Mami Staffel 11 – Familienroman. Edna Meare

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Mami Staffel 11 – Familienroman - Edna Meare Mami Staffel

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      »Sie ist meine beste Freundin. Ich möchte ihr nicht weh tun. Ich muß… jetzt sowieso gehen.«

      »Aber sie hat uns doch schon gesehen«, wandte er leise ein.

      »Ich muß meinen Sohn abholen«, beharrte Christine und kam sich ziemlich albern vor. Es war tatsächlich nur ein Zufall gewesen, daß sie sich hier getroffen hatten, aber für Suse mußte es wirken, als wären sie alle vier hier verabredet gewesen. Wenn Suse ihr nicht glauben würde, könnte ihre Freundschaft damit ein Ende gefunden haben. War ein Mann das Wert?

      »Wo kommst du denn jetzt erst her? Und eine Fahne hast du auch«, begrüßte ihre Mutter Christine.

      »Tut mir leid, wenn ich mich etwas verspätet habe. Ich traf noch einen … Freund… und da…«

      »Wen denn, Mama?«

      »Adrian, mein Schatz. Ich soll dich grüßen.«

      Das hatte er ihr extra aufgetragen.

      »Ich will nicht von ihm gegrüßt werden.«

      Christine sah ihren Sohn erstaunt an. Was waren denn das für Töne? Bisher hatte sie den Eindruck gehabt, daß Daniel Adrian mochte. Aber jetzt war sowieso alles durcheinander, da kam es darauf auch nicht mehr an.

      Diesmal bekam sie im Auto nichts aus ihm heraus. Es habe ihm bei Oma gefallen, versicherte er ziemlich einsilbig auf ihre Frage. Als sie zu Hause waren, ging er gleich in sein Zimmer. Christine versuchte, Suse zu erreichen, sprach aber diesmal keine Nachricht auf den Anrufbeantworter. Sie würde doch ungehört verhallen.

      Der Sonntag wurde gemütlich und streßfrei. Daniel ging vor dem Mittagessen zu einem Freund und rief von dort aus an, ob er bis zum Abend bleiben könnte. Christine dachte sich nichts dabei und stimmte zu. Als sie ihm am späteren Abend gute Nacht sagen wollte, tat er so, als schliefe er bereits. Sie ließ ihn in Ruhe, denn offenbar legte er keinen Wert auf einen Kuß. Morgen würde sich das sicher klären. Er hielt es nie lange aus zu schmollen.

      Tobias Reiter setzte sich am Montagvormittag auf ihre Schreibtischkante, als wäre er dort zu Hause. Christine wollte gerade einen Kaffee trinken.

      »Mein Freund ist hin und weg von Ihnen, Christine. Ich darf doch Christine sagen?«

      »Ja, warum nicht…«

      »Er ist ein feiner Kerl. Und ich freue mich, daß er sich endlich mal ernsthaft verliebt hat. Bisher war er nicht dazu zu bewegen gewesen, eine Frau näher als fünf Meter an sich heranzulassen.«

      »Und warum?«

      Sie wußte, daß sie das nicht hätte fragen sollen. Es signalisierte Interesse.

      Tobias Reiter grinste auch prompt.

      »Weil seine damalige Ehefrau so eine Zicke gewesen ist. Sie hat ihn ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Dadurch hat sich sein Traum vom eigenen Restaurant auch so verzögert. Aber inzwischen hat er mit ihr nichts mehr zu tun. Ich glaube, er mißtraut Frauen seitdem. Bei Ihnen ist das anders. Viola und ich wollten Sie nächsten Sonnabend zu uns einladen. Haben Sie Zeit?«

      Ein Abend zu viert… Sie und Adrian… Was sollte sie nur tun? Gab ihr Adrians Desinteresse an Suse das Recht, mit ihm auszugehen und es der Zukunft zu überlassen, ob aus ihnen etwas werden könnte?

      Was sollte sie tun?

      »Ich glaube nicht, daß ich Zeit habe. Aber ich weiß es nicht genau…«

      »Dann sagen Sie mir noch Bescheid. Adrian nimmt sich extra frei, obwohl der Sonnabend eigentlich heilig für ihn ist als Restaurantbesitzer.«

      »Weiß er…, daß sie mich dazubitten?«

      »Na klar. Genaugenommen war es sogar seine Idee. Er dachte, sie könnten am Sonnabend vielleicht eher, weil Daniel da nicht zur Schule muß. Aber verraten Sie mich nicht. Das hätte ich Ihnen natürlich nicht sagen sollen. Ich wollte Ihnen nur zeigen, wie sehr er sich für Sie interessiert.«

      Wie sollte man so einem Mann widerstehen? Christine hatte keine Ahnung. Sie war nicht aus Holz, und bei dem Gedanken an Adrian von Manger wurde ihr immer leicht schwummerig im Kopf. Wie er wohl küssen mochte?

      Als sie beschwingt und schon halb entschlossen, den Sonnabend mit Adrian zu verbringen, nach Hause kam, erwartete sie kurz darauf eine neue Überraschung. Jasper Wolf rief an. Daniel war nach dem Essen sofort wieder zu seinem Freund gegangen. Von der Schule hatte er kaum erzählt, doch das wurde Christine jetzt erst mit schlechtem Gewissen klar. Sie hatte so in ihrer Vorstellung geschwelgt, wie der Abend mit Adrian und seinen Freunden wohl verlaufen würde, daß sie Daniel nicht einmal gefragt hatte, warum er so zurückhaltend war. Jedenfalls wirkte er nicht so, als würde er krank werden, versuchte sie sich gleich zu beruhigen.

      »Ja, Herr Wolf, was ist passiert?«

      Es kann nichts Schlimmes sein…

      »Es tut mir leid, wenn ich Sie vielleicht beunruhige. Aber Daniel verhält sich so seltsam für seine Art, daß ich doch dachte, ich frage einmal nach, ob etwas vorgefallen ist.«

      »Was meinen Sie mit seltsam?«

      »Er war heute recht aggressiv und hat den Unterricht wirklich gestört. Das bin ich von ihm nicht gewöhnt.«

      »Oh…, ich kann es mir nicht erklären. Es war nichts Besonderes…«

      »Haben Sie vielleicht Streit mit ihm gehabt? Ihm etwas verboten oder so?«

      »Nein…, nein, gar nicht. Ich werde ihn heute abend fragen, er ist bei seinem Freund. Da war er gestern auch, und als er nach Hause kam, erschien er mir ganz normal.«

      »Manchmal wissen Eltern nicht alles, was in ihren Kindern vorgeht.«

      Vielleicht mußte sie ihre Mutter anrufen. Ob die wieder irgend etwas gesagt hatte? Aber dann hätte Daniel sich doch sicher bei ihr beschwert…

      »Ich denke, ich beobachte es noch einmal ein paar Tage. Wenn es sich nicht bessert, telefonieren wir wieder.«

      »Ja bitte. Ich spreche mit ihm. Ich hoffe, es ist morgen wieder vorbei. Tut mir leid, wenn er Ihnen Mühe macht.«

      »Ich bitte Sie, Frau Baerwald. Er ist wirklich ein netter Junge. Man merkt, daß Sie sich sehr bemühen, ihn gut zu erziehen.«

      Wie nett von ihm, das zu sagen. Hoffentlich sah auch Daniel es so.

      Daniel wollte nicht zu Abend essen, wenn er es nicht in seinem Zimmer verspeisen könnte. Jetzt wußte Christine, daß sie ein Problem hatten. Sie beschloß, offen zu sein.

      »Daniel, du setzt dich jetzt hier hin. Hier zu mir in die Küche. Und dann erzählst du mir, was eigentlich los ist mit dir.«

      »Nichts.«

      Er sah sie nicht an. Christine wurde es schwer ums Herz. So eine Krise hatten sie nicht einmal gehabt, als Daniel von der geplanten Scheidung erfuhr.

      »Hast du denn kein Vertrauen mehr zu mir?«

      »Ich will nicht reden. Ich bin müde.«

      »Wirst

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