G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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rothaariger, betrunkener Irensergeant«, berichtete Concho achselzuckend. »Er nannte Mattare einen stinkenden, verlausten und rothäutigen Hundesohn. Und dann trat er ihm in den Hintern.«

      Forester stand einen Augenblick reglos in der Zelle, dann sah er sich nach Captain Hayes um.

      »Captain«, schnarrte er sanft. »Davon steht aber nichts in dem Bericht. Es ist lediglich erwähnt, daß vielleicht einige beleidigende Worte zwischen dem Sergeanten und Hurst fielen. Von einem Tritt in den… habe ich nichts gelesen. Oder sollte ich nicht mehr sehen können?«

      »Sir, ich dachte, die Einzelheiten…«

      »Die Einzelheiten?« brüllte Forester plötzlich los, daß die Stäbe sich beinahe verbogen. »Captain, wenn man einem Indianer in den Hintern tritt und ihn eine lausige, stinkende Rot­haut schimpft, dann ist es kein Wunder, wenn… Captain, darüber reden wir nachher noch! Concho, was passierte weiter?«

      »Nun«, berichtete Concho Hurst gemütlich. »Der Tritt warf Mattare gegen einen anderen Irensohn. Der hielt zufällig sein gefülltes Glas in der Hand, aus dem etwas über den Rand schwappte, woraufhin der fromme Pilger den restlichen Inhalt Mattare genau zwischen die Augen goß. Danach wollte er ihn von vorn in den Bauch treten. Als er mit seinen krummen Beinen ausholte, sah ich, daß sein Stiefel ein Loch in der Sohle hatte. Ich wollte ihm sagen, daß er sich mit dem Sohlenloch nicht von seinem Major erwischen lassen dürfte und hielt den Stiefel ein wenig fest. Der arme Kerl fiel hin. Dabei kam sein linkes Ohr dem Sporn des Sergeanten zu nahe. Darum das halbe Ohr, Sir!«

      Forester lief rot an und biß die Zähne zusammen. Er war jedoch nicht mehr wütend, sondern hatte nur höllische Mühe, bei Conchos Schilderung nicht laut loszulachen.

      »Gut«, schnaufte er schließlich. »Und dann?«

      »Der arme Bursche schrie mordsmörderisch«, setzte Concho seinen Bericht fort. »Der Sergeant warf eine Flasche nach meinem Kopf, der ich nach Kräften auszuweichen bemüht war, Sir. Zufällig wollte sich in diesem Moment gerade einer der Freunde des Halbohres auf mich werfen – von hinten, Sir! Dieser wackere Mensch bekam die Flasche des Sergeanten an den Kopf, weshalb er auch heute noch im Revier liegt, schätze ich. Es war eine ganz und gar unglückliche Sache, Sir. Einer der anderen frommen Iren wollte mir einen Stuhl auf den Kopf legen. Ich tauchte wohl etwas zu schnell nach unten, und so traf er statt meiner einen meiner Partner. Der brach sich den Arm, Sir – tut mir mächtig leid!«

      »Major«, schnaufte Hayes empört. »Mister Hurst vergißt zu erzählen, daß er den großen Spucknapf als Keule benutzte. Und dann rissen sie das alte Planwagenrad von der Decke, das im Saloon zur Verzierung angebracht war, und stülpten es vier Mann über die Köpfe. Damit nicht genug, versuchten sie den Sergeanten auf das Rad zu flechten – jedenfalls schrien sie, sie würden es tun, als die Streife vorbeikam.«

      *

      »Ah«, knurrte Forester. »Mister Hayes, und diese Einzelheiten kennen Sie, wie? Schon gut, Concho – komm heraus!«

      »Nicht ohne den da!« sagte Concho träge. Er deutete mit dem Daumen auf Mattare, der bewegungslos drüben vor der Pritsche stand. »Der kommt mit mir, Sir.«

      »Natürlich, ich brauche euch beide!« knurrte Forester bissig. »Ich komme gerade aus Fort McIntosh, Concho. Schöne Schweinerei passiert – alle Stationen alarmiert, überall Patrouillen unterwegs. Sinnlose Maßnahme, das Gesuche nach Greasern. Kennst du Garcia… Felice Ramondo Garcia? Sein Vater war Gouverneur von Nuevo Leon.«

      Concho Hurst zog die Brauen hoch.

      »Ich kannte ihn – vor dem Krieg«, murmelte er. »Mein Vater fuhr manchmal zu den Garcias. Sie hatten ziemlichen Einfluß auf den Handel in Nuevo Leon bis hinab zur Grenze. Er müßte jetzt – achtundzwanzig Jahre alt sein. Was ist mit ihm?«

      »Er hat eine kleine Armee Mörder und Halunken gesammelt, nennt sich General und macht die Gegend unsicher. Solange er das drüben tat, ging uns das nichts an. Der Kerl ist jedoch vor drei Tagen über die Grenze gekommen! Er hat fast sechstausend Dollar Armeesold kassiert und zwanzigtausend Schuß Munition gestohlen. Dazu siebzehn Pulvertonnen – volle, versteht sich! Lieutenant Ribbon liegt in Camp McAllen. Ob er durchkommt, weiß kein Mensch zu sagen.«

      Concho wechselte einen Blick mit Mattare. Der Chiricahua starrte ihn an, kniff ein Auge zu, führte die Hand zum Mund und legte sie danach an sein Ohr.

      »Was sagt er?« wollte Forester wissen. Er wußte wie jeder hier, daß Mattare keine Zunge mehr besaß.

      »Er fragt, ob jemand Garcia gesehen hat, oder ob ihr nur gehört habt, daß er es gewesen sein soll«, antwortete Concho Hurst knapp. »Was ist – hat ihn jemand erkannt?«

      »Der Sergeant des Sicherungskommandos«, gab Forester zurück. »Wir hielten ihm ein Bild Garcias vor, das wir aus einer alten Zeitung hatten. Kein Zweifel, daß er es war. Concho, du weißt, daß wir keine Truppen nach drüben schicken können!«

      »Aber Zivilisten, was?« brummte Concho trocken. »Möglichst Leute, die sich drüben auskennen, nehme ich an. Ich habe euch gegen die Mescalero-Apachen als Scout gedient, versuche aber seit einem Vierteljahr wieder, einen kleinen Handel aufzubauen. Verstehe mich richtig, Jim, ich bin Händler…«

      Mattares Blicke glitten hin und her. Einmal betrachteten sie Forester, dann wieder Hurst.

      »Ich weiß, daß du Händler sein willst«, knurrte Forester. »Komm schon raus da – wir reden unterwegs darüber. Ich soll dir etwas von General Howard bestellen – für den Fall, daß du dich um einige Dinge kümmern könntest.«

      Hurst schwieg, winkte Mattare, und sie verließen das Jail. Draußen schickte Forester den verkniffen wirkenden Hayes voraus, hielt Concho zurück und sah sich um.

      »Nun paß mal gut auf«, murmelte er leise. »Ich verdanke dir eine solche Menge, daß ich meine Schuld niemals abtragen könnte. Wenn du mich damals nicht verbunden und meinen Leuten Nachricht geschickt hättest, wo sie mich holen sollten…«

      »Hör doch davon auf«, schnitt ihm Concho das Wort ab. »Was willst du?«

      Forester seufzte, sah weg und brummte: »Ich will gar nichts, hol’s der Teufel. Der General will was. Hör dir aber erst an, was er tun würde, wenn du auf seinen Vorschlag eingehen solltest. Du hast mir erzählt, du würdest liebend gern wieder Handel mit Mexiko treiben wie dein Vater. Du hast aber auch gesagt, daß das im Grund nicht möglich wäre, solange der Bürgerkrieg drüben tobt. Nun – es gäbe eine Möglichkeit für dich, doch Handel zu treiben. Wir könnten dich unterstützen – wir, verstehst du?«

      »Die Armee?« fragte Concho Hurst verstört. »Wie das, Jim? Seit wann treibt die Armee Handel?«

      Forester lächelte dünn.

      »Nicht direkten Handel, verstehst du? Offiziell tun wir gar nichts, wir halten uns aus dem Krieg drüben raus. Was so an Gerüchten umläuft, kennst du ja, wie? Vielleicht sind diese Gerüchte wahr – verstehst du? Wir könnten, wenn diese Nachrichten stimmen, alles nach drüben liefern. Waffen, Verpflegung, Zelte… alles, was ein Land braucht. Dazu hätten wir einen Mann nötig, der sich drüben auskennt und dem wir vertrauen können. Wir würden dafür sorgen, daß dieser Mann seinen Handel fast ungestört führen kann.«

      »Mit Juarez und dessen Leuten?« fragte Hurst erstaunt. »Und wenn nun euer Juarez verliert? Gegen seine Horden aus Yaqui-Indianern, Peones und landlosen Leuten kämpfen gutausgebildete europäische Truppen.

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