G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Mienenspiel geachtet hätte. Der Indianer redete mit dem ganzen Körper.

      Drei Tote, sagte die Zeichensprache des Chiricahua, Mexikaner – Bravados. Brown muß sie umgebracht haben. Sie haben dort drüben gelegen, ehe man sie begrub – drei Männer. Es war Brown, verstehst du, Concho? Sie haben ihn darum nicht begraben. Sie tun das nie, wenn jemand ihre Freunde, Vettern oder Brüder getötet hat. Dann lassen sie den Mörder für die Geier liegen. Sie fingen ihn und banden ihn an vier Pflöcke, dann folterten sie ihn – nicht sehr. Danach banden sie ihn los und ließen ihn laufen!

      »Was? Sie ließen ihn laufen? Warum das?«

      Ich weiß nicht, Concho. Es hat einen Zweikampf gegeben – dort, wo er liegt. Ein Mann ist ihm nachgerannt. Er hat ihm erst den Arm zerschlagen, danach den Hals… und dann ließ er ihn liegen für die Geier!

      »Warum haben sie ihn nur wieder losgebunden – verstehst du das, Mattare?«

      Nein, sagte der Chiricahua, seine Finger bewegten sich. Sie hätten ihn töten können, als er gebunden war. Komm mit, ich muß dir etwas zeigen.

      Es war unheimlich – selbst für Concho, der den Chiricahua nun fast elf Jahre kannte. Der Indianer hatte die Stimme verloren, aber all seine anderen Sinne hatten sich zur Perfektion entwickelt. Manchmal überraschte er Concho damit, daß er ihn nur ansah und – seine Gedanken erriet!

      Jetzt lief er vor ihm her. Er sagte mit der einen Hand, daß sie hier niemand zu fürchten hätten, die Bravados wären alle längst fort. In einer Mulde blieb er stehen. Vor ihm lag ein runder Stein am Boden – es gab ein paar Eindrücke hier. Der Chiricahua bückte sich, hob etwas auf. Es waren einige lange schwarze Haare.

      »Eine Frau, Mattare?«

      Ja, eine Frau, Concho. Sie war hier… mit einem Mann, ein großer Mann, größer als Mexikaner es sind, ein blonder Mann – sieh her, er trug einen Revolver wie du – an der Hüfte. Hier lag er… mit der Frau.

      Concho Hurst starrte auf den Boden. Er nickte nur.

      »Und – was meinst du?«

      Garcia, denke nach… Garcia hat eine Schwester, Concho.

      »Tatsächlich, ich erinnere mich«, sagte Concho überrascht. »Du meinst, sie war das hier? Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, daß sie Brown losbanden – oder bat der Amerikaner darum?«

      Vielleicht sie – vielleicht der Amerikaner. Wir sollten sehen, wo sie geblieben sind – die Männer und die Frau, Concho!

      Der Chiricahua wartete keine Antwort ab. Er stieg auf sein Pferd, das Gesicht ausdruckslos. Seine linke Hand griff, während sie davonritten, in die Satteltasche. Er bevorzugte getrocknetes Fleisch. Er zog sein Messer, nahm das Fleisch aus der Satteltasche, schnitt mit diesem kleinen, aber haarscharfen Skalpmesser, indem er zuerst in das Fleisch biß, blitzschnell vor seinen Lippen her. Die Portion, die er dann kaute, war genau mundgerecht.

      Concho sah weg – er hatte das Gefühl im Magen, zuviel gegessen zu haben und gleich brechen zu müssen.

      Der Chiricahua hielt plötzlich an, blickte nach dem Himmel, den Sternen…

      »Mattare, sie sind nach Südosten geritten, siehst du das – immer nach Süd­osten! Mattare – Brown – sie haben Brown ausgefragt. Erinnere dich – Rutherford sagte etwas. Mattare, Brown hat gewußt, daß zweihundert Gewehre nach Monterrey gebracht werden sollen. Mattare, das sind sie – und sie haben eine Teufelei vor, wette ich. Eilig hatten sie es nicht besonders. Und dennoch, wenn sie diese Richtung beibehalten haben, dann sind sie etwa zwischen Paras und Cerralvo. Sie haben drei Tage Vorsprung, sie sind längst dort. Der Transport geht doch…«

      Der Chiricahua stieß einen dumpfen Laut aus.

      Concho nickte und ritt jäh wieder an. Jetzt ließ er das Pferd laufen und riß das Ersatzpferd heftig mit. Der Chiricahua fegte an seiner Seite vorwärts.

      »Mattare – denke an Garcia und das erbeutete Geld. Er kann sich hundert Männer dafür kaufen. Für zwei Dollar bekommt er jeden herumlungernden Peon in seinen Dienst. Er hat immerhin die Waffen der Wageneskorte und die von Brown und Gonzales. Das sind mindestens fünfzehn Gewehre mehr und die gleiche Anzahl Revolver. Der Kerl kann also dreißig Mann sofort bewaffnen. Und für zweihundert bekäme er Gewehre, wenn… der Teufel, das ist es! Der Transport muß in dieser Nacht über die Grenze gehen. Morgen ist er in der Gegend von Paras. Dann müßten sie aber nördlicher geritten sein. Sollten nicht Juareztruppen den Transport von Cerralvo aus sichern? Das käme mit der Richtung hin, doch in Cerralvo liegen zuviel Juareztruppen, der Kerl Garcia wird doch nicht so wahnsinnig sein und Cerralvo angreifen? Dazu hat er nicht genug Leute – niemals!«

      Der Chiricahua schüttelte den Kopf. Seine Hand deutete in die Luft. Sie beschrieb wieder die Linie der Grenze, dann einzelne Punkte – die Ansiedlungen, die Städte – Cerralvo – fuhr nach Osten.

      »Loma Bonita – Don Sebastiano, Mattare? Was sagst du? Natürlich, sie fahren ja nicht über Cerralvo, sie meiden wegen der Banditen die Straßen und fahren zur Hazienda Don Sebastians – oder in ihre Nähe. Dann müßten die Truppen sie dort treffen – meinst du das?«

      Der Indianer nickte heftig und deutete nach Nordosten.

      »Nein – nein«, sagte Concho scharf. »Du vergißt etwas – an den Wagen sind zwanzig eisenharte Männer, alle mit Kriegserfahrung und modern bewaffnet. Denk an die drei Toten – wieviel Männer waren dort hinten in der Senke? Ich schätze, etwa fünfzehn!«

      Der Chiricahua nickte, und Concho sagte: »Ja, einige sind nicht dort gewesen. Teufel, sollte Garcia vielleicht… Mattare, wenn der Kerl nicht im Camp gewesen ist? Was ist, wenn er schon unterwegs gewesen ist, um Männer anzuwerben? Das würde erklären, warum nur fünfzehn Mann im Camp waren. Mattare, er braucht mindestens fünfzig Mann, wenn er die Wagen erwischen will – und von denen wird er die Hälfte verlieren, stellt er es nicht verteufelt geschickt an. Vielleicht weiß er von Brown, wie gut die Männer an den Wagen sind. Es sind immerhin einige Männer meines Vaters dabei, die Mexiko kennen. Garcia ist schlau genug, sich auszurechnen, daß er vielleicht sogar mit dreifacher Übermacht angreifen muß, wenn er die Wagen haben will. Was braucht er also? Männer! Und Zeit, denn er kann für diese Sache keine gewöhnlichen Knechte nehmen, er braucht gute, kampferfahrene Männer. Mattare, wir könnten es niemals bis morgen schaffen, Cerralvo zu erreichen, wir brauchen den ganzen Tag und die halbe Nacht, um auf das Gebiet Loma Bonitas zu kommen. Es wäre in jedem Fall zu spät.«

      Der Indianer senkte den Kopf, er dachte nach Dann sagte er zu Concho: Wir reiten so schnell wir können nach Cerralvo. Wir reiten zu den Juareztruppen und warnen sie. Sie müssen früher aufbrechen, um die Wagen zu sichern. Vielleicht – vielleicht fangen sie dann Garcia!

      »Großer Gott!« keuchte Concho Hurst bedrückt. »Irre ich mich, kommen wir in jedem Fall zu spät. Denkt sich Garcia eine Teufelei für die Wagen aus, könnte er den Überfall auch mit weniger Leuten ausführen. Unsere einzige Chance ist, daß er kein Risiko eingehen will und sich erst sicher fühlen wird, wenn er in der Übermacht ist, um anzugreifen. Los, Mattare, reiten wir!«

      Er jagte sein Pferd scharf an Sie kamen aus den Bergen, es ging bergab – und sie mußten jede Gefällstrecke ausnutzen, um die Pferde in den Hügeln zu schonen. Dennoch glaubte Concho nicht daran, daß sie es schaffen würden. Es war zu weit, einfach zu weit.

      Zweihundert Gewehre für Monterrey. Und Kanonen.

      Sie würden niemals in Monterrey ankommen!

      *

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