Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Knien ging Baker an die Tür.

      Der Fremde lag noch auf der Treppe.

      Baker eilte auf ihn zu, beugte sich neben ihm nieder und griff mit zitternden Händen nach ihm.

      »Sind Sie – verwundet?« stammelte er verstört.

      »Nein«, entgegnete der Georgier schroff.

      Baker sah sich um.

      Drüben, mitten auf dem Vorbau, lag ein Mann, reglos wie ein gefällter Baum.

      Leise kam es von Bakers Lippen:

      »Sie sind also Doc Holliday…!«

      »Yeah! Ich bin Doc Holliday. Und ich schätze, daß Sie sich Mühe geben werden, meinen Namen möglichst schnell zu vergessen.« Mit elastischen Bewegungen erhob sich der Gambler und ging zu seinem Pferd.

      Für den Toten auf dem Vorbau hatte er keinen Blick. Er, der sich gerade noch mit äußerster Anstrengung und größter Gewissenhaftigkeit um das Leben eines Menschen bemüht hatte, er hatte Minuten später ein anderes Leben mit einem einzigen Schuß auslöschen müssen.

      Baker starrte auf die Stelle, wo der Gambler gekauert hatte. Ein dunkler feuchter Fleck schimmerte auf dem sandigen Holz. Baker starrte darauf nieder und stieß den Finger hinein.

      Dann fuhr er hoch.

      »Doc Holliday! Sie sind verletzt…!«

      Der Spieler hatte sich schon in den Sattel gezogen und nahm die Zügelleinen hoch.

      »Doc…!«

      Der Schecke trottete los.

      Baker preßte die Zähne aufeinander. Dann wandte er sich um und lief auf den Niedergeschossenen zu.

      Er schleppte ihn in seinen Hauseingang – und sah sofort, daß der Mann keineswegs tot war.

      Ein Streifschuß an der Stirnkante hatte ihn betäubt; das war alles. Es war ein wild aussehender pockennarbiger Mensch von vielleicht achtundzwanzig Jahren.

      »Doc Holliday!« murmelte Baker vor sich hin. Er kannte den Ruf des Gunfighters und Gamblers genau. Es hieß, dieser Holliday könne einer Fliege auf fünfzehn Yards ein Auge ausschießen. Er hatte den Burschen, der ihn aus der Dunkelheit heraus mit einem Schuß angefallen hatte, nur verletzt! Sicher nicht zufällig…

      Selbst aber war er verwundet und ritt davon.

      Welch ein sonderbarer Mann!

      Schon am nächsten Tag konnte Doc Baker feststellen, daß es dem Sheriff besserging.

      Mayor Fork stand mit gewichtiger Miene an der Tür des Krankenzimmers.

      »Hallo, Sheriff! Das ist ja ein wahres Wunder, das der Mann da an Ihnen vollbracht hat. Wenn ich bedenke, wie Sie noch gestern aussahen. Ich hatte mal hier durch den Fensterladenschlitz hereingesehen. Heiliger Himmel. Sie sahen aus wie ein Toter! Und ausgerechnet dieser Revolverschwinger hat Sie wieder hingekriegt.«

      Bis hierher hatte Baker schweigend zugehört. Jetzt lief ihm die Galle über.

      »Hören Sie, Mayor, wenn Sie gekommen sind, dem Sheriff solchen Unsinn vorzukauen, dann gehen sie gefälligst wieder hinüber an Ihren Stammtisch, wo Dick Morris und Hale Ferguson ganz gewiß schon mit den Pokerkarten auf Sie warten.«

      Der schnauzbärtige schwerleibige Mayor wandte sich entrüstet zur Seite.

      »He, was ist denn mit Ihnen los, Doc! Sie haben es gerade nötig. Sind Sie nicht gestern selbst ganz schön vollgesogen aus Barks Kneipe rausgetorkelt, he?«

      »Verschwinden Sie aus meinem Haus!« herrschte Baker den Bürgermeister grimmig an. »Gestern haben Sie sich nicht sehen lassen. Und heute ist der Sheriff nicht gesund genug, um Ihnen selbst die richtige Antwort auf Ihre albernen Worte geben zu können.«

      Der Mayor ging, aber er kam am nächsten Morgen wieder. Mit seinem dröhnenden Baß redete er auf den Sheriff ein.

      »Sie sind der einzige, der den Überfall überlebt hat. Ich nehme von den Beteiligten…«

      »Sie reden Unsinn, Fork!«, knurrte der Arzt. »Der Sheriff war doch nicht an dem Überfall beteiligt.«

      »Was…?« Eine dröhnende Lache seitens des Mayors. »Natürlich nicht. Ich meinte ja auch, daß er… Nun ja, er kam doch wohl dazu, schließlich haben Sie ihn auf der Straße direkt vor der Bank gefunden. Und die Straße war sonst leer. Bis auf Lonegan, und der ist tot.«

      Da schoß die rechte Faust des greisen Arztes schnell vor und klammerte sich in den Jackenaufschlag Josuah Forks.

      »Mayor, reden Sie weiter. Reden Sie weiter, aber seien Sie sehr vorsichtig mit dem, was Sie sagen.«

      »Was habe ich denn gesagt? Die Straße war leer, und…«

      »Und!«

      »Nun ja, es stimmt doch, von Banditen war keine Spur zu finden. Nur Oakland lebt noch – ich meine…«

      »Was meinen Sie?« forschte der Arzt frostig.

      »Was ich meine«, trompetete der Dicke. »Ich sagte, daß von Banditen nichts zu sehen war, daß die Bank ausgeräumt, und daß Lonegan tot war und, daß Oakland noch lebt.«

      »Sie müssen sagen: und daß der Sheriff mit einer Kugel, dicht neben dem Herzen, auf der Straße lag, zwei Yards neben dem toten Salooner.«

      Fork zog die Schultern hoch. »Well, so kann man es natürlich auch sagen.«

      »So muß man es sagen!«

      »Ich habe doch nicht gesagt, daß Oakland die Bank ausgenommen hat, Mann. Wer hat denn so etwas behauptet?«

      Da krallte sich auch die Linke des Arztes in die Jackenaufschläge des Mayors.

      »Hören Sie sehr genau zu, was ich Ihnen jetzt sage, Mayor. Was Sie da eben losgelassen haben, war die größte Unverschämtheit, die mir je untergekommen ist. Und nun ersuche ich Sie, den Sheriff nicht weiter zu belästigen.«

      Der Mayor kam wieder. Nach Tagen. Breitbeinig stellte er sich am Lager des Genesenden auf, spielte mit seiner Uhrkette herum und suchte mit bohrenden Fragen den Sheriff zum Reden zu bringen.

      Aber Chris Oakland schwieg.

      *

      Der junge Bill Oakland, der es fertiggebracht hatte, auf seinen eigenen Vater zu schießen, war den beiden anderen gefolgt. Anderthalb Meilen westlich von der Stadt hatte er sie eingeholt.

      Die beiden standen neben ihren Pferden und sahen ihm entgegen.

      »Da bist du ja endlich«, meinte der eine, wobei er den Kopf mit einer merkwürdigen Bewegung in den Nacken warf.

      »Yeah, Frank«, begann Bill keuchend, während er aus dem Sattel sprang. »Ich wurde aufgehalten.«

      Der andere zündete sich eine Zigarette an und nahm von dem neben ihm stehenden

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