Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 9 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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trank am hellichten Tag! Er spürte, wie sich etwas in seinem Genick verkrampfte.

      Für sie hatte er hinausgehen wollen, in den Tod.

      Denn der wartete doch da draußen, der Tod. Mit ihren Augen im Rücken hatte er sich eine Chance erhofft.

      Und sie war betrunken.

      »Kommen Sie, nehmen Sie einen Drink.«

      Er ging hinüber.

      Laura Higgins trug ein rotes Kleid mit goldenen Bordüren und hatte sich einen weißen Schal umgelegt.

      Auf dem Tisch stand die halbvolle Whiskyflasche.

      Meredith verspürte ein Würgen im Hals.

      Die Frau nahm ein Glas und schenkte es halb voll.

      »Trink, Gil. Es ist das letzte Glas«, sagte sie und lachte dann blechern auf.

      Der Mann hatte das Glas in der Hand und starrte sie fassungslos an.

      Dann stellte er es zurück auf den Tisch.

      »Thanks, Madam«, murmelte er und ging langsam zurück in sein Zimmer.

      Eine fürchterliche Mattigkeit und Elendsstimmung hatte ihn erfaßt. Es war ihm plötzlich klargeworden, daß er der Frau nichts bedeuten konnte.

      Völlig blind hatte er sich in sein Verderben gestürtzt.

      Diese höllische Stadt hatte ihm das Genick gebrochen. Gestern nacht noch hatte er ein Vermögen am Spieltisch gemacht – und heute in der Mittagsstunde würde er tot auf der staubigen Frontstreet liegen.

      Und alles, ohne auch nur ein einziges Mal mit dem von ihm so gefürchteten Marshal Earp zusammengeraten zu sein.

      Er stand in der Mitte seines Zimmers, starrte auf den Tisch, auf den grünbezogenen Sessel, der ihm gestern noch so gefallen hatte.

      Er zog seine Uhr. Vaters Uhr. Der hatte sie nur an Sonntagen getragen und immer in der schwarzen Samtweste gehabt.

      Gil hatte sie einfach mitgenommen.

      Sie sollte noch vom Großvater sein, und mit dem Gedanken, daß er sie ja doch einmal geerbt hätte, hatte er dann sein Gewissen beruhigt.

      Elf Uhr.

      Noch eine Stunde!

      Wie selbstsicher war er noch vor sechzig Minuten gewesen. Er hatte den Tramps gegenüber wie ein Felsstück dagestanden, hart, unerschütterlich, eiskalt.

      Mit der Frau im Rücken.

      Sie hatte ihn bewundern sollen – und hatte ihm, ohne es zu ahnen, den Antrieb zu seiner unerhörten Selbstsicherheit gegeben.

      Ihre Augen waren es, die den Mann so zuversichtlich gemacht hatten, daß jetzt der bärenhafte Jimmy Tegeratt, der drei Häuser weiter in Warrens Saloon an der Theke lehnte, ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte, wenn er daran dachte, daß er diesem eiskalten Tex in sechzig Minuten draußen auf der Straße gegenüberstehen mußte.

      Nur ein Haus weiter, in der Alexander Berats Bar, lehnte der Cowboy Freddy am Schanktisch und starrte in sein leeres Whiskyglas.

      Ganz ähnliche Gefühle wühlten in seinem Magen.

      Dieser kaltschnäuzige Tex…!

      Und derselbe Mann, um den sich ihre Gedanken drehten, stand auf weichen Knien in der Mitte seines Hotelzimmers und starrte aus matten Augen auf den Tisch.

      Wenn seine beiden Gegner ihn so gesehen hätten, wären sie zweifellos zuversichtlicher gewesen.

      Von ganz hinten bohrte sich ein fahler Gedanke in das Hirn des Texaners.

      Es gab da noch einen Weg. Die Flucht.

      Er konnte jetzt hinuntergehen in den Hof, konnte sein Pferd satteln und davonreiten.

      Aber sie würden ihm folgen und ihn vielleicht gar aus dem Hinterhalt erschießen.

      Unten auf der Straße hatte er wenigstens eine winzige Chance.

      Zweifel nagten an ihm.

      Hatte er wirklich eine Chance?

      Nein!

      Es standen ja nicht nur die beiden gegen ihn, sondern wenn sie fielen, auch ihre Freunde.

      Wenn sich vielleicht auch die Cowboys zurückhielten, Pratt und Ferguson griffen bestimmt ein!

      Es war hoffnungslos!

      Ein fürchterlicher Gedanke.

      Mit taumelnden Schritten ging er zum Fenster und starrte auf die Straße – um sofort zurückzufahren.

      Dutzende von Menschen hatten sich unten eingefunden und blickten auf den Hoteleingang.

      Sie waren also schon da und warteten auf ihn.

      Warteten auf den Mann, der lebendig herauskommen würde, auf die Straße gehen mußte und dann, von mehreren Kugeln tödlich getroffen, in den Staub fallen würde.

      Welch eine erbärmliche Show!

      Nebenan ging die Tür. Schwach vernahm er das Geräusch einer quietschenden Schranktür.

      Ein Sessel wurde gerückt.

      Und dann ein Fenster geöffnet.

      Mechanisch öffnete auch der Texaner sein Fenster.

      Er blickte zur Seite und sah in das blaßbraune Gesicht eines Mannes. In ein eisblaues, falkenscharfes Augenpaar.

      Der Mann nickte ihm kurz zu.

      Meredith hatte Mühe, diesen Gruß zu erwidern. Zu sehr hatte ihn sein Elend in der Würgeklaue.

      Er schloß das Fenster wieder und ging im Zimmer auf und ab, um schließlich stöhnend auf das Bett niederzufallen.

      Er merkte gar nicht, wie schwer er stöhnte, wie sehr er nach Atem rang.

      Das, was ihm bevorstand, drohte ihn zu ersticken. Schwere Blutwellen drangen zu seinem Herzen und raubten ihm die Luft.

      Da wurde an seine Tür geklopft.

      Er antwortete nicht.

      Es wurde wieder geklopft, und auf sein ächzendes, unwilliges »Ja« wurde geöffnet.

      Im Türrahmen stand ein Mann. Er war sehr groß, größer als der Texaner, schlank, hatte eine gute, kerzengerade Figur und ein aristokratisch geschnittenes, kluges Gesicht.

      Es war der Mann, den er vorhin am Fenster gesehen hatte.

      Ruhig stand er da und blickte aus forschenden Augen auf den Texaner, der schweißnaß auf seinem Bett lag und ihn verstört ansah.

      Meredith

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