G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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er. »Könnte sein, daß sie dort einen Posten haben. Ich wette, daß wir richtig sind! Garcias Hazienda war keine dreißig Meilen von hier entfernt. Ich denke, hier kennt sich der Kerl besonders gut aus. An der Wasserstelle waren höchstens acht Männer – gerade genug, um einige Wasserschläuche zu füllen und drei Dutzend andere Männer und Pferde für einige Tage versorgen zu können. Wir reiten nicht weiter, Charlie!«

      »Du meinst wirklich, daß da oben einer hockt?«

      »Meine ich – yeah!« knurrte Gonzales. »Umgehen wir den Kerl!«

      »Und warum hat er Licht gemacht?« wollte Brown wissen.

      »Wird sich einen Zigarillo angesteckt haben, denke ich«, brummte Gonzales. »Immer vorsichtig – vielleicht war es ein Glück, daß wir den Kerl entdeckt haben. Wir müßten Garcia verdammt nahe auf den Pelz gerückt sein, aber ich will sicher sein, daß er es ist!«

      Gonzales zog sein Pferd herum. Er kannte seinen Auftrag genau und wollte kein Risiko eingehen. Alles, was er zu tun hatte, war, daß er feststellen sollte, wo Garcia sich verkrochen hatte. Danach blieb ihm der Weg zu drei Männern übrig, von denen jeder in der Lage war, die Truppen von Juarez innerhalb von zwölf Stunden zu verständigen. Den Rest der Arbeit sollten die Leute von Juarez dann erledigen.

      In weitem Bogen wich Gonzales nach Nordosten aus. Sie brauchten fast eine halbe Stunde, ehe sie über den Kamm des Bergrückens waren und unter sich eine dunkle, gähnende Tiefe ausmachten.

      »Ein Tal – oder?« fragte Brown leise.

      »Eine Senke«, antwortete Gonzales. Er blickte über das dunkle, kesselartige Loch hinweg. Es sah aus, als wäre das Loch, das etwa eine halbe Meile Durchmesser hatte, von hochragenden Felsen umgeben. »Wir müssen hinunter. Steig ab, Charlie!«

      Brown tat es, und Gonzales führte sein Pferd nun am Zügel zwischen wenigen Büschen, aber schroffen Felsen durch. Es ging langsam bergab, die Büsche wurden zahlreicher, Kakteen reckten ihre Arme in die Höhe. Danach erreichten sie fast ebenen Boden, der sandig und nur ab und zu von Steinen bedeckt war.

      »Gonzales…«

      Gonzales blieb stehen und sah sich nach Brown um.

      »Mann, wo wollen wir hier suchen?«

      »Überall«, zischte Gonzales. »Ich wette, aus der Senke führen ein paar Täler durch die Berge. Und in einem wird der Halunke stecken. Wir müssen uns hart an den Felswänden halten, da ist das Gelände offener – wir sehen dann mehr. Ich sage dir, wir werden wieder Spuren finden – und diesmal werden es mehr sein!«

      Er führte das Pferd mit der linken Hand und nahm in die rechte sein Gewehr. Brown, der bei der Armee mehr Erfahrungen für einen Kampf im Buschgelände gewonnen hatte, steckte sein Gewehr in den Scabbard. Er zog den Revolver, nahm ihn schußbereit in die Faust und starrte auf die Büsche.

      Verdammt noch mal, dachte Charles Brown beklommen, zwischen den Büschen kann sich ein ganzes Regiment verstecken. Und liegen Garcias Halunken etwa hier…

      An die Folgen wagte Brown nicht zu denken. Er sah sich immer wieder um, prägte sich den Weg ein, den sie gekommen waren. Vor ihm drang Gonzales beharrlich zwischen Büschen, Kakteen und Steinen unterhalb der Felswand vorwärts. Sie stießen auf ein kleines Seitental, auf Sandboden ohne jede Spur. Gonzales schüttelte stumm den Kopf und deutete nach vorn: »Weiter!«

      Das war alles, was er sagte. Hinter ihnen blieb jener schmale Schlauch zurück, der irgendwohin in die Wildnis führte. Buschwerk und Kakteen nahmen Brown jetzt die Sicht. Brown lauschte ab und zu, aber er hörte nichts außer den Huftritten der Pferde.

      Gonzales verschwand vor Brown hinter einigen Büschen. Sie schlossen sich hinter ihm – und Brown, der etwa sechs Schritt hinter Gonzales ging, sah sich gerade um.

      *

      In derselben Sekunde schrie Gonzales schrill und gellend los. Sein heulender, fürchterlicher Schrei traf Brown mit schreckhafter Gewalt.

      Gonzales, dachte Brown, Gonzales…

      Der gellende, durchdringende Todesschrei war das letzte, was Brown von Gonzales hörte. Brown hatte sich unter dem Zwang irgendeiner Ahnung gedreht. Und das war sein Glück!

      Zwischen den schweren Schlagschatten der Kakteen und Büsche rechter Hand schnellten jäh zwei Schatten heraus. Sie waren noch vier Schritt entfernt, als Charles Brown sie sah und die Hand hochriß. Brown schoß binnen einer Sekunde zweimal. Sein Dragonerrevolver spie Feuer und Rauch den beiden Schatten entgegen.

      Die erste Kugel traf den einen Mann mitten in den Bauch, und der Mann knickte mit gräßlichem, dumpfem Gurgeln zusammen.

      Dem zweiten Bravado gelang es, bis auf anderthalb Schritt an Brown heranzuspringen, ehe ihn Browns zweiter Schuß in die Brust traf. Brown duckte sich – die Macheta, aus der schlaffen Hand des Getroffenen fliegend, wirbelte knapp über Charles Brown und das Pferd hinweg.

      Im nächsten Moment sprang Brown, die zusammenbrechenden Bravados nicht mehr beachtend, mit einem Riesensatz in den Sattel. Er riß das Pferd augenblicklich auf die Hacken – und so sah er, daß aus den Kakteen der dritte Schatten hechtete. Der Mexikaner sprang das Pferd an, seine Macheta schlug zu – und wenn er auch Brown nicht traf, so drang die schwere Klinge doch in den Hals des hochsteigenden Pferdes ein.

      In der gleichen Sekunde gab Brown dem Pferd die Hacken. Der Gaul sprang, er warf den Greaser, obwohl das Blut in einem dicken Strahl aus seinem Hals schoß, hintenüber und haargenau gegen eine der Kakteen, in deren Stacheln der Mexikaner schreiend hängenblieb.

      Brown schaffte es noch, das Pferd zu drehen und anzutreiben. Es ging fast von allein mit Brown durch, machte ein paar wilde, bockende Sätze, die Brown aus der Gefahrenzone brachten. Dann knickte es ein, und Brown stürzte sich, den Revolver umklammernd, aus dem Sattel. Er fiel dicht neben dem Pferd in einen Dornbusch, überschlug sich, kam wieder auf die Beine und sah sich entsetzt um.

      Irgendwo hinter den Büschen, durch die Brown und das Pferd gejagt waren, ertönten jetzt schrille, grimmige Wutschreie. Das Trappeln vieler Füße näherte sich.

      Erst in dieser Sekunde kam die Angst über Charles Brown. Er riß mit der Linken das Gewehr aus den Scabbard des am Boden liegenden und mit den Hufen schlagenden Pferdes. Dann warf sich Charles Brown herum und stürmte durch die Büsche davon.

      Während er um sein Leben rannte, schuf ihm die Bewegung Erleichterung. Die Angst verlor sich bis auf einen dumpfen Rest Furcht. Sein Verstand arbeitete wieder normal, und er raste im Zickzack, die Verfolger keine zwanzig Schritt hinter sich wissend, über das steinige Gelände, bis er vor sich das Maul des Seitentalschlauches auftauchen sah. Brown flog mit Riesensätzen über den Sand hinweg. An der Gegenseite jedoch, als er wieder Büsche erreichte, machte er auf dem Fleck kehrt. Seine Rechte stieß den Revolver in das Halfter. Brown hatte einen siebenschüssigen Spencer, einen Karabiner, den er nun hochriß, während er sich auf die Knie herab­ließ.

      Er hatte die Waffe kaum im Anschlag, als er den ersten Bravado jenseits der Sandfläche aus den Büschen brechen sah. Die Zweige wippten, der Bravado schrie irgend etwas, gellend und schrill hallte seine Stimme über die weite Senke.

      Hund, dachte Brown, als er abdrückte, du schreist nicht mehr!

      Die Kugel packte den Greaser, schleuderte ihn um seine Achse, und er fiel strampelnd in die Büsche zurück. Die Zweige brachen knackend, der Mann verschwand zwischen ihnen, und der nächste

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