Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Mann! Bis Sie in einer Schreinerei auch nur ein Drittel dieser Summe zusammenverdient haben, habe ich graue Haare. No, Mister. So rollt der Karren nicht. Wenn Sie das Geld nicht haben, werden Sie es sich besorgen. Andernfalls lernen Sie mich kennen.«

      Da schob sich die Frau mit dem weinenden Kind ins Zimmer.

      »Weshalb regen Sie ihn auf? Es geht ihm schlecht. Sie wissen es doch. Genauso, wie Sie wissen, daß wir nichts haben.«

      Meredith stieß die sich zwischen das Bett und ihn drängende Frau zurück.

      »Lassen Sie mich in Ruhe! Ich habe mit Ihrem Mann zu reden. – Also, Dreckskerl, du schaffst die Bucks bei, sonst gibt’s Zunder!«

      »Bitte, Meredith, haben Sie doch Geduld, ich werde ja das Geld zusammenbringen«, sagte der Verletzte mit gebrochener Stimme. »Aber Sie müssen warten.«

      »Daß ich dumm wäre! Sofort siehst du zu, wie du das Geld beschaffst.«

      »Ich kann… nicht…«, ächzte Kelly.

      Da stürzte sich der Texaner in rasender Wut auf den Mann und zerrte an seinem linken Arm.

      »Du Schurke! Willst mich betrügen!«

      Kelly stöhnte vor Schmerz.

      Da warf sich die Frau dem Texaner in den Rücken, umspannte mit ihren Armen seinen Hals und riß ihn zurück.

      »Gehen Sie! Gehen Sie!«

      Meredith schleuderte sie so derb zurück, daß sie gegen den Tisch prallte und zu Boden stürzte.

      Dann wandte er sich wieder dem Kranken zu, umspannte dessen Arm mit gnadenlosem Griff.

      »Mach das Maul auf, Kelly! Wie…«

      Unten im Hausgang dröhnten Schritte.

      Die drei Menschen in der Schlafstube lauschten nach unten.

      Es war ein harter, rascher, sporen-klirrender Schritt.

      Dann wurde hier oben an die Tür geklopft.

      Da niemand ein Wort sprach, wurde die Tür etwas geöffnet.

      Der Texaner glaubte, er sähe nicht recht.

      »Wyatt Earp!«

      Auch die Frau stieß den Namen aus, stand auf und lief dem Marshal entgegen.

      »Mister Earp! Daß Sie da sind! Daß Sie da sind!« Sie klammerte sich an ihn und starrte aus weit offenen Augen auf Meredith.

      Auch das weinende Kind lief auf den Missourier zu und hielt sich an seiner ledernen Hose fest.

      »Mister Kelly, was gibt es hier?«

      Meredith lauschte auf das schwere Atemholen des Kranken. Dann hörte er die schwache Stimme Urb Kellys:

      »Nichts, Marshal, nichts.«

      Wyatt Earp sah die Frau an. »Mrs. Kelly…?«

      Sie ließ ihn los, nahm das Kind an die Hand und trat mit gesenktem Kopf an dem Marshal vorbei auf den Gang hinaus.

      Wyatt Earp musterte den Texaner mit kühlem Blick.

      »Mister Meredith, ich bin erstaunt, Sie hier zu finden.«

      Was Gilbert Meredith vor vierundzwanzig Stunden noch für unmöglich gehalten hätte, war geschehen: Er hatte sich an die Dodger Luft gewöhnt, an die Gegenwart des großen Wyatt Earp, der nach seinem Eingreifen in die Schießerei vieles von seinem Schrecken für den Texaner verloren hatte.

      Er war doch offenbar ein ganz friedlicher Zeitgenosse, dieser Wyatt Earp! Die Leute machten zuviel Aufhebens von ihm. Well, er machte einen gewissen Eindruck, wenn er plötzlich so auf der Straße auftauchte, er hatte eine imposante Figur und ein ausdrucksvolles Gesicht. Auch war er zweifelsohne ein schnellentschlossener und mutiger Mann, der hinlangte, der nicht zauderte und der vor allem großartig mit dem Revolver umgehen konnte.

      Aber das war es doch auch schon.

      War er etwa ein besonders kluger Mann?

      Sah er hinter die Dinge?

      Vermochte er beispielsweise ihm, dem texanischen Falschspieler Gilbert Meredith, hinter die Stirn zu sehen?

      Konnte er herausbringen, daß er, Meredith, diesen Urb Kelly gestern abend schwer betrogen hatte?

      Sicher nicht. Er war kein außergewöhnlicher Mensch, dieser Marshal. So wenigstens dachte Gil Meredith. Und er sollte sich sehr getäuscht haben.

      »Sie sind erstaunt, Marshal, das wundert mich. Sollten Sie doch inzwischen von den Tratschmäulern dieser Stadt erfahren haben, daß ich einen Grund habe, hier zu sein.«

      In den Augen des Missouriers wetterleuchtete es, aber der Texaner merkte es nicht.

      »Sie haben sich rasch von ihrem Schrecken erholt, Mister.«

      »Kann sein. Man gewöhnt sich ein in solche Städte.«

      Wyatt Earp, der ihn um mehr als halbe Haupteslänge überragte, blickte auf ihn herab.

      »Solche Städte? Es war eine ruhige Stadt, Mister, bevor Sie kamen. Das sollten Sie nicht vergessen.«

      »Ich habe weder den Streit mit dem übermütigen Cowboy noch den Ärger mit Harris und seinen Kumpanen angefangen.«

      »Darum geht es nicht, Mister. Chalk Beeson hat Ihnen angeraten, die Stadt zu verlassen, ebenso Kid Kay. Sie aber hielten es für richtig, zu bleiben.« Ohne auf eine Antwort des Texaners zu warten, wandte er sich an Kelly. »Wenn es irgend etwas gibt, Kelly, schicken Sie nach mir.«

      »Ist in Ordnung, Marshal.«

      »Kommen Sie, Meredith, der Mann braucht Ruhe!«

      Er packte den Texaner am Arm und schob ihn hinaus.

      Draußen auf der Straße zündete er sich eine Zigarre an und sagte während er die Hände um das Streichholz hielt:

      »Damit wir uns verstehen, Mister – Sie machen keinen Ärger. Es könnte sonst leicht sein, daß ich auf der anderen Seite stehe…«

      Das war die letzte Warnung, die Gilbert Meredith bekommen hatte. Aber weil er den Marshal unterschätzte, schlug er sie in den Wind.

      *

      Der Tag verstrich.

      Meredith dachte nicht daran, wegzureiten.

      Er hatte einen Schuldschein in der Tasche, der eingelöst werden mußte. Und außerdem hatte er Honig ge-leckt: In diesem Dodge City gab es auf leichte Art Dollars zu verdienen.

      Daß er nur an den falschen Spielpartner geraten war, das ging ihm nicht auf. Und daß die Dollars, die hier verdient werden konnten, saure Dollars waren, wußte er auch nicht.

      Als

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