Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 40

Dr. Norden Staffel 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Staffel

Скачать книгу

an seinen Platz zurück. Sie stellte die Bremse fest, überprüfte den Tropf und verließ dann das Zimmer.

      Kaum war die Tür hinter ihr mit leisem Klacken ins Schloss gefallen, als sich Else wieder zu Wort meldete.

      »Und ich werde ein Freudenfest feiern und meine Blumen mit Buttermilch gießen. So bleiben deine Läuse bei dir«, krächzte sie mit geschlossenen Augen.

      »Nur zu. Dann geht dein steriler Designergarten endlich ein. Einen größeren Gefallen kannst du mir gar nicht tun«, erwiderte Ditte hämisch grinsend.

      »Ich hab schon einen Gärtner bestellt. Dann werd ich dir mal zeigen, was ein richtiger Designergarten ist.«

      »Das interessiert mich doch überhaupt nicht. Ich stell ein paar Bienenstöcke auf und werde in Zukunft Bienen züchten. Du wirst es dir in Zukunft drei Mal überlegen, Hand an meinen Garten zu legen«, konterte Ditte forsch.

      Else kicherte wie ein Hexe.

      »Warte mal ab, was mit deinen Bienen passiert, wenn ich meine erste Grillparty gebe. Und wenn ich gestochen werde, gibt es eine Klage wegen Körperverletzung.«

      Doch Ditte ärgerte sich nicht etwa über diese Drohung. Ganz im Gegenteil stimmte sie in das Kichern mit ein.

      »Was für eine lustige Vorstellung. Willst du jede Biene einzeln verklagen?«, lachte sie, bis ihr die Tränen kamen.

      Auch um Elses Mundwinkel zuckte es wieder verdächtig.

      »Lach du nur«, presste sie durch die Lippen. Sie schickte Ditte einen düsteren Blick, dann war es um ihre Beherrschung geschehen. Gemeinsam mit Ditte lachte und lachte sie, bis ihr der Bauch weh tat. Fee, die eben auf dem Weg zu den beiden Seniorinnen gewesen war, hielt vor der Tür inne und lächelte den gut aussehenden älteren Herrn an, der gleichzeitig mit ihr dort angekommen war.

      »Klingt, als hätten die beiden einen Mordsspaß!« Zufrieden zwinkerte Fee Herrn Holtz zu.

      »Kein Wunder! Mit einer netten Frau wie Else muss man einfach Spaß haben«, erwiderte er in Unkenntnis der Sachlage. Sein verliebter Blick sprach Bände und so verzichtete Fee darauf, ihn aufzuklären.

      Das konnte Else zu gegebener Zeit selbst tun, und zufrieden damit, ihr Ziel erreicht zu haben, verabschiedete sie sich von Otto Holtz und kehrte in ihr Zimmer zurück.

      *

      Tatjanas Hände zitterten vor Aufregung, als sie ihrer Torte den letzten Schliff verpasste.

      »Was machst du denn da?« Nach einem langen, arbeitsreichen Tag war Hilde Bärwald im Begriff, die Bäckerei zu verlassen. Als sie aber geschäftige Geräusche aus der Backstube hörte, ging sie noch einmal nach hinten und schaute ihrem Lehrling über die Schulter. »Das sieht ja fantastisch aus!«

      »Scheint, als hätte Ihre Standpauke was genützt«, grinste Tatjana und betrachtete ihr Kunstwerk.

      »Was ist das?« Hilde konnte den bewundernden Blick nicht von dem Gebäck lösen.

      »Eine Eigenkreation«, gestand Tatjana fast schüchtern. »Die untere Lage ist Biskuitteig mit einer knackigen Karamellabdeckung. Dann folgt eine Limonencreme, die mit einer Schicht Streusel abgedeckt wird.« Tatjana trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Kunstwerk eingehend. Viel erkannte sie nicht, aber doch genug, um zu wissen, dass diese Torte perfekt gelungen war.

      An Hilde Bärwalds zufriedenem Schnauben erkannte sie, dass ihre Lehrmeisterin versöhnt war.

      »Ich bin überwältigt! Aber das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen«, erklärte Frau Bärwald, die die Torte als eine Art Wiedergutmachung für die entstandenen Schäden der jüngsten Vergangenheit sah. Ehe Tatjana etwas sagen konnte, griff sie zu einem Messer und schnitt ein Stück ab. »Nicht zu süß und nicht zu sauer«, erklärte sie, während sie genüsslich kaute. »Der Boden ist luftig und locker. Die knackige Karamellschicht ist ein toller Kontrast dazu. Und sogar die Streusel haben die richtige Konsistenz. Außerdem schmecken sie schön nach Butter.«

      Betroffen starrte Tatjana auf ihre Torte, die das Versöhnungsgeschenk für Danny hatte sein sollen.

      »Freut mich, dass sie Ihnen schmeckt«, stammelte sie und war den Tränen nahe.

      »Sie ist köstlich. Leider muss ich jetzt los.« Hilde Bärwald schob das letzte Stück Kuchen in den Mund und stellte den Teller zufrieden in die Spüle. »Übrigens hast du Besuch. Der junge Arzt ist hier. Das hätte ich fast vergessen.«

      Wie von der Tarantel gestochen fuhr Tatjana herum. Augenblicklich trommelte ihr Herz in der Brust wie ein Schlagzeug.

      »Danny ist hier?«, fragte sie atemlos, und Hilde lachte.

      »Kinder, Kinder, was ist nur los mit euch?«, fragte sie ungläubig. »Ihr führt euch auf wie frisch verliebt. Dabei seid ihr doch schon eine kleine Ewigkeit zusammen. Na ja, dann will ich mal nicht länger stören. Er wartet vorn im Café auf dich. Aber keine Eile. Ich hab ihn gut versorgt.« Vergnügt zwinkerte Hilde ihrem Lehrling zu, ehe sie sich mit einem sehnsüchtigen Blick auf die Torte für diesen Abend endgültig verabschiedete.

      Wie vom Donner gerührt stand Tatjana in der Backstube und wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ihr verzweifelter Blick hing an der Torte. Der Torte, die sie doch extra für Danny gebacken hatte, um sich bei ihm zu entschuldigen. Und von der nun ein Stück fehlte.

      »Genauso, wie der Kuchen nicht mehr ganz ist, geht es mir, wenn du nicht bei mir bist.« Samten klang Dannys Stimme an ihr Ohr.

      Tatjana war so verzweifelt gewesen, dass sie nicht gehört hatte, wie er hinter sie getreten war. Als er sie sanft an den Schultern fasste und langsam zu sich herumdrehte, fühlte sich Tatjana gemeinsam mit ihm wie in einer Luftblase gefangen. Keiner von beiden hörte mehr ein Geräusch von draußen.

      »Die Torte … sie war für dich … und dann hat Frau Bärwald einfach ein Stück abgeschnitten …«, stammelte sie, um überhaupt irgendetwas zu sagen.

      Doch Danny hörte ihr gar nicht zu. Er schloss sie in seine Arme und zog sie an sich.

      »Ich liebe dich!«, raunte er ihr ins Ohr und knabberte zärtlich daran. »Tu das nie wieder! Hörst du?«

      Vor Glück und Erleichterung schwankte der Boden unter Tatjanas Füßen. Gleichzeitig erwachte der Kobold in ihr zu neuem Leben.

      »Was soll ich nie wieder tun? Frau Bärwald ein Stück von deiner Torte abgeben?«, fragte sie und lächelte ihn so schelmisch an, dass es kein Halten mehr gab.

      »Das auch!«, gab Danny heiser zurück und verschloss ihren Mund mit einem Kuss, den sie nie mehr wieder vergessen würde.

      *

      An diesem Abend wartete Felicitas Norden vergeblich auf ihren Mann. Sie ahnte nicht, dass Daniel vor einem fremden Haus stand und mit sich haderte. Zwei, drei Mal hatte er die Hand gehoben, um auf die Klingel zu drücken, und sie jedes Mal wieder sinken lassen.

      »Warum stellst du dich eigentlich so an? Du bist dir sicher, dass damals nichts passiert ist«, sprach er sich selbst Mut zu. »Wovor hast du Angst?« Die Antwort auf diese Frage brachte die Entscheidung. Auch wenn Wendy ein ungutes Gefühl hatte, gab es keinen Grund, Angst zu haben, und schließlich drückte er entschieden auf den Klingelknopf. Eine Weile passierte

Скачать книгу