Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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anschließend zusammen mit ihren Cowboys eine große Whisky-Tour gegönnt.

      Lonegan nahm den kleinen Geldkasten unter den Arm und stieg gähnend die knarrende Treppe ins Obergeschoß hinauf.

      Er kleidete sich im Dunkeln aus und lauschte auf die gleichmäßigen Atemzüge seiner Frau. Dann tat er das, was er immer tat, bevor er zu Bett ging: er stellte sich ans offene Fenster und sog in tiefen Zügen die frische Nachtluft ein.

      Da sah er die drei Pferde schräg gegenüber vor Jeffersons Hardwareshop.

      Drei gesattelte Pferde! Das war ein Anblick, der den Salooner um diese Stunde befremden mußte. Wo sollten sich die Reiter aufhalten? Es gab keine Schenke mehr, die noch geöffnet hatte. Buddy Bark und James Tucker hatten längst vor ihm selbst geschlossen.

      Lonegans Blick wanderte zur Fassade des gegenüberliegenden Bankhauses. Zounds! Stand da nicht die Tür offen?

      Der Salooner wischte sich durchs Gesicht und stieß die Luft prustend durch die Nase.

      Yeah, es sah tatsächlich so aus, als ob die Tür geöffnet worden wäre.

      Lonegans Blick flog wieder zu den drei Pferden hinüber.

      »Sonderbar«, mumelte er und zog sich rasch wieder an. Ohne Licht anzuzünden ging er hinunter.

      Auf der Straße war alles still.

      Der Salooner hielt mit raschen Schritten auf das Bankhaus zu.

      Noch ehe er den Vorbau erreicht hatte, schrak er zusammen.

      Eines der Pferde hatte gewiehert.

      Da flog oben die Tür der Bank weit auf und ein Mann stürzte heraus. Ein schwarzes Tuch verdeckte seine untere Gesichtshälfte.

      Und ehe der unglückliche Jack Lonegan irgend etwas sagen oder unternehmen konte, fauchte ihn ein Schuß an.

      Die Kugel stieß ihn zurück und riß ihn in den Straßenstaub.

      Er war sofort tot.

      Chris Oakland, der Sheriff vom Camp Bowie, hatte im Dunkeln in seinem Office gesessen, den Kopf in die Hände gestützt, und hatte hinaus auf die Straße gestarrt, die im diffusen Sternenlicht einen geisterhaften Anblick bot.

      Das Office war neun Häuser von der White Horse Bar entfernt.

      Oakland hatte also weder die Pferde noch den Eingang der Bank in seinem Blickfeld.

      Da zerriß der Schuß die Stille der Nacht.

      Oakland saß einen Herzschlag wie erstarrt da, dann fuhr er hoch, nahm den Revolver aus dem Halfter und stürmte hinaus.

      Drüben rannten zwei Männer auf die Pferde zu, lösten die Zügelleinen und sprangen in die Sättel.

      Der Sheriff stieß den Revolver vor, brüllte: »Stop!« und schoß dann. Aber zu weit war die Distanz, und zu kurz lagen die Geschosse.

      In wildem Galopp preschten die beiden Banditen davon.

      Oaklands Augen hafteten auf dem dritten Pferd, das noch am Zügelholm stand. Dann flog sein Blick auf den offenen Eingang der Bank.

      Er stürmte vorwärts.

      Links neben der Tür hing ein Windlicht. Der Sheriff zündete es an und gab der Tür, die wieder halb zugefallen war, einen Fußtritt, daß sie weit aufsprang.

      In der erhobenen Linken hielt er die Lampe, und in der Rechten den Revolver.

      So betrat er das Bankhaus. Kaum hatte er drei Schritte getan, als sich der zitternde Lampenschein an einem staubigen Stiefelpaar festfraß.

      Oakland stieß den Revolver vor und ließ den Hahn knacken. Mit einem Ruck hob er die Lampe höher

      Der Lichtkreis erfaßte die Gestalt eines Mannes. Es war ein hochgewachsener, sehniger Mann, der einen grauen Anzug trug, einen patronengespickten Waffengurt, ein graues Hemd und eine bestickte Weste. Sein Gesicht wurde bis zu den Augen von einem fleckigen schwarzen Tuch bedeckt.

      Und da geschah etwas Seltsames: Der Revolver in der Hand des Sheriffs ging nicht los, sein mattschimmernder Lauf begann statt dessen zu zittern. Dann stampfte Chris Oakland plötzlich drei, vier Schritte vorwärts, und riß dem Banditen mit der Hand, in der er den Revolver hielt, das schwarze Tuch herunter.

      Es war die fürchterlichste Sekunde im Leben des Sheriffs Chris Oakland. Der Mann, der vor ihm stand, war Bill Oakland, sein eigener Sohn!

      Das Windlicht entglitt der Hand des Sheriffs und zerschellte laut klirrend am Boden. Sekundenlang standen die beiden einander im Dunkeln gegenüber.

      Als Chris Oakland sich umwandte und mit unendlich müden Schritten auf die Tür zu hielt, brüllte ein Schuß los. Das glühende Blei drang dem Gesetzesmann in den Rücken.

      Bill Oakland hatte seinen eigenen Vater von hinten niedergeschossen.

      Während der Sheriff mit einem harten dumpfen Geräusch vornüber auf die Dielen aufschlug, sprang Bill wie ein Tiger vorwärts und hastete an ihm vorbei.

      Es gelang dem Verbrecher, ungeschoren davonzukommen. Er zog sich in seinen Sattel, hieb seinem Pferd die Sporen so brutal in die Weichen, daß es schmerzgeplagt aufstöhnte und vorwärts schoß.

      Danach herrschte in der Stadt wieder Totenstille.

      Als der kleine Doc Baker neben Lonegan im Straßenstaub kniete, konnte er nur noch den Tod des Salooners feststellen. Der alte Arzt erhob sich und ging zu den Männern hinüber, die mit Fackeln und Windlichtern oben im Eingang des Bankhauses standen.

      Chris Oakland war noch nicht tot. Das Geschoß seines eigenen Sohnes hatte die Lunge unweit von der Herzspitze durchbohrt. Noch war der unglückliche Sheriff bei vollem Bewußtsein.

      »Wir bringen ihn hinüber in mein Haus«, ordnete Baker an.

      »Und Lonegan?« fragte einer der Männer.

      Der Arzt wandte den Kopf und sah ihn trübe an.

      »Er kommt ins Totenhaus«, sagte er mit düsterer Miene.

      Chris Oakland lag bereits seit einer halben Nacht und einem Tag in dumpfem Schmerz seiner lebensgefährlichen Verletzung in Bakers Haus, ohne daß das Schicksal ihm die Gnade einer Ohnmacht erwiesen hätte.

      Doc Baker hatte um sein Leben gerungen, aber er hatte dem tödlich Verwundeten keine Hilfe bringen können. In düsterer Niedergeschlagenheit stand der Arzt vor dem Lager des Sheriffs.

      Weshalb sagte Oakland nichts? Ob der Schmerz ihn gelähmt hatte?

      Gegen neun Uhr vermochte Baker es nicht mehr in der stickigen Krankenstube auszuhalten. Es erschütterte ihn zum erstenmal in den langen Jahren seiner Tätigkeit als Arzt, daß er mitansehen mußte, wie ein Mensch langsam starb.

      Mit gesenktem Kopf schlenderte er zu Budd Bark hinüber.

      Als er die Schenke nach einer Stunde verließ, war ihm auch nicht wohler. Der Whisky hatte sein Hirn umnebelt und ihm seinen Jammer

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