G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Füßen wie ein vierbeiniges Ungeheuer. Charlton hatte den Mexikaner bereits vor fünf Minuten unten im Tal auftauchen sehen. Dort lagerten fast sechzig Mann, die Garcia zusammengebracht hatte. Wenn Charlton an diese Männer dachte, dann auch daran, daß der größte Teil unerfahren gewesen war, und kaum schießen konnte.

      Louis Charlton hatte den wilden Strolchen binnen zwei Tagen beigebracht, wie sie zielen und treffen mußten. Es war eine verdammt mühselige, nervenaufreibende Arbeit gewesen. Mexikaner schossen gern und viel, in der Hauptsache aber kam es ihnen auf den Krach an. Je lauter ein Gewehr knallen konnte, desto größeren Spaß hatten diese einfachen Burschen, aber – von zehn Schüssen trafen höchstens zwei ein Scheunentor aus fünfzig Schritt Entfernung.

      Charlton warf Garcia einen Blick zu. Der General, wie er sich nannte, rutschte nun zurück. Er hatte hinter dem Hang gelegen und durch das Gras einige Knechte der Hazienda beobachtet. Es waren vier Mann, ein bewaffneter Wächter, ein Neuwagenfahrer und zwei Mann, die das Heu auf den Wagen gabelten.

      Er ist verrückt, dachte Charlton, der Bursche hätte die Kolonne schon zwischen Palma und Paras angegriffen. Und das mit diesem Haufen Luftlochschießer. Wenn ich nicht Maddalenas Unterstützung gehabt hätte…

      Charlton war absolut sicher, daß Garcia jetzt vielleicht längst tot irgendwo von den Geiern abgenagt worden wäre, hätte er seinen ursprünglichen Plan ausgeführt. Nach einem Blick auf die Wagenkolonne, die sie bereits gestern gesehen hatten, hatte Charlton seine schlimmsten Vermutungen bestätigt gefunden. Zwar gab es etwa sechs Männer bei dem Transport, die aus Mexiko stammten – vierzehn jedoch waren Texaner. Und alle waren bis an die Zähne bewaffnet. Jeder Mann trug zwei, mancher sogar drei Revolver und zwei Gewehre. Charlton hatte auch einige Schrotflinten auf den Wagen stehen sehen – und danach zu Garcia gesagt: »Siehst du es jetzt? Erstens sind das Texaner. Zweitens haben sie alle den Krieg mitgemacht. Drittens trifft bei denen jede Kugel. Du wärest vielleicht an die Wagen herangekommen, aber diese Burschen hätten dich zwei Drittel deiner Männer, wenn nicht alle – und dich das Leben gekostet.«

      »Nun gut«, erwiderte Garcia mürrisch. »Du hast recht behalten. Es war doch gut, daß du diesen Hohlköpfen beigebracht hast, beim Schießen auch etwas zu treffen. Wenn wir wieder bei den anderen sind, nimmst du sie dir noch einmal vor. Sie müssen so gut treffen, daß sie diese Texaner zuerst von den Wagen herabschießen. Wir brauchen einen günstigen Platz für den Überfall. Und wir werden ihn finden.«

      Charlton lächelte bitter. Garcias Überheblichkeit fiel ihm immer mehr auf die Nerven. Dieser Narr erging sich bereits in Plänen über die zukünftige Verwaltung der Provinz. Dabei hatte er noch nicht einmal den Transport in seiner Gewalt.

      Zudem war Maddalena am Morgen mit Ramon, einem verschlagenen, listigen Burschen, nach Cerralvo geritten, um festzustellen, ob dort eine starke Einheit Juareztruppen lag. Brown hatte davon gesprochen, daß von Cerralvo aus die Eskorte der Juareztruppen zu den Wagen stoßen sollte. Und Maddalena würde schnell herausfinden, wann diese Eskorte abging, wie stark sie war und was dann noch an Truppen in Cerralvo verblieb. Das Mädchen fehlte Charlton, aber er sah es nun auftauchen, als Felipe schnaufend den Hang heraufgekommen war. Maddalena erschien allein. Sie hatte Ramon irgendwo zurückgelassen. Als sie zum Hang hochsah, hob sie die Hand und winkte. Ihr Lächeln traf Charlton, und er fühlte sich plötzlich besser.

      »Don Felice!« keuchte Felipe. »Die Kolonne kommt, sie fährt hierher. Dieser Gringo Brown hat nicht gelogen. Noch immer keine Eskorte. Sie müssen sich ziemlich sicher fühlen, denn sie fahren seit dem Morgen!«

      Sonst bewegte sich der Transport nur nachts. Er war aber schon zu weit im Land, um noch von mexikanischen Grenzbanditen bedroht zu werden. Garcia grinste breit. Er klopfte Felipe anerkennend auf die Schulter.

      »Gut – bravo, Felipe. Wie weit sind sie entfernt?«

      »Zweieinhalb Stunden, dann werden sie hier sein«, antwortete Felipe. »Sie müssen diesen Weg nehmen, es führt kein anderer zur Hazienda, Don Felice!«

      »Na, Louis, was sagst du?« rief Garcia leise, aber triumphierend. »Keine Eskorte, gut, was? Wir werden sie empfangen und alle erschießen! Maddalena! Maddalena, komm schnell herauf. Gute Nachrichten!«

      Maddalena kam den Hang herauf, sah aber nur Charlton an und warf sich erschöpft, verschwitzt und doch glücklich in seine Arme.

      »Ich reite nie wieder ohne dich fort«, sagte sie müde. »Die ganze Zeit habe ich an dich gedacht!«

      »Valgame dios!« fluchte ihr Bruder finster. »Die ganze Zeit denkst du an ihn, he? Und dein Auftrag?«

      »Mein Auftrag – mein Auftrag!« fauchte sie ihn an. »Ich habe ihn schon nicht vergessen! In Cerralvo liegen nur neunzig Juaristas. Davon sollen dreißig nach der Hazienda reiten und den Transport sichern. Sie brechen so auf, daß sie unmöglich vor Einbruch der Dunkelheit hier sein können. Ich habe Ramon zurückgelassen, damit er aufpaßt, wann sie kommen und wie schnell sie reiten. Er sagt uns Bescheid. Na, bist du zufrieden?«

      »Auch gut, sehr gut!« lobte Garcia. Er schlug sich vergnügt auf die Schenkel und lachte breit. »Ah, wir werden leichtes Spiel haben! Komm zu mir, Maddalena – du hast Louis noch lange genug. Sieh dir an, was ich mir ausgedacht habe.«

      Sie murrte, kniff Charlton in den Nacken und ging dann zu ihrem Bruder. Er zog sie mit bis hinter die Hügelkuppe und deutete nach Westen.

      »Sei vorsichtig, wenn du durch das Gras blickst«, warnte er sie. »Nicht, daß uns dieser Wächter bemerkt. Ah, du hast gute Arbeit geleistet. Eine Frau fällt nicht auf in einer Stadt, ich wußte es. Hast du jemand gesehen, den du kanntest?«

      »Niemand – es sind viele Fremde in Cerralvo. Die meisten Leute, die wir kannten, sind tot«, gab sie zurück, schob das Gras behutsam zur Seite und lag dann still. »Sie machen Heu? Ah, links der Hohlweg, meinst du dort? Ein guter Platzt«

      »Ja, ja!« stieß Garcia hervor. »Sieh dir an, wie sie arbeiten, diese Peones, diese Faultiere, diese stinkenden. Sie werden noch zwei Stunden zu tun haben, um den Wagen zu beladen. Ah, das sollten meine Knechte sein, ich würde sie auspeitschen. Diese stinkenden Faulpelze verderben mir noch alles. Uns bleibt nachher höchstens eine halbe Stunde, um den Hohlweg zu besetzen. Wir müssen warten, bis diese Faultiere fort sind.«

      Charlton war ein Stück höher gestiegen. Er wußte, daß Garcia viel auf die Meinung seiner Schwester gab. Sie war kaltblütiger und auch klüger als er!

      »Müssen wir warten?« fragte Maddalena Garcia einen Moment später. »Bruder, wenn sie ohnehin so faul sind, wird man sich auf der Hazienda kaum Gedanken machen, wenn sie später als vorgesehen kommen – oder früher, wie?«

      Sie sah Charlton an und blinzelte ihm zu.

      »Was soll das? Was meinst du?« fragte Garcia mürrisch zurück. »Früher oder später? Sag gefälligst, was du denkst!«

      »Der Heuwagen« erwiderte Maddalena spöttisch. »Du bist ein gebildeter Mann, du solltest es sein, Bruder. Du willst den Transport in den Hohlweg kommen und die Fahrer dann erschießen lassen, richtig?«

      »Natürlich«, sagte Garcia verärgert. Er vertrug es nicht, wenn sie spottete. »Das ist die einfachste Methode. Wir schießen sie alle tot!«

      »Und das hört man auf der Hazienda, wie?«

      »Pah, sollen sie es doch hören!« knurrte Garcia wütend. »Sie werden kommen und nachsehen, aber wir sind schneller – wir reiten ihnen entgegen und schießen auch sie noch über den Haufen. Dann stürmen wir die Hazienda, versorgen uns und…«

      »Und

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