragte er: »Sie – sind Arzt?«

      »Ich war einmal so etwas Ähnliches.« Baker knurrte. »Man kann nicht einmal so etwas gewesen sein und ist es plötzlich nicht mehr. Ein Doc bleibt ein Doc!«

      Der Fremde schob wortlos das Salmiakgeistfläschchen in seine krokodillederne Tasche, und da erst gewahrte Baker den Schecken, der ein paar Schritte seitwärts stand.

      Baker bot dem Fremden die Hand.

      »Thanks, Doc. Mein Name ist Baker. Ich bin auch Arzt. Und jetzt habe ich gleich eine Bitte. Ich komme gerade drüben aus der Bar…«

      Der Fremde entgegnete rauh: »Das war nicht zu überriechen.«

      »Yeah, ich war im Saloon, weil ich meinen Jammer ersticken wollte. Ich habe nämlich drüben im Haus einen Mann liegen, dem ich – yeah, ich kann ihm nicht helfen.«

      »Was fehlt ihm?«

      »Er hat eine Kugel in der Brust.«

      »Und – weshalb haben Sie sie nicht herausgeholt?«

      Baker zog die Brauen zusammen. »Hören Sie, ich bin kein Chirurg. Der Einschuß liegt direkt neben dem Herzen.«

      »Und seit wann…?«

      Der Fremde, der seine Tasche schon hatte hinterm Sattel festschnallen wollen, entgegnete unwillig:

      »Ich bin auch kein Chirurg.«

      »Aber – vielleicht – vielleicht verstehen Sie mehr davon als ich.«

      »Wie kommen Sie darauf?« entgegnete der Mann frostig.

      Baker schluckte.

      »Ich weiß nicht, Sie sehen so aus.«

      Da lachte der Fremde leise in sich hinein.

      »Gehen wir.«

      Zwei Minuten später stand Baker mit dem Fremden in dem Zimmer des sterbenden Sheriffs. Eine kleine Kerosinlampe erleuchtete den Raum nur spärlich.

      Baker beobachtete den Fremden erwartungsvoll von der Seite.

      Aber dessen Gesicht blieb undurchdringlich. Er trat dich an Oakland heran und meinte dann zu dem alten Arzt:

      »Halten Sie bitte die Lampe näher.«

      Eine volle Minute durchforschte der Fremde das Gesicht Chris Oaklands.«

      »Er ist bei Bewußtsein.« Der Fremde hatte es mit Bestimmtheit gesagt.

      »Nein, Doc – das ist ausgeschlossen, mit solch einem Schmerz kann kein Mensch…«

      »Er ist bei vollem Bewußtsein«, wiederholte der Fremde.

      Schon hatte er seine Tasche geöffnet und hielt dem Sheriff ein Fläschchen mit Äther unter die Nase. Mit seltsam beruhigender Stimme sagte er zu dem Kranken:

      »Atmen Sie ganz tief ein. Das wird Ihnen guttun. Yeah – ganz tief atmen…«

      Chris Oakland sank endlich hinüber in den grauen Nebel einer erlösenden Bewußtlosigkeit.

      Und dann begann der fremde Doktor seine Arbeit. So schnell, so sicher und geschickt, daß dem alten Landarzt, dem zunächst der Angstschweiß auf die Stirn getreten war, die Sprache wegblieb.

      Dann hatte der Fremde das verformte Geschoß plötzlich zwischen den Spitzen seiner Pinzette.

      »By Gosh! Die Kugel! Er hat die Kugel!« entfuhr es Baker. »Damned. Ich habe es ja gewußt, daß Sie ein Chirurg sind.«

      »Ich bin kein Chirurg!« entgegnete der Fremde.

      Nachdem er sich gewaschen hatte, drückte Baker ihm bewegt die Hände.

      »Ich danke Ihnen, Mister. Sie haben dem Sheriff das Leben gerettet…«

      »Das ist noch nicht raus«, bremste der Fremde ab. »Er ist ein Sheriff?«

      »Yeah, Sheriff Oakland. Banditen haben ihn in der vergangenen Nacht drüben im Eingang der Bank von hinten niedergeschossen. Von den Tätern gibt es keine Spur.«

      Der Fremde ging zur Tür.

      »Wo wollen Sie hin?«

      »Weiter.«

      »Weiter? Aber das ist doch nicht Ihr Ernst. Sie sind mein Gast, Doc! Einen so tüchtigen Menschen, der wie ein Engel in die Stadt gekommen ist…«

      Bei dem Wort Engel verzog der Fremde ein wenig schmerzlich das Gesicht.

      »Tut mir leid, Doc – ich muß weiter.« Der Fremde tippte an den Rand seines Hutes und öffnete die Tür.

      »Bitte«, bat Baker. »Ihren Namen müssen Sie wenigstens hierlassen.«

      Der Fremde sah sich um, und der Blick, der den alten Arzt traf, ging diesem bis ins Mark.

      »Ich glaube nicht, daß mein Name Ihnen Freude bereiten würde, deshalb nehme ich ihn lieber mit.«

      Baker verstand das nicht. Aber er sagte:

      »Well, Doc, wie Sie wollen. Sie werden mir in Erinnerung bleiben, solange ich lebe, weil…«

      Der Fremde war schon auf dem Vorbau, und als er die zweite Treppenstufe erreicht hatte, gellte plötzlich ein schriller Schreckensschrei von der Straße.

      »Damned! Doc Holliday!«

      Ein Schuß peitschte über den Vorbau, und die Kugel klatschte in die Hauswand.

      Die Tür war noch so weit offen, daß der alte Arzt den Fremden hatte beobachten können.

      In einem Fallwurf ohnegleichen hatte der sich herumgeworfen und zurückgeschossen.

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