Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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wollen Sie noch?« knurrte Kelly ihn an und sah unwillig von seiner Arbeit auf.

      Meredith trat in den Kreis der Kerosinlampe.

      »Ihr Bruder hat den Schuldschein nicht einlösen wollen, Mayor.«

      »Ich sagte Ihnen ja, daß er nichts hat.«

      »Dann ist er also ein Betrüger, und ich werde ihn verklagen.«

      »Wenn Sie ihn verklagen, klagt er Sie des Falschspiels an.«

      Der Betrüger hatte auf einmal ganz schmale Augen.

      »Des Falschspiels?«

      »Sie haben recht gehört, Meredith. Überlegen Sie sich’s also.«

      »Das ist Erpressung!« Die Augen des Texaners schimmerten gefährlich.

      Der Bürgermeister bemerkte es wohl. Dennoch versetzte er ruhig:

      »Seien Sie vorsichtiger mit Ihren Äußerungen, Meredith. Mein Bruder ist ein Mann, der hier genau bekannt ist. Was er sich auch vielleicht seiner Familie gegenüber mag zuschulden kommen lassen haben – ein Lügner ist er nicht!«

      »Natürlich nicht! Er ist ja Ihr Bruder. Aber Sie haben sich geirrt, Mayor Kelly. Wenn er nämlich nicht zahlen kann, werde ich Sie belangen. Ich nehme an, daß Sie das Gesetz besser kennen werden als ich. Da heißt es, daß der nächsten Angehörige…«

      »Verlassen Sie dieses Haus, Meredith. Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Wenn Sie auf Eintreibung dieser Summe bestehen, verklagt mein Bruder Urb Sie wegen Falschspiels. Der Fall wird von Richter Broderson gründlich untersucht.«

      Der Betrüger wurde förmlich grün im Gesicht vor Zorn.

      »Sie werden sich verkalkulieren, Kelly! Das schwöre ich Ihnen.«

      Verstimmt verließ der Tex die City Hall.

      Die Sache lief keineswegs nach seinem Sinn. Die Kellys sträubten sich und waren so leicht weder einzuschüchtern noch zu überfahren.

      Was nützte es, daß Urb und seine Frau sich in Angst und Schrecken wanden. Sie hatten kein Geld mehr.

      Geld hatte nur der Bruder – und der drohte mit der Klage auf Falschspiel-Verdacht.

      Meredith blieb an der Ecke von

      Raths Clothing Store stehen und sann nach.

      Wie wollten sie ihm das Falschspiel beweisen?

      Well, er hatte »gezaubert« und mit der »Unterhand« gespielt, aber wie konnte man ihm das beweisen?

      Es würde dem Mayor schwer werden, da den Beweis zu führen.

      Dennoch, Gilbert Meredith war verstimmt und beschloß, die Sache doch beiseite zu schieben.

      Es gab da noch andere Dinge, die verlockend waren und Gewinn versprachen.

      Die Alhambra-Bar brauchte er ja nicht mehr aufzusuchen. Es gab noch so viele Spielsaloons, daß er viele Nächte gebraucht hätte, sie alle aufzusuchen.

      Da saßen Leute genug mit dickgespickten Brieftaschen, die er noch erleichtern konnte.

      Hatte die »Unterhand« gestern abend doch großartig geklappt!

      Weshalb sollte ihm dieser raffinierte Trick nicht noch einmal gelingen?

      Oder gar noch ein paarmal.

      Vielleicht ging man dann nachher als reicher Mann aus diesem Dodge City!

      Aussichten taten sich einem da plötzlich auf!

      Die Leute würden ehrerbietig ausweichen, wenn er kam.

      Und der Marshal sollte erst einmal einen Grund suchen, den reichen Gilbert Meredith aus der Stadt zu weisen.

      Und wenn ihn wieder einer des Falschspiels bezichtigte, mußte er besser zielen!

      Das nahm er sich vor.

      Der Bursche aus der winkligen Hafengasse Galvestones hatte niemals etwas von dem Leitsatz gehört, daß alles, was auf Gewalt aufgebaut wurde, durch Gewalt zerstört wurde.

      Sonst hätte er den Riß in seinem Plan selbst gesehen.

      Als er auf sein Zimmer zurückkam, schrak er zusammen.

      Er spürte sofort, daß ein Mensch im Raum war.

      Der Colt flog in seine Hand. Der Hahn knackte.

      »Wer ist da?«

      »Ich.« Es war die Stimme der Laura Higgins’.

      Sie saß in einem der beiden Sessel und riß ein Zündholz an, das sie an den Docht der Lampe brachte.

      »Was wollen Sie?« fragte er mit trockener Kehle.

      »Sie etwas fragen.«

      »Fragen Sie.«

      Es klang unfreundlich und schroff.

      Aber die Frau lächelte ihn entwaffnend an.

      »Wie fanden Sie nun meine Idee?«

      Er war zum Schrank gegangen, um sich eine Strohhalmzigarre zu holen, blieb aber wie angewachsen stehen.

      »Ihre Idee?«

      »Ja, oder glaubten Sie, Doc Holliday wäre tatsächlich Ihnen zuliebe auf die Straße gekommen?«

      Eisige Kälte kroch dem Texaner ins Genick. Er hatte plötzlich wieder die Minute des Kampfes vor Augen.

      »Was wäre wohl geschehen, wenn er und der Marshal nicht eingegriffen hätten?«

      »Sie…? Sie haben das veranlaßt?«

      »Was haben Sie gedacht?«

      Sie nahm eine Zigarette aus einer silbernen Tabattiere und hielt einen Fidibus über den Glaszylinder der Lampe.

      Meredith ließ sich in dem andern Sessel nieder.

      So war das also! Sie hatte Doc Holliday um Hilfe gebeten. Und jetzt war er ihr zu Dank verpflichtet.

      Anstatt ihr imponiert zu haben, hatte er sich blamiert und war ihr nun obendrein noch zu Dank verpflichtet.

      Tatsächlich, es war nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Marshal und der Georgier nicht eingegriffen hätten!

      Die Frau ging mit der Zigarette ans Fenster und blickte auf die dunkle Straße. Leise wie zu sich selbst sagte sie:

      »Drüben, gleich hinter dem großen Depot, steht ein baufälliger Schuppen. Sie haben ihn sicher noch nicht gesehen, weil das Depot ihn verdeckt. Es ist das Totenhaus.«

      Über den Rücken des Mannes lief wieder

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