Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Sanatorium zu tun gehabt?

      Nun, Parker merkte sehr schnell, woher der Wind wehte.

      Wahrscheinlich durch Sprechfunkkontakte gesteuert, erschien hinter ihm jetzt ein grauer Ford, der wohl die Rolle des Verfolgers übernommen hatte. Und wahrscheinlich war damit zu rechnen, daß auch dieser Ford noch mal ausgetauscht wurde. Parker erinnerte sich der beiden Pfleger, die in seinen Augen nichts anderes waren als Profis. Und Profis wußten sehr gut, wie man eine Verfolgung durchführte. Hinzu kamen die sicher besseren Ortskenntnisse der Verfolger. Sie konnten Abkürzungen und Seitenwege benutzen, die Parker nicht bekannt waren.

      Als Parker den Waldbereich und die Hügel erreicht hatte, ging er zu Aktionen über. Ihm kam es darauf an, die Verfolger festzunageln im wahrsten Sinne des Wortes.

      Doch er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Auftrag der Burschen lautete mit Sicherheit auf Mord. Sie wollten diesen Auftrag so schnell wie möglich hinter sich bringen.

      Im Rückspiegel stellte Parker fest, daß der Ford sehr schnell wurde und aufholte. Möglicherweise wurden jetzt im Wagen sogar gewisse Schußwaffen zum Gefecht klargemacht. Vielleicht hatte man die Absicht, seinen Wagen in ein Sieb zu verwandeln.

      Parker ließ sich auf keine Risiken ein. Er wußte, wie er solchen Gefahren entging. Seine Trickkiste war immerhin gut gefüllt. Er wartete ab, bis der Ford sich näher an seinen Wagen herangeschoben hatte.

      Und dann passierte es!

      Das Seitenfenster des Beifahrers wurde heruntergekurbelt. Im geöffneten Fenster erschien der Oberkörper eines Mannes, dessen Gesicht fast völlig hinter einem hochgebundenen Halstuch verschwand.

      Dieser Mann hielt eine Maschinenpistole in der Hand, die er sofort fleißig benutzte.

      Die erste Geschoßgarbe lag zu kurz und fuhr in den Asphalt der Straße. Die Geschosse blieben teils stecken, teils jaulten sie als Abpraller oder Querschläger unkontrolliert durch die Dunkelheit.

      Daraufhin hatte Parker keine Bedenken mehr, einen gewissen Kipphebel auf seinem Spezial-Armaturenbrett umzulegen.

      Worauf sich böse Dinge ereigneten.

      Die wohlabgemessene Dosis Schmieröl sprühte aus einer Düse, die unter Parkers Wagenheck angebracht war, hinunter auf die Straße. Und wegen der schlechten Sichtverhältnisse konnte dieser Vorgang von den Verfolgern bestimmt nicht wahrgenommen werden.

      Wie sich zeigen sollte.

      Die Reifen des Ford fanden plötzlich keinen Halt mehr, sie drehten durch und spielten verrückt. Wie der Wagen, zu dem die vier Pneus gehörten.

      Der Ford drehte sich prompt und kam aus der gedachten Fahrtrichtung. Er wirbelte herum, als würde er von einer Riesenfaust wie ein Kreisel bewegt und sauste anschließend zielsicher auf die nahe Böschung der Straße.

      Parker hielt an und stieg aus. Er kannte den Schmiereffekt der Öldüse. Er rechnete fest damit, daß die Verfolgung bereits beendet war.

      Er täuschte sich keineswegs.

      Der Fahrer des Ford war sicher nicht schlecht. Er kurbelte den Wagen herum und versuchte ihn auf der Straße zu halten, doch gegen den Schmierfilm hatte er einfach keine Chance.

      Parker beugte sich ein wenig vor, als der Ford plötzlich von der Straße verschwand. Fast gleichzeitig dazu war das Knirschen und Reißen von Blech zu hören, das Splittern von Glas.

      Sehr viel konnte eigentlich nicht passiert sein, denn das Tempo der beiden Wagen war nicht sonderlich hoch gewesen.

      Parker legte sich seinen Universal-Regenschirm korrekt über den linken Unterarm und schritt würdevoll hinüber zu der Stelle, wo er den Ford vermutete.

      Dazu nahm er allerdings einen kleinen Umweg in Kauf. Er hielt es für richtig, die Straße zu verlassen. Er wußte aus Erfahrung, daß Vollprofis harte und zähe Burschen waren, die sich selbst von einem leichten Auto-Unfall nicht gerade aus der Fassung bringen ließen.

      *

      Archie Linwood war ein kleines, mageres Männchen mit feierlichen Bewegungen. Archie Linwood trug einen dunklen Anzug und eine schwarze Krawatte. Er schien stets im Dienst zu sein.

      Er kam hinter einem pyramidenförmig geschnittenen Lorbeerbaum hervor und verbeugte sich tief. Wahrscheinlich rechnete er mit Kundschaft.

      »Mein Beileid«, sagte er tatsächlich, »mein tief empfundenes Beileid für das harte Geschick, das Sie getroffen hat. Überlassen Sie alles mir und meinem Institut! Wir sollten uns nur vielleicht über die Wünsche und Kosten unterhalten.«

      »Sie sind Mister Linwood?« erkundigte sich Rander und verbiß sich ein Lächeln. Er war etwas irritiert, weil Sue Weston hinter ihm gluckste. Ein sicheres Zeichen dafür, daß sie ihren Lachkrampf kaum noch tarnen konnte.

      »Archibald Linwood«, stellte der Inhaber des Begräbnisinstituts sich vor, »das erste und einzige Haus am Platz. Darf man erfahren, wen Sie zu beklagen haben?«

      »Übernehmen Sie auch Fälle aus dem Sanatorium?« fragte Rander, ohne Linwoods Frage zu beantworten.

      »Ich bin sozusagen darauf spezialisiert«, behauptete das Männlein in Schwarz, »ich nehme an, daß Doc Waterson Sie geschickt hat?«

      »Nicht direkt.«

      »Das dachte ich mir, sonst hätte er mich sicher schon informiert. Rasch tritt der Tod den Menschen an. Sie haben einen Angehörigen zu beklagen?«

      »Die Sterberate im Sanatorium scheint ungewöhnlich hoch zu sein«, schaltete sich jetzt Sue schnell ein. Auch sie ging einer direkten Antwort aus dem Weg.

      »Aber nein! Auf keinen Fall!« Linwood hob protestierend die kurzen Arme, »aber in einem Sanatorium sterben halt Menschen, gerade in einem Sanatorium wie das Doc Watersons.«

      »Wieso?« fragte Rander knapp.

      »Nun, welche Menschen, bedauernswerte Menschen natürlich, bringt man zu ihm. Menschliche Wracks, die vom Alkohol und von Rauschgiften gezeichnet sind. Menschen, die sich selbst fast schon zu Grunde gerichtet haben. Ich würde es anders herum sagen, es ist erstaunlich, wie hoch die Erfolgsrate Watersons ist. Unfaßbar, wie viele Menschen er heilt!«

      »So kann man es natürlich auch sehen.«

      »Ich möchte fast glauben, daß Sie gar nicht wegen eines Trauerfalls gekommen sind.«

      »Sie haben es erfaßt«, sagte Rander, »hoffentlich fällt das Sanatorium nicht schon sehr bald als Ihr Kunde aus. Und hoffentlich können Sie dann eine weiße Weste vorweisen, wenn die vielen Fragen gestellt werden!«

      Bevor Linwood etwas erwidern konnte, drehten Rander und Sue Weston sich um und verließen die Aufbahrungshalle, in der es übrigens penetrant nach Weihrauch und Räucherkerzen roch.

      *

      Es waren sogar zwei sehr zähe Burschen.

      Sie hatten das Hineinrutschen in den Straßengraben und den Zusammenstoß mit zwei Fichten erstaunlich gut überstanden. Sie befanden sich sogar bei bester Gesundheit. Und sie warteten nur darauf, doch noch ans Ziel ihrer Absichten zu kommen.

      Dazu

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