Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Minuten den Namen dieses Mannes da von der Gästeliste streichen konnte.

      Ob man ihn nicht wegen der Zeche ansprechen sollte?

      Man sollte es – aber der greise McIntire hatte denn doch nicht den Nerv dazu.

      Gil Meredith ging zur Tür, ohne auch nur einen Blick zur Seite vergeudet zu haben.

      Er öffnete und trat auf den Vorbau.

      Die Tür hatte er nicht hinter sich geschlossen.

      Man konnte ihn draußen stehen sehen.

      Dann war eine kreischende Stimme auf der Straße zu hören, die die Menschen zusammenzucken ließ.

      Sie kannten diesen Ton genau, zu oft hatten sie ihn vernommen.

      Es war der Revolverschwinger aus Cimarron, Jimmy Tegeratt, Narben-Jim!

      »Tex! Wo steckst du? Ah, da ist ja der Wicht! Komm auf die Straße, Boy!

      Es geht los! Wir haben keine Zeit zu verlieren in diesem Drecksnest hier…«

      Meredith ging bis an die oberste Stufe der Steintreppe.

      »Natürlich nicht, Tegeratt, Wyatt Earp ist ja weit.«

      »Was soll das heißen, verdammter Hund! Komm runter!« bellte der Schießer.

      Breitbeinig stand er auf der Straße.

      Zu seiner Verwunderung stellte Meredith fest, daß der Cowboy neben ihm stand.

      Der lange Freddy Bruns.

      Aber der Rindermann schwieg. Er sah nicht gut aus, weiß um die Nase und absolut nicht zuversichtlich.

      »Ah, das Großmaul ist auch da«, rief Meredith dem Cowboy zu.

      Es schien ihm, als würde der Mann noch einen Ton blasser.

      Der Texaner blieb oben stehen.

      Das reizte den Narben-Mann.

      »Komm endlich runter, Boy! Wir haben Eile.«

      »Du sagtest es schon, Jim! Wyatt Earp sitzt dir im Genick und wahrscheinlich auch Doc Holliday!«

      »Was denn, Kläffer!« belferte der Coltman, »vor diesen beiden Gespenstern habe ich nicht die geringste Furcht. Das sind Vogelscheuchen, die Typen wie dich in die Flucht schlagen können, nicht aber Männer.«

      »Großmaul«, meinte Meredith, »ich habe es ja gesagt.«

      Und dann ging er drei Stufen hinunter.

      Die beiden Gegner folgten jedem seiner Schritte mit Unbehagen.

      Dann blieb der Texaner wieder stehen.

      »Was denn«, schrie Tegeratt, »warum bleibst du wieder stehen? Die Hose voll?«

      Meredith sah ihn kühl an. Dann nahm er seinen Colt aus dem Halfter und ließ die Trommel rotieren.

      »Komm endlich, Skunk!«

      Meredith grinste, obgleich ihn plötzlich aus einer unbekannten Tiefe von neuem eine hündische Angst ansprang, die er nicht abzuschütteln vermochte.

      Dahin war seine traumhafte Gleichgültigkeit, seine Selbstsicherheit.

      »Ich komme, Tegeratt.« Er hatte es so leise gesagt, daß die beiden die Brauen zusammenzogen.

      Was war das wieder für ein Trick? Was hatte er jetzt vor? Bestimmt nichts Gutes.

      »Bleib stehen, Tex!« brüllte der Schießer, als Meredith die letzte Stufe genommen hatte.

      Der Texaner blieb stehen.

      Der Zuruf war ihm willkommener gewesen als alles andere. Er senkte den Kopf, als lausche er nach innen.

      Dabei zog ihm ein Krampf in der Brust das Kinn nach unten.

      Tegeratt schickte, dies ausnutzend, einen raschen Blick auf die Baracken, drüben hinter den Geleisen, wenige Yards vom Santa Fé Depot.

      Und auch der Cowboy sah sich um. Er allerdings wußte seine Helfer auf der Seite der Frontstreet, die mit Häusern bestanden war.

      Es war ihm schwergefallen, Helfer zu finden, aber der kleine krummbeinige Owen Yper stand in der Türnische von Bullys Bar, er hatte das Versprechen Freddys verlangt, den halben Monatslohn kassieren zu können, den der Boß dem Cowboy Bruns am Ende der nächsten Woche auszahlen würde.

      Und Jordan Ashley, der Trinker, ein Peon, den der Vormann nur duldete, weil er dem Sohn des Ranchers einmal bei einer Schießerei in Garden City das Leben gerettet hatte, war für ganze zehn Dollar bereit gewesen, den Heckenschützen zu spielen.

      Der kleine Yper war ein Reptil, ein Bandit. Er hatte jahrelang in Kansas City wegen Diebstahls und sogar wegen versuchten Mordes im Gefängnis gesessen.

      Hier unten am Fluß wußte das niemand. Und als vor einem Jahr dem Vormann das gesparte Geld aus dem zugenähten Hemd gestohlen worden war, ahnte niemand, daß er der Dieb war.

      Yper war ein Halunke, der eigentlich längst wieder im Jail hätte stecken müssen.

      Ashley war ein haltloser Mensch, der nach jahrelangem hartem Trinken für eine Flasche Whisky einen Mord begangen hätte – wozu er ja jetzt auch bereit war.

      Und die beiden anderen, die drüben an der Baracke postiert waren?

      Es waren der Tramp Walter Pratt, der flach auf dem Schuppendach lag, mit dem Sharpsgewehr im Anschlag, gedeckt durch zwei Plankenbretter an der vorderen Dachkante, die mit verwitterten Buchstaben beschriftet waren – und der entlaufene Fort Worth-Sträfling Jonny Cyril Ferguson, der an der linken Seite des Schuppens kauerte und den Revolver schußbereit in der Rechten hatte.

      In den Schenken standen die Menschen auf den Stühlen, um oben durch die Fenster sehen zu können, wo sie nicht von Gardinen verhangen waren.

      Laura Higgins stand in Merediths Zimmer.

      Sie hatte einen vierschüssigen Cloverleaf in der Hand und öffnete eben das Fenster einen Spaltbreit.

      Was hatte sie vor?

      Bis zu Tegeratt hätte ihre Kugel wenigstens dreizehn oder gar fünfzehn Yard durchmessen müssen.

      Unmöglich für einen Cloverleaf, der sonst auf eine Distanz von sieben, acht Yard zu den zielsichersten, ja, unheimlich genau treffendsten Waffen dieser Art zählte.

      Sie war machtlos, die Frau. Verzweifelt nagte sie an ihrer Unterlippe. Weshalb wollte sie diesem Mann da beistehen, der ihr doch gar nichts bedeutete?

      Jetzt, in dieser Sekunde erst, wurde es ihr klar: Er sollte leben, um gegen den anderen zu kämpfen, der sie verachtete.

      Deshalb war sie, ohne sich dessen recht bewußt zu sein, vorhin bei Holliday gewesen und hatte bei ihm Hilfe für Meredith gesucht.

      Nur

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